Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Arm und legte seine Hand auf den Türscanner. »Geben Sie mir einen Moment allein mit ihr, und dann sagen Sie den anderen, sie sollen hereinkommen.«
Die Tür glitt auf. Er trat in den Raum und hörte, wie sich die Tür hinter ihm wieder schloss.
Die Gefangene wartete bereits im Hangar. Sie trug eine braune Tunika und eine ebenso braune Hose über einfachen Lederstiefeln. Ihre Hände waren mit Metallstreifen vor ihrem Körper gefesselt. Gil trat zu ihr und legte das zweite Rapier und den Dolch auf das Deck zwischen sie beide.
»Ich gehe davon aus, dass Sie Galcenianisch verstehen«, sagte er. Er sprach langsam und deutlich. »Mein Name ist Jervas, Baronet D’Rugier. Ich habe Sie gemäß den Gesetzen der Konföderation, einem Kaperbrief und einer Kriegserklärung gefangen genommen.«
Er hielt inne und sah sie an. Sie erwiderte nichts.
»Sie sind meine Gefangene«, fuhr er fort. »Aber ich werde Ihnen die Chance geben, Ihre Freiheit zurückzuerlangen. Wenn Sie mich besiegen können, hat mein Stellvertreter den Befehl, Sie an jeden beliebigen Ort in der Galaxis zu bringen, den Sie bestimmen, und Sie dort sicher und unversehrt abzugeben.«
Gil zog den Schlüssel für die Handschellen heraus und legte sie auf das Deck, auf das Rapier und den Dolch. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür erneut, und etliche andere Leute traten in die Landebucht: Jhunnei, Merrolakk, der Chef-Schiffsarzt der Karipavo und zwei einfache Soldaten. Letztere waren mit Blastern bewaffnet und blockierten die Ausgänge.
*Vergessen Sie nicht*, rief Merrolakk durch die hallende Landebucht, *dass Sie mich trotzdem bezahlen müssen, wenn Sie sie beschädigen.*
Gil hob die Stimme und sprach zu den Neuankömmlingen. »Sie werden schon bezahlt werden, Merro, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Alle anderen sind meine Zeugen; halten Sie sich alle von dem Kampf fern.«
Er kehrte der Gefangenen den Rücken zu und machte sich auf den Weg zum Schott auf der anderen Seite. Noch bevor er zehn Schritte gemacht hatte, veranlasste ihn jedoch etwas – ein Luftzug oder das Geräusch eines Schrittes auf dem Deck – sich umzudrehen. Gerade noch rechtzeitig, denn die Gefangene griff ihn mit vorgestrecktem Rapier an.
Gil hatte bloße Hände und keine Chance auszuweichen. Stattdessen packte er mit der rechten Hand den Griff seines Rapiers und zog die Waffe so weit aus der Scheide, dass er die Spitze des Rapiers seines Widersachers ablenken konnte. Dann drehte er sich weiter herum, während sich sein Angreifer erholte, und zog die Waffe ganz heraus.
Er nahm Kampfposition ein und zog dabei den Dolch aus seinem Hosenbund. Die Scheide schüttelte er einfach ab.
»Wie ich sehe«, erklärte er, »scheinen Sie mit meinen Bedingungen einverstanden zu sein.«
Er tippte mit seinem Rapier leicht gegen die Klinge seines Widersachers, um sie zu testen. Sie hob ihre Waffe, so dass die Spitze auf seine Augen zeigte. Mit einem kurzen Ruck seines Handgelenks schlug er die Waffe der Gefangenen zur Seite. Er nutzte den Vorteil aus, dass er mehr Kraft besaß. Und dann streckte er den Arm aus und sprang mit einem mächtigen Satz vor.
Die Spitze von Gils Rapier traf die Gefangene oben in der linken Schulter. Der Stoff ihres Gewandes färbte sich dunkel.
»Das erste Blut für mich, Gentlelady«, sagte er. »Ergeben Sie sich?«
Sie hielt die Handschellen immer noch in der linken Hand. Statt einer Antwort zuckte ihr Arm vor, eine plötzliche Bewegung, die aufgrund ihrer verletzten linken Schulter ziemlich schmerzen musste, dann schleuderte sie die Fesseln gegen seinen Kopf und griff erneut an.
*Das ist die richtige Haltung!*, fauchte Merrolakk, als Gil unwillkürlich vor den Handschellen zurückzuckte. *Er soll sich gefälligst anstrengen!*
Gil sank auf ein Knie und das Rapier der Frau zischte über ihn hinweg. Er erwischte die Waffe der Gefangenen zwischen seinen gekreuzten und erhobenen Klingen. Dann stand er auf, ihr Rapier immer noch mit seinen Waffen haltend, und hob ihre Klingen über seinen Kopf. Als er sie nicht weiter nach oben drücken konnte, trat er mit dem rechten Fuß zu und erwischte sie am Bauch.
Die Gefangene krümmte sich keuchend zusammen, und Gil trat einen Schritt zurück. Als sie sich wieder aufrichtete, war ihr Gesicht noch bleicher als zuvor. Gil sah, wie das Blut den linken Ärmel ihres braunen Wamses durchtränkte. Alles oder nichts , dachte Gil und griff erneut an. Diesmal traf er sie in den Oberschenkel. Er wich zurück, aber noch während er das
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