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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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geht, und ich gehe ein Stück weiter über die Hauptstraße, um herauszufinden, ob sich irgendjemand ungewöhnlich stark für mich interessiert.«
    Gil betrachtete Jhunnei einen Augenblick lang nachdenklich. Was sie vorschlug, konnte gefährlich sein, vor allem für sie selbst, weil sie diejenige war, die das Feuer auf sich zog, weniger für ihn. Andererseits war da wirklich eine Schlammspur auf der Leitersprosse.
    Wenn sie damit recht hat , dachte Gil , dann ist ihr Vorschlag sehr vernünftig. Sollte sie sich irren, und es war irgendein Techniker, der eine Notfallreparatur durchgeführt hat … na ja, wir tun niemandem weh, wenn wir die Lage genauer peilen.
    »Gute Idee«, sagte er schließlich laut. »So machen wir es, Lieutenant. Wenn nichts passiert, treffen wir uns hier in einer Viertelstunde wieder.«
    Jhunnei nickte. »Jawohl, Sir.« Sie verschwand dort, wo die Gasse einmündete.
    Gil stellte seinen Fuß auf die unterste Sprosse der Leiter. Der Schlamm fiel zu Boden, als er ihn mit der Stiefelsohle berührte. Dann stieg er die Leiter hoch, bis er die niedrige Ziegelmauer erreichte, die das Flachdach des Gebäudes einfasste. Er blieb auf der obersten Sprosse der Leiter stehen und hob den Kopf ein paar Zentimeter über den Rand der Mauer. Dann sah er sich um.
    Seine Vorsicht nützte ihm jedoch nicht viel. Die großen Maschinenhäuser für Aufzüge und Klimaanlagen in der Mitte des Daches versperrten ihm die Sicht und tauchten alles in Schatten. Er schwang sich auf das Dach und zückte den Miniblaster, den er im Ärmel trug. Diese Gewohnheit hatte er als Adjutant von General Metadi angenommen. Er hielt den Kopf gesenkt und schlich um das Dach herum, bis er auf die Hauptstraße hinabblicken konnte.
    Da ging sie, Lieutenant Bretyn Jhunnei, fünf Stockwerke unter ihm. Sie war nicht allein, sondern befand sich in Begleitung einer Person, die ihm auf unheimliche Weise vertraut vorkam; diese Person war Gils Doppelgänger, angefangen von dem unauffälligen braunen Haar bis zu der Kombination aus einer Uniformhose mit den offiziellen Streifen und den Schößen eines weißen Hemdes aus Spinnenseide.
    Dazu sollte sie eigentlich nicht in der Lage sein!
    Gil schüttelte den Kopf. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Sie kann es, also nutz es auch, solange du es vermagst.
    Die Lady LeRoi transportierte auf dieser Reise nach Pleyver keine Fracht. Nichts, was auf Nammerin produziert wurde, dem letzten Raumhafen, den der Frachter angelaufen hatte, würde so viel Profit einbringen wie die Passagiere, die das System von Pleyver unbedingt erreichen wollten und sich auf jedem Zentimeter des Frachtraums der Lady drängten. Der Captain hatte die Frachträume an die Lebenserhaltungssysteme angeschlossen und sie drei Reihen tief mit Not-Pritschen bestückt.
    Die Systeme arbeiteten lautstark auf Hochtouren wegen der enormen Belastung durch so viele zusätzliche Leiber. Es roch nach Schweiß und abgestandenem Urin, trotz der Reinigungsroboter, die unaufhörlich ihre Runden drehten. Das Trinkwasser war durch die ständige Wiederaufbereitung mittlerweile schal und zudem durch die Reinigungsmittel so bitter geworden, dass niemand mehr verdrängen konnte, woher es eigentlich stammte. Die Nahrung genügte, jedenfalls nach der offiziellen Definition, die kleingedruckt auf der Seite der Pakete stand, um Leben unter Notfallbedingungen zu erhalten.
    »Das ist der erste Notfall, den ich erlebe, der hauptsächlich aus Langeweile besteht«, erklärte Klea. »Außerdem hätte ich niemals gedacht, dass man Wasserweizen irgendwann leid werden könnte.«
    Owen und sie befanden sich in den Mannschaftsunterkünften. Unter den gegebenen Umständen war dies ein Luxus, den Owen für sie auf Namport mit Methoden ergattert hatte, derer Klea sich immer noch nicht sicher war. Dafür erledigte er irgendwelche Arbeiten in den Wartungssektionen des Schiffes, aber die Lady hatte für jeden Passagier, den sie an Bord genommen hatte, mindestens ein Dutzend andere abgelehnt. Klea glaubte nicht, dass es Owen allein mit Arbeit und Geld gelungen sein konnte, diese Tickets zu ergattern.
    »Sei froh, dass der Flug von Nammerin nach Pleyver keine sonderlich lange Route ist«, hatte er zu ihr gesagt. »Die Lady ist nicht gerade für ihre Geschwindigkeit berühmt. Und jetzt … der SchattenTanz.«
    Klea sah sich in der engen Kabine um. Das einzige Licht spendete eine bläuliche Lampe im Schott neben der Tür. In den vier regulären Pritschen schliefen Mannschaftsmitglieder. Zwei

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