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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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Vererbungslehre? Als sie antwortete, hatte ihr Galcenianisch den starken Akzent, der Gil bereits zuvor aufgefallen war, aber die Worte kamen recht flüssig aus ihrem Mund. Gil hatte auf einigen Welten der Republik schon Schlimmeres gehört.
    »Mein Name ist Inesi syn-Tavaite, Mylord.« Sie hielt inne, als suche sie in ihrem Geist nach einem Ausdruck. »In Ihrer Sprache nennt man mich wahrscheinlich Doktor Inesi syn-Tavaite.«
    »Doktor syn-Tavaite«, sagte Gil. »Ich möchte Ihnen einen Platz in meiner Mannschaft anbieten.«
    Als die Gefangene seine Worte hörte, weiteten sich ihre grauen Augen und schienen etwas heller zu werden. Gil wunderte sich kurz über die Veränderung in der Miene der Frau; hatte sie den Gedanken, keine Heimat mehr zu haben, so schlimm gefunden, dass selbst eine Nische beim Feind besser war als vollkommen entwurzelt zu sein?
    »Sie würden mich aufnehmen?«, erkundigte sie sich.
    »Das würde ich tun, ja«, antwortete er. »Wo ich Sie einsetzte, hinge natürlich von Ihren Fähigkeiten ab.«
    Sie nickte. Mittlerweile hatte sie ihre Miene wieder in der Gewalt, und der Ausdruck von Dankbarkeit war verschwunden. »Selbstverständlich.«
    Gil betrachtete sie ein paar Sekunden lang sorgfältig. »Sie sagten, man nennt Sie Doktor . Sind Sie praktizierende Ärztin, oder ist das ein akademischer Titel?«
    »Beides«, antwortete die Frau. »Ich verstehe einiges von Krankheiten und Körperfunktionen, aber seit einigen Jahren arbeite ich hauptsächlich auf theoretischem Gebiet.«
    »Ich verstehe«, sagte Gil und stand auf. »Wenn Sie wieder auf den Beinen sind, werde ich Sie an eine Stelle versetzen, wo uns Ihre Fähigkeiten am besten nutzen. Guten Tag, Doktor syn-Tavaite.«
    Er verließ das Krankenrevier und trat in den schmalen Gang, wo Lieutenant Jhunnei ihn bereits erwartete.
    »Haben Sie bei der Gefangenen Glück gehabt, Sir?«, fragte sie. Gil zuckte mit den Schultern. »Immerhin wissen wir jetzt, dass sie eine Art medizinische Theoretikerin ist … jedenfalls behauptet sie das. Und ich denke, wir sollten das überprüfen können. Auch wenn das nichts heißen mag, ich glaube nicht, dass sie gelogen hat.«
    »Haben Sie darüber hinaus noch etwas herausgefunden?«
    »Sie hat mir einen Namen genannt«, antwortete er. »Es könnte sogar ihr echter Name sein. Mehr habe ich bis jetzt nicht erfahren.«
    »Vielleicht hätten Sie etwas mehr Druck machen sollen.«
    »Nein«, sagte Gil. »Ich will sie nicht verschrecken, damit sie nicht erneut auf die Idee kommt, sich umzubringen. Ich glaube, behutsam kommen wir hier besser weiter.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht, Commodore.«
    Gil lachte leise. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann glauben Sie nicht, dass es sich lohnt, sie behutsam zu behandeln.«
    »Nun, Sir … sie ist eine Magierweltlerin.«
    »Das ist sie«, erwiderte Gil. »Aber ich glaube, ich kann ihr vertrauen, nachdem ich sie im Kampf besiegt habe und sie mir zur Loyalität verpflichtet ist. Ich möchte Sie daran erinnern, Lieutenant, dass ich das schließlich auf Ihren Vorschlag hin getan habe.«
    »Das ist nicht …«
    »Ich pflege Abmachungen einzuhalten«, unterbrach er sie. »Und ich werde Doktor syn-Tavaite zumindest die Chance geben, ihren Teil der Abmachung ebenfalls einzuhalten.«
    »Auf welchen Deal hat sie sich denn eingelassen, Commodore?«
    »Bis jetzt auf gar keinen. Aber ich glaube, dass sie es tun wird, wenn wir ihr Zeit lassen.«
    Jhunnei runzelte fast unmerklich die Stirn. »Jawohl, Sir. Da wir gerade von Zeit sprechen … ich habe gehört, dass unter den Mannschaften der anderen Schiffe gemunkelt wird, wann wohl die Bezahlung und das Prisengeld verteilt werden wird.«
    »Sie meinen, Merro hat mit dem Zaunpfahl gewinkt.«
    »Das trifft es mehr oder weniger, ja.«
    »Das kann ich ihr wirklich nicht verdenken.« Gil überdachte seine Möglichkeiten. »Wir haben bis jetzt nur sehr wenig Beute gemacht. Mit einem einzigen Gefangenen und einem Laderaum voller Maschinenteile ist noch nie jemand reich geworden oder hat auch nur einen Krieg gewonnen. Aber wir haben auch bis jetzt noch keine Verluste erlitten, und ich glaube, wir haben genug Beute gemacht, um den Appetit der Leute anzuregen.«
    »Also zurück nach Waycross, um ein Handgeld zu verteilen?«
    »So sieht es aus«, sagte Gil. Er lächelte ein wenig. »Und falls jemand auf Innish-Kyl darauf gewettet hat, dass wir es nicht in einem Stück zurück zum Hafen schaffen, dann dürften wir ihm eine deftige Überraschung

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