Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
bereiten.«
Sobald die Warhammer sicher gelandet war, stand Yevil auf und ging nach hinten in den Gemeinschaftsraum. Das HoloVid-Set war noch herausgefahren. Sie schaltete es an und aktivierte eine Aufnahmesequenz. Wenn der Krieg vorbei war und falls die SpaceForce ihn gewann, dann würde sie, dessen war sie sich vollkommen sicher, einen Bericht über all das schreiben müssen, was heute auf Suivi Point geschah.
Das Spezialprogramm hatte bereits angefangen. Yevil blickte von dem HoloVid – eine exzellente, dreidimensionale Wiedergabe in wundervollen Farben – auf die verschiedenen Schiffschronometer am Schott. Eins davon zeigte die Ortszeit auf Suivi Point. Es war Punkt zehn. Eine andere Uhr zeigte die Minuten und Sekunden, seit sich die äußere Luftschleuse der Warhammer geöffnet hatte.
Die Zeit wird knapp , dachte Yevil. Beeil dich bloß, LeSoit.
Der HoloVid-Bildschirm zeigte denselben kahlen Metallraum, der schon zuvor in der Werbung aufgetaucht war. Eine Fanfare ertönte, als sich eine Tür in einer Wand öffnete und vier in scharlachrote Roben gehüllte Gestalten mit aufgesetzten Kapuzen hereinkamen, gefolgt von einer großen, schlanken Frau in einem hellgrünen Gewand: Beka Rosselin-Metadi. Ein ConSec-Wachmann folgte ihr auf dem Fuße.
»Hier kommt sie«, sagte die Stimme eines Sprechers aus dem Off. »Die Domina von Entibor, gefesselt und des Hochverrats für schuldig befunden. Letzter Aufruf für die Wetten im Tod-der-Domina -Pool!«
Yevil trat auf die andere Seite des dreidimensionalen HoloVid-Bildschirms. Ja, der ConSec drückte ihr einen Blaster in den Rücken, und ihre Hände waren gefesselt. Die spiegelnden Glaswände des Raumes wiederholten das Bild aus allen Perspektiven, damit die Zuschauer, die keinen dreidimensionalen HoloVid-Bildschirm hatten, alle Einzelheiten sehen konnten.
In der Bodenmitte des Raumes war ein Ringschloss befestigt, an dem zwei Fußfesseln mit kurzen Ketten hingen. Der Mund des Wachmanns bewegte sich. Yevil erhöhte die Lautstärke, um zu hören, was er sagte.
»Denken Sie nicht einmal daran. Oder die ganze Angelegenheit wird noch erheblich schlimmer.«
Zwei weitere Wachen betraten den Raum und legten die Fußfesseln um die Knöchel der Domina. Damit ketteten sie sie am Boden fest. Dann nahmen ihr die Wachen die Fesseln von den Handgelenken ab und gingen wieder hinaus. Eine weitere Fanfare schmetterte aus den Lautsprechern des HoloVid-Bildschirms.
»Das war’s!«, rief der Sprecher. »Keine Mätzchen mehr! Und hier kommt er, um ein letztes Mal Gnade anzubieten … Tarveet von Pleyver!«
In dem HoloVid waberte die Metallwand direkt vor der Domina und wurde transparent. Yevil hatte den Ratsherrn von Pleyver noch nie gesehen, außer auf den Fotos von wichtigen, politischen Ereignissen und gelegentlich in Ausschnitten der HoloVid-Nachrichten. Aber der Mann auf der anderen Seite der Wand sah den veröffentlichten Fotos durchaus ähnlich. Die Domina betrachtete ihn angewidert, als hätte sie ihn nach einem Spaziergang im Wald unter ihrer Schuhsohle gefunden.
»Sie hätten mein Angebot wirklich annehmen sollen«, sagte er.
Bekas Miene änderte sich nicht. »Vielleicht. Würde es einen Unterschied machen, wenn ich sagte, ich wünschte, ich hätte es getan?«
Tarveet sah sie bedauernd an. »Ich fürchte, nein, meine Liebe. Dafür haben sich die Dinge schon viel zu weit fortentwickelt.«
»Sehr gut. Denn ich würde ohnehin lügen.«
»Charmant wie eh und je«, antwortete Tarveet. »So sei es denn.«
Er machte eine Handbewegung, und die klare Glaswand vor ihm waberte erneut, bevor sie sich wieder in eine Spiegelwand verwandelte. Die Kreaturen in den roten Roben warfen ihre Gewänder ab. Die Klauen auf ihren Händen und auf ihren Unterarmen schimmerten golden im Licht und warfen schillernde Reflexionen auf die Spiegelwände. Sie keckerten in ihrer eigenen Sprache und umkreisten von jetzt an Beka, die gefesselt in der Mitte des Raumes stand.
»Das sind Rotis«, erklärte der Sprecher. »Sie sind schnell, stark und intelligent; die beliebtesten Techniker von Last Exits. Und sie essen nur lebendes Fleisch!«
»Aber es sind nur vier«, mischte sich ein zweiter Sprecher ein, dessen Stimme vor falscher Sorge troff. »Glauben Sie, dass sie satt sein könnten, bevor sie tot ist?«
»Das bezweifle ich. Auf mich wirken sie ziemlich hungrig … Und wenn sie leichtsinnig sind und eine Arterie zerbeißen, dann wird sie sterben, bevor sie mit der Mahlzeit fertig sind. Das wird sie
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