Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Verteidigungsstreitmacht bekam.
»Die Naversey ist wieder eingelaufen«, sagte Ari. »ich habe es überprüft.«
»Gut.« Llannat stocherte mit ihrer Gabel im Salat herum. »Ich war einfach nur besorgt. Manchmal ist es schwer zu unterscheiden, was stimmt und was einfach nur Nervosität ist.«
»Kannst du dem nicht ein Ende machen?«
»Nicht den Gedanken, die wahr sind«, antwortete sie. »Und der Nervosität auch nicht, meistens jedenfalls nicht.« Sie stocherte erneut in dem Salat herum und schob Blätter des ihr fremden gyfferanischen Salates hin und her, als erwarte sie, dass darunter irgendetwas krabbelte. »Ich wünschte mir …«
»Was wünschst du dir?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nichts. Es ist nur so, dass es nicht reicht, die Zukunft zu sehen, nicht einmal, wenn man den Visionen vertrauen kann. Sicher, man kann den Dingen ein wenig ausweichen, ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, aber das alles ist sehr schlüpfrig. Es gibt nichts Solides, das man packen könnte … Es ist unmöglich, von dem Ort aus, an dem man sich befindet, die Hände auszustrecken und etwas zu verändern.«
»Jetzt redest du schon wie mein Bruder.«
»Das klingt nur so«, widersprach sie. »Owen würde die meisten Dinge, die ich gerade ausgesprochen habe, nicht einmal denken … Und selbst wenn, dann würde er sie nicht laut aussprechen. Er arbeitet sehr eng mit Meister Ransome zusammen; das weiß jeder in der Gilde.«
»Und was hat das mit allem anderen zu tun?«, wollte Ari wissen. »In die Zukunft zu sehen verstößt schwerlich gegen die Regeln; du hast mir einmal gesagt, dass Ransome es selbst gelegentlich tut.«
Llannat presste die Lippen zusammen, als hätte sie sich weiter auf ein Gebiet vorgewagt, das sie eigentlich nicht hatte betreten wollen. Ari wartete. Die meisten Leute redeten weiter, wenn man schwieg. Llannat schien ihm außerdem zu vertrauen, ein Gedanke, der ihn an sich schon erwärmte.
»Es geht nicht darum, in eine Zukunft zu sehen, die Meister Ransome nicht gefällt«, sagte sie nach einer Weile. »Sondern es ist die Vorstellung, sie manipulieren zu können.«
»Das ist doch albern«, erwiderte Ari. »Jeder kann die Zukunft ändern. Und alle tun es. Selbst in diesem Moment machen wir doch nichts anderes, als sie unablässig zu ändern.«
Llannat schien Bedenken zu haben. »Vielleicht. Aber was ist, wenn man, manchmal, Folgendes tut: Man greift jetzt in die Zukunft vor und manipuliert dann dort etwas … nimmt das, was man gesehen hat, und verwandelt es in etwas, von dem man will, dass es passiert?«
Adepten , dachte er und unterdrückte ein Seufzen. Da er mit Owen als Bruder aufgewachsen war und Errec Ransome ein alter Freund der Familie war, war Ari daran gewöhnt, Zeug wie dieses zu hören. Früher oder später schweben sie alle aus der Realität davon.
»Jetzt ist jetzt«, antwortete er laut. »Jedenfalls soweit ich das sagen kann. Und eine Veränderung ist eine Veränderung.«
»Ach, Ari.« Sie griff über den Tisch und nahm seine Hände in ihre eigenen. »Aber genau das machen die Magier in ihren Kreisen. Und die Gilde nennt es Hexerei.«
»Ich will verdammt sein, wenn ich weiß, warum«, erwiderte er. Ihre Hände fühlten sich kalt an. »Ist das wirklich der ganze Unterschied?«
»Es gibt noch mehr. Aber das ist der wichtigste Unterschied, ja.«
Ari wurde klar, dass Llannat viel über Dinge zu wissen schien, mit denen sich Adepten eigentlich nicht abgeben durften. Allerdings schien sie dieses Wissen nicht glücklicher zu machen, jedenfalls soweit er das erkennen konnte. Und Llanat Hyfid war auf Nammerin seine Freundin gewesen, in einer Zeit, als er wirklich verzweifelt einen Freund gebraucht hatte.
»Wenn es etwas ist, woran du nichts ändern kannst«, sagte er, ohne ihre Hände loszulassen, »dann lass nicht zu, dass es dir Kopfschmerzen bereitet.«
»Ich wünschte, die Dinge wären so einfach. Aber das sind sie nicht.« Sie machte eine Pause und sah ihm in die Augen. »Was ist, wenn … Was ist, wenn irgendwann die Zeit kommt, in der es etwas gibt, woran ich etwas ändern könnte, nur … dass es falsch wäre, es zu tun?«
Ari fiel die Antwort auf diese Frage überraschend leicht; vielleicht war sie nicht so einfach, wenn man ein Adept war.
»Hilf zuerst«, sagte er dann. »Erklär es später. Und wenn dir jemand deshalb Ärger machen will, dann sag ihm, er soll sich bei mir beschweren.«
Klea Santreny lag nicht viel an Suivi Point. Bevor sie die Claw Hard mit Owen verlassen hatte,
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