Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
Vom Netzwerk:
tat, warf sich die Gefangene mit ausgestreckter Waffe auf ihn.
    Gil senkte sein Rapier, um zu parieren; doch noch bevor er seine Parade beendet hatte, begriff er die Absicht seiner Widersacherin. Die Gefangene hatte auf genau diese Reaktion gebaut. Sie versuchte, sich absichtlich auf der Spitze seines Rapiers aufzuspießen.
    »Das wirst du nicht tun, zum Teufel!«, knurrte er. Er drehte die Spitze zur Seite und wich mit dem Oberkörper aus, so dass der Schlag der Gefangenen an ihm vorbeiglitt. Dann hämmerte er den soliden metallenen Griff seines Rapiers gegen ihr Kinn.
    Sie taumelte und brach schließlich auf dem Deck zusammen. Das Rapier glitt ihr aus der Hand und polterte über die Planken. Gil stand über ihr, die Spitze seiner Waffe auf ihre Kehle gerichtet.
    »Ich glaube, ich habe gewonnen«, sagte er.
    Die Gefangene sagte nichts. Noch bevor er weitersprechen konnte, riss sie ihren Dolch aus dem Gürtel und versuchte ihn sich in den Bauch zu rammen.
    Gil schlug den Dolch mit einer kurzen Bewegung seines Handgelenks zur Seite. Dann stach er der Gefangenen mit dem Rapier in die rechte Schulter und den linken Oberschenkel, um sie daran zu hindern, sich erneut zu bewegen, und nahm nun wieder Verteidigungsposition ein.
    »Ergeben Sie sich«, sagte er.
    Zum ersten Mal sprach die Gefangene. Sie sprach Galcenianisch, wenn auch mit einem starken Akzent. »Töten Sie mich.«
    »Nein.«
    Die Gefangene schloss die Augen. »Sie haben gewonnen«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. »Ich ergebe mich.«
    »Sanitäter!«, rief Gil den beiden Soldaten zu, die an den Türen Wache hielten.
    Nachdem die Frau unter Bewachung auf einer Trage weggebracht worden war, trat Lieutenant Jhunnei vor. »Sie haben mich überrascht«, erklärte seine Adjutantin. »Ich hatte eigentlich einen weniger einseitigen Kampf erwartet.«
    »Vor etlichen Jahren«, sagte Gil, während er die Klinge seines Rapiers abwischte, »war ich ein Grünschnabel und Adjutant des Oberkommandierenden, General Metadi. Eines Tages, als wir beide dienstfrei hatten, merkte ich an, dass die Studenten der Akademie meiner Meinung nach zu wenig Training in Kampftechniken hätten, die nichts mit Hightech zu tun hatten. ›Das glaube ich auch, Commander‹, entgegnete der General damals. ›Ab sofort sind Sie dafür verantwortlich, einen entsprechenden Lehrplan zu entwickeln.‹ Und das«, beendete Gil seine Erläuterung, »hat mich für die Zukunft davon kuriert, beiläufige Verbesserungsvorschläge vor Vorgesetzten zu machen.«
    Er bückte sich und hob die Scheide des Dolches auf.
    »Glücklicherweise war unsere Gefangene noch schlechter ausgebildet als ich. Und jetzt, glaube ich, sollten wir sie besuchen und herausfinden, ob sie uns helfen kann, da sie soeben eine Angehörige meiner Mannschaft geworden ist.«
    Beka folgte den ConSecs aus der Zelle in den schmalen Gang. Sie hatte keine Wahl … Die beiden anderen Wachen, die mit Blastern bewaffnet waren, gingen direkt hinter ihr. Die weiten Falten des Rocks schlugen ihr beim Gehen um die Beine und Knöchel.
    Der ConSec vor ihr sprach immer noch. »Ich weiß nicht, wer Sie so hasst, Süße, aber er hat sich eine erstklassige Show geleistet. Das hier wird in Echtzeit in ganz Suivi Point gesendet …«
    »Halt’s Maul!«, empfahl ihm Beka.
    Der ConSec kicherte. »Was für ein Temperament. Und dann sogar live über sämtliche noch funktionierenden HiKomm-Kanäle.«
    Beka spürte, wie sich die Verzweiflung in ihrem Magen wie ein schmutziger, grauer Eisklumpen ausbreitete. Also bekommt Tarveet alles , dachte sie. Suivi, Pleyver … und Frieden mit den Magierlords, den er sich mit Blut erkauft und bezahlt hat. Mit meinem Blut.
    Eine Tür öffnete sich, als sie daran vorbeigingen. Vier weitere Wachposten traten heraus und schlossen sich der Prozession an. Sie nahmen ihre Position hinter und vor Beka ein, zwischen ihr und dem ConSec, der offenbar besonders geschwätzig war. Aber die Neuankömmlinge waren keine Angehörigen der Sicherheitskräfte. Statt der vertrauten braungelben Uniformen trugen sie lange, rote Roben mit großen Kapuzen, die ihre Gesichter verbargen.
    Exekutionstechniker , dachte Beka. Henker. Meine Henker.
    Aber die Rotroben sahen nicht bewaffnet aus. Beka fletschte die Lippen zu einem Ausdruck, der alles andere als ein Lächeln war.
    Also gut, Mädchen. Wenn du Tarveet sein kleines Holodrama vermasseln willst, dann jetzt oder nie.
    Sie trat mit ihrem rechten Fuß gegen die Rotrobe, die rechts vor ihr

Weitere Kostenlose Bücher