Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Kamera auf ein Set von Fußfesseln zoomte, die auf die metallenen Bodenplatten genietet waren.
    Die sonore Stimme eines Sprechers kommentierte die Hintergrundbilder.
    »… besondere Show, die Sie nicht verpassen wollen. Sie haben gesehen, wie die Verräterin ihren Verrat beging … Jetzt können Sie sehen, welchen Preis sie dafür zahlt. Live auf HoloVid, exklusiv bei InfoTain Six! Versäumen Sie nicht, InfoTain Six anzuschalten, wenn der Kanal heute um zehn örtlicher Zeit mit der Übertragung beginnt. Die Exekution wird von Last Exits Limited durchgeführt, also wissen Sie, dass die Show großartig werden wird! Und so können Sie beim InfoTain-Six-Wettpool Tod der Domina mitmachen …«
    Das Hauptbild löste sich erneut auf, dann erschienen Instruktionen, wie man eine Wette auf den genauen Zeitpunkt von Beka Rosselin-Metadis Tod platzieren konnte; Tod wurde in diesem Fall als der Zeitpunkt definiert, da ihr Herz ein letztes Mal schlug.
    Yevil schloss die Augen. »Verflucht«, flüsterte sie und schaltete ihr Mikrofon an.
    »Lekinusa« , sagte sie. »Melden Sie Aufenthalt und Status der Domina von Entibor, falls bekannt.«
    LeSoit wirkte blass und grimmig. Er hatte bereits die Computereinheit aus der Nische des Gemeinschaftsraums gezogen und rief offenbar, zumindest soweit sie sehen konnte, das Verzeichnis von Firmen auf Suivi aus dem Computerspeicher ab. »Last Exits« , murmelte er leise. » Last Exits . Wenn wir herausfinden können, wo die Exekution stattfindet, dann können wir …«
    »Die Lekinusa hat gerade gemeldet, dass der Aufenthaltsort der Domina unbekannt ist«, sagte Yevil. »Und 10:00 Uhr örtlicher Zeit ist schon sehr bald. Wir haben nicht genug Zeit …«
    »Ich habe eine Adresse. Ich mache es trotzdem.«
    »Falsch. Wir machen es.« Erneut aktivierte sie das KommLink. »Alle Einheiten von Suivi SpaceForce-Kontingent, hier spricht Suivi SpaceForce-Kommando. Schicken Sie mir Baupläne, die den Ort der Suivi InfoTain-Six-Studios zeigen, sowie alle Räumlichkeiten, die sich im Besitz von Last Exits Limited befinden.«
    Die kleine Prozession marschierte weiter durch den Flur. Der Wachposten ging vorweg, gefolgt von den mit Kapuzen verhüllten, keckernden Rotis. Dann kam Beka, und die beiden ConSecs bildeten mit gezückten Blastern die Nachhut. Sie bogen um eine weitere Ecke, dann endete der Flur vor einer soliden Metalltür, die verschlossen und mit einem schweren Tastenschloss gesichert war.
    Der Wachposten tippte eine Sequenz auf die Tastatur des Schlosses. Die Tür glitt auf. Die Mündung eines Blasters presste sich in Bekas Rücken und schob sie vorwärts in einen viereckigen, kahlen Raum mit verglasten, spiegelnden Wänden. Die runden, konvexen Linsen der HoloVid-Kameras glotzten sie wie Fischaugen aus allen vier Ecken des Raumes an.
    In der Mitte des hochglanzpolierten Bodens befand sich ein metallenes Ringschloss, an das mit einer kurzen Kette zwei Knöchelfesseln befestigt waren. Beka spürte, wie sich die Mündung des Blasters fester gegen ihren Rücken drückte.
    »Denken Sie nicht mal daran«, ermahnte sie der Wachmann. »Oder die ganze Angelegenheit wird noch erheblich schlimmer.«
    Sie spürte, wie sich die Fesseln um ihre Knöchel schlossen und zuschnappten, so dass sie jetzt am Boden angekettet war. Die Ketten waren nicht lang genug, als dass sie hätte zutreten oder auch nur in irgendeine Richtung einen kurzen, unsicheren Schritt tun können.
    Frag bloß nicht, wie es noch schlimmer werden sollte , dachte Beka. Das hier ist Suivi Point. Denen fällt immer noch etwas ein.
    Die Metallwand vor ihr schien zu wabern und wurde dann durchsichtig. Dahinter stand eine grauhaarige, leicht gebeugte Gestalt. Beka erkannte Tarveet von Pleyver .
    Natürlich. Er wird sich das nicht in den HoloVid-Nachrichten ansehen. Da er dafür bezahlt hat, will er es auch persönlich verfolgen.
    »Können Sie uns nicht noch ein bisschen schneller hinunterbringen?«
    LeSoit erhöhte den Schub der Realspace-Maschinen der Warhammer ein wenig. »Mir gefällt dieses Schleichtempo auch nicht«, antwortete er Captain Yevil. »Aber wenn ich irgendetwas Verdächtiges tue, wird die Lokale Verteidigung sehr wahrscheinlich versuchen, mich auf dem Weg hinein aufzuhalten.«
    »Die Lokale Verteidigung der Suivaner ist ein Witz«, erwiderte Yevil. »Sie wurde an Privatfirmen vergeben, ebenso wie die Sicherheitsdienste auf der Planetenoberfläche. Demonstrieren Sie ihnen Stärke, dann werden sie schon den Schwanz einziehen.«
    Sie