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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Tränen in den Augen bat sie: »Dann … gib mir einen Kuss.«
    Er küsste sie sanft.
    »Viel besser als Yarises Küsse …« ‚ murmelte das Mädchen.
    Entsetzt starrte Kiros sie an und zog ein Messer aus seinem Gürtel. »Es muss wohl sein. Hier nimm es zu deinem Schutz. Aber glaub nicht, dass du unbedingt jemanden damit töten musst! Lauf so schnell du kannst, und sieh zu, dass du aus dem Palast bist, ehe der Kampf hier beginnt. Versprichst du mir das?«
    »Komm schon, Kiros!« rief einer der ehemaligen Gefangenen. »Du bist der letzte!«
    Kiros gab dem Mädchen schnell noch einen Kuss, dann eilte er den anderen nach.
    Sonja, die den anderen vorausschlich, kam zu einer Ecke und spähte vorsichtig herum. Ein Zugang zur Galerie wurde von mehreren Soldaten bewacht, die alle Richtung Saal blickten.
    Sonja holte tief Luft. »Beeilt euch!« mahnte sie ihre Leute. »Und betet zu Mitra, dass zumindest einige der anderen rechtzeitig kommen. Wo ist denn der Zauberer Elath? Vielleicht kann er voraussehen …«
    Sie hielt inne, denn sie stellte nun fest, dass der Zauberer nicht mehr unter ihnen war. Offenbar hatten auch die anderen nicht bemerkt, wann er sich zurückgezogen hatte, denn sie schauten sich genauso verwirrt um wie sie. Wie lange war Elath schon verschwunden?
    Ihre Überlegungen wurden von Begeisterungsrufen aus dem Thronsaal unterbrochen, denen plötzliche Schreie folgten, dann das Klirren von Klingen, ein Poltern umkippender Tische und Du-jums donnernde Stimme.
    »Kommt!« befahl Sonja und stürmte schon mit gezogenem Schwert um die Ecke.
     
    Es gibt mehr Möglichkeiten zu sterben als zu leben.
    Wie nie zuvor erkannte Omeron die Wahrheit dieses alten Sprichworts – nun, da Du-jum eine kurze Ansprache vor seinen Gästen gehalten hatte und sich jetzt zu ihm umdrehte, ihm in die Augen blickte und eine Hand zur ersten magischen Marter hob.
    Die Zeit verlangsamte sich. Verzweifelt wehrte Omeron sich gegen seine Bande, wappnete sich gegen die bevorstehenden, unausweichlichen Schmerzen. Du-jum lächelte.
    Da gellte ein Schrei vom Haupteingang – der. Todesschrei eines Wächters. Ihm folgten wilde Kampfrufe, als Bewaffnete in den Saal stürmten.
    Weitere Schreie schrillten, dann flog etwas durch den Saal und verfehlte Du-jum nur knapp: ein Speer, der klappernd auf dem Boden aufschlug.
    Omeron blickte hoch, gerade als einer von Du-jums Leuten gellend von der hohen Galerie stürzte und auf einem Tisch landete, der unter der Wucht zersplitterte. Die dort sitzenden Edlen sprangen rückwärts auf, prallten dabei gegen ihre Diener, und alle fielen zu einem wirren, strampelnden und zappelnden Haufen.
    »Zurück!« rief Yarise vom Thronpodest. »Oder ich töte euch alle durch Zauber!«
    Doch dann taumelte sie, als ein Wurfgeschoß sie am Kopf traf und Blut über ihre Stirn rann. Wimmernd stolperte sie die Podeststufen hinunter und rannte zu einem Ausgang.
    Die sechs Zauberer drückten sich sofort an die Wand und schützten sich mit einem magischen Schirm. Geschosse prallten dagegen, ohne ihnen etwas anhaben zu können.
    »Kommt! Auf sie!«
    Der Ruf kam von oben. Omeron drehte den Kopf und sah die rothaarige Kriegerin durch einen größeren Trupp Wachen am Kopfende der Treppe zur Galerie stürmen – und ihr folgte eine brüllende Flut Gerüsteter mit grimmigen Gesichtern und allen möglichen Waffen.
    Da stürzte ein zweiter Trupp durch eine Nebentür in den Saal, und der Tumult wurde noch größer. Weitere Du-jum-Soldaten fielen über die Galeriebrüstung herab auf die Tische. Blut floss, Stahl klirrte laut, und Schreie schrillten, während der Kampf hasserfüllt tobte.
    Die Edlen zogen ihre verborgenen Klingen und schlossen sich Omerons Leuten an. Des Hexers Männer wichen im Schock zu den Wänden zurück.
    Du-jum wandte sich wild an Omeron. »Das ist dein Werk!« brüllte er, und die gelben Augen blitzten vor Wut. Er hob die Hand zu einem Zauberangriff.
    Doch ehe er seine Gebärde vollendet hatte, bohrte sich eine Klinge in seinen Unterarm. Du-jum zischte, funkelte den Edlen an, der das Messer geworfen hatte, dann zog er es ohne das geringste Anzeichen von Schmerz aus dem Arm und schleuderte es zurück. Es grub sich in die Stirn des Edlen.
    »Sie werden nicht gewinnen!« rief Du-jum Omeron zu, doch dann wurde er von der wilden Menge der Kämpfenden zurückgedrängt.
    Sonja, die sich in der vordersten Reihe des Gemenges befand, sah, wie Omeron sich in seinen Fesseln am Rad wand, und rief seinen Namen, dann kämpfte sie

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