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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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geschwommen und seit Myadne mit den Perlentauchern unterwegs war, kam Caipo immer wieder vorbei, um sie mitzunehmen. Sie verständigte sich mit dem Ungeheuer über ihre Kiemen, die fast unsichtbar hinter den Ohren der Salsivaren lagen. So lange sie an Land waren, hatten diese Kiemen keinerlei Funktion, doch im Wasser waren sie ein wichtiges Verständigungsmittel, das sehr weit Schallwellen aussenden und empfangen konnte. Caipo war der letzte seiner Art. Und obwohl die Bewohner der Inseln ihn kannten, gab es außer Laonira und Myadne niemanden, der freiwillig auf seinem Rücken geritten wäre. Seine Haut war hart wie Leder und sein Rücken breit, wie der eines Pferdes. Er bewegte sich im Wasser mit Hilfe seines breiten Schwanzes, der sich am Ende zweiteilte und ähnlich dem eines Delphines war. An der Brust hatte er zwei Beine, die in Flossen endeten. Sie waren mit starken Krallen ausgestattet, die Caipo gegen Feinde sehr erfolgreich einsetzen konnte. Caipos Vorfahren waren noch an Land gegangen, aber seit die letzten Inseln von Vulkanen verschlungen worden waren und die Menschen die Inseln besiedelten, hatten sich die Seeungeheuer unter den Riffen aufgehalten und die Inseln gemieden. Sie ernährten sich von kleinen Fischen und fraßen gelegentlich auch Grünzeug, das sie am Ufer fanden. Die Freundschaft zu den Menschen war sehr langsam entstanden. Es waren immer die Herrschenden gewesen, die sich für das Ungeheuer interessierte und verhinderten, dass die Einheimischen es mit Harpunen verfolgten. Myadne hatte Caipo vor nicht all zu langer Zeit einen Pfeil aus seinem Hals gezogen, der schon so tief eingedrungen war, dass das Ungeheuer sich selbst nicht davon befreien konnte. Caipo erkannte Myadne an ihrem Pfeifton und ihrem Geruch. So bald sie im Meer schwamm, folgte er ihr, um sie zu beschützen. Zwischen den beiden hatte sich so eine enge Freundschaft entwickelt. Der Sturm hatte sich abgeschwächt, als Caipo Myadne im Hafen von Miatris an Land brachte. Sie bedankte sich bei ihm mit einem Kuss auf seine feuchte Nase und begab sich zurück in den Palast. Der wilde Ritt durch die Wellen hatte den Zorn gegen ihre Mutter verblassen lassen. Dennoch war sie entschlossen, sich zu widersetzen und eine Heirat mit Fürst Macia auszuschlagen.
     

3. Kapitel
     

Die geheimen Grotten
     
    Hero war nach seinem Besuch bei Amira wieder oben auf der Plattform im Palast angekommen. Die Sklaven liefen aufgescheucht durcheinander und beachteten ihn nicht. Sie mussten stehen bleiben, wenn der Sohn des Herrschers sich ihnen näherte und den Blick senken, doch jetzt rannten sie planlos in alle Richtungen. Hero stand einen Moment still und blickte sich das Durcheinander an. Dann ging er an der Palastwache vorbei auf den glatten Marmorfliesen in Richtung des Versammlungsraumes, wo er seinen Vater vermutete.
    Die große geschnitzte Holztüre, auf der Dämonen abgebildet waren, hatte ihm als Kind immer Angst eingeflößt. Sie war stets verschlossen. Die Verhandlungen, die in diesem Saal geführt wurden, waren strengen Regeln unterworfen und nur die mächtigen Herrscher und Priester waren berechtigt hier mit Pantheer zu sprechen. Hero blieb deshalb unschlüssig stehen. Er legte seine Hand auf den mächtigen Türknauf, der den Kopf eines Seeungeheuers darstellte. Er zögerte einen Augenblick und lauschte auf die aufgeregten Männerstimmen. Er konnte nichts verstehen, weil alle durcheinander riefen, doch dann gab die Türe wie von selbst nach und Hero schlüpfte unbemerkt hinein, er versteckte sich hinter einer der mächtigen Säulen, die dem Thron gegenüber standen. Sein Blick schweifte neugierig durch den Raum.
    Eine Anzahl von Männern verstellte den Blick auf seinen Vater. Sie waren ihm alle fremd, mit Ausnahme von Krotos, den er jetzt in Mitten einer Gruppe grauhaariger Männer entdeckte. Er hielt eine Karte aus Leder ausgebreitet in den Händen. Dann sah er auch seinen Vater, der von einer Männergruppe zur nächsten ging. Hero versuchte, ein paar Wortfetzen aufzuschnappen, aber außer „Krieg“ und „elender Verräter“ konnte er nichts verstehen, da alle durcheinander riefen. Der große Rat, der sich hier zusammengefunden hatte, war ein untrügliches Zeichen für bevorstehende Kämpfe, schoss es Hero durch den Kopf. Wie auf ein unsichtbares Zeichen verstummten die Männer und warfen sich auf die Knie. Pantheer stieg die drei Stufen zum Thron hinauf. Als er sich den Versammelten zuwandte, sah Hero, dass sein Vater den goldenen Reif

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