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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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in die Dunkelheit. Dann warfen sie ihn zu zweit in eine Vertiefung im Boden. Hero fiel auf den Rücken, dass er zunächst nach Luft ringen musste. Dann wurde es völlig dunkel um ihn. Die Wachen waren gegangen, er befand sich auf nacktem Fels und war so tief wie er gefallen, dass er sich wohl nicht aus eigener Kraft aus dieser Grube befreien konnte. Hero stand auf und tastete sich an der Wand entlang, die sich kalt und scharfkantig anfühlte. Er fand keine Ritzen, in denen er sich hätte festkrallen und nach oben klettern können. Voller Verzweiflung setzte er sich mit dem Rücken zur Wand auf den Boden. Er zitterte vor Kälte. Seine Kleidung war durchnässt, seine Arme und Beine waren durch das Entlangrutschen an der Felswand aufgerissen. Er fühlte Blut an seinen Beinen hinunterlaufen. Doch sein Zustand bereitete ihm keine großen Sorgen. Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf: Was würden die Freunde ohne ihn tun? Würde er jemals wieder aus diesem Loch entkommen und wann würde er Mita sehen? Was, wenn er nie mehr nach Astrilandis zurückkehren würde? Im Stollen war es nicht nur sehr dunkel, es war auch eiskalt. Hero trug nichts als ein weites, zerrissenes Hemd und einen Lendenschurz, der mit einem Gürtel um die Hüften befestigt war. Seine Füße waren nackt und im Dunkeln befühlte er seine neu gewachsenen Schwimmhäute. Sie waren inzwischen nicht mehr so zart wie am Anfang und gingen bereits bis zu den Spitzen der Zehen. Hero wunderte sich, dass seine Freunde noch nichts bemerkt hatten. Er hatte sich immer bemüht, die Hände versteckt zu halten, so dass der Blick nicht direkt darauf fiel. Die Füße waren meistens schmutzig und Hero hatte es vermieden, sie von sich zu strecken, wenn er sich hinsetzte und nahm einen Fersensitz ein.
    Er rieb sich mit den Händen die Arme und Beine, um etwas Wärme zu erzeugen. Dann stand er auf und versuchte, so gut es ging sich im Dunkeln zu bewegen. So sehr er auch anstrengt lauschte, kein Geräusch war zu hören. Er würde wohl hier im Stillen die Nacht verbringen und vielleicht auch die nächsten Tage und Nächte. Hero begann sich auszumalen, was ihm bevorstand. Es musste schon Nacht sein, denn als er über den Wasserfall in das Wasserbecken fiel, war bereits die Dämmerung hereingebrochen und Hero überlegte, ob er hier überhaupt bemerken würde, wann es wieder hell wurde. Er befühlte seinen Rücken, den er sich bei dem Sturz blutig geschlagen hatte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. Seine Glieder waren steif vor Kälte, deshalb setzte er sich wieder hin und umschlang seine Beine mit den Armen.
    Während Hero allein im Dunkeln war, saßen Kanto und Ipmeos noch immer wie betäubt hinter ihrem Felsvorsprung. Erst als die Nacht hereinbrach, standen sie auf und gingen im Schutz der Felsen zurück zu den Pferden. Kanto, der sonst immer hungrig war, kümmerte sich um Cid und um Heros Pferd, streichelte beide und sprachen beruhigend auf sie ein, so als ob er seine eigenen Sorgen damit vertreiben könnte. Ipmeos sah ihm verwundert zu, denn so kannte er seinen Freund nicht. Auch er war voller Sorge um Hero und wie es weitergehen würde. Die beiden setzten sich nieder und Kanto sagte: „Wir werden Hero und Mita befreien, denn ohne sie können auch wir nicht nach Astrilandis zurückkehren.“ Ipmeos nickte nur. Kanto hatte Recht, aber sie waren beide verwirrt und traurig. Nachdem sie nicht wussten, wohin man Hero gebracht hatte und was die Aufseher mit ihm gemacht hatten, beschlossen sie, am nächsten Morgen die Mine weiter zu beobachten.
    Als die Sonne über die hohen Bergspitzen kam, war Kanto bereits auf seinem Beobachtungsposten. Ipmeos sollte die Pferde zur Tränke führen, was nicht so einfach war. Um zum Fluss zu kommen, der weit oberhalb der Felsen im Hinterland der Mine floss, musste er einen langen Weg zurücklegen, der durch spitze Steine und Geröll führte. Dort wo sich der Wasserfall herabstürzte, dessen kahle Felswände Hero zum Verhängnis geworden waren, konnte er die Pferde an den Fluss führen. Doch es galt wachsam zu sein, denn er konnte nicht sicher sein, ob die Wärter nicht noch nach weiteren Verirrten suchten. Der Weg führte ihn zunächst weg von der Mine in eine raue Landschaft, die nur aus Geröll und großen Lavabrocken bestand. Kanto hatte alle Hände voll zu tun, die drei Pferde zusammenzuhalten, die störrisch waren und in dem unwegsamen Gelände nicht gut vorankamen. Der Fluss, den er suchte, hatte sich ein schmales Bett

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