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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Rücken sehen, aber Hero war aufgeregt und hoffte, dass sie sich umdrehen würde. Doch sie ging mit gesenktem Haupt auf die Halde zu, wo sie ihren Korb entleerte. Dann lief sie hinter den anderen weiter in Richtung Mineneingang und drehte ihm wieder den Rücken zu. Hero beschloss, noch ein Stück weiter abzusteigen, um den Mineneingang wenigstens von der Seite zu sehen. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse, als er von Fels zu Fels Deckung suchend weiter hinunter stieg. Die Frau war im Eingang verschwunden und Hero hoffte, dass sie bald wieder auftauchen würde. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, denn es dauerte lange, bis er sie unter den anderen Frauen wieder erkannte. Mita ging gebückt unter der schweren Last und ihr Blick war auf den Boden geheftet. Hero schien es, als sei sie kleiner geworden. Ihre schönen rotblonden Haare waren kurz geschoren und ihre Füße steckten in Lumpen. Hero versuchte auch Mitas Mutter unter den Frauen auszumachen, aber er konnte sie nirgends entdecken. Fieberhaft überlegte er, wie er ihr eine Nachricht zukommen lassen konnte, doch alle Ideen, die ihm kamen, musste er wieder verwerfen. Er hätte ihr so gerne gesagt, dass ihr Elend bald ein Ende haben würde und sie mit ihm zurück nach Astrilandis kommen konnte. Wenn sie nur den Blick in seine Richtung schicken würde. Doch Mita ging wie im Traum weiter zur Halde, wo sie wieder ihren Korb ablud. Heros Herz klopfte zum Zerspringen, er war verzweifelt, weil ihm nicht einfiel, wie er sie aus dieser schrecklichen Situation befreien konnte. Er ging zurück zu Ipmeos und Kanto, die ängstlich beobachtet hatten, wie nahe Hero den Wachen gekommen war. Schweren Herzens beschloss Hero noch eine Nacht abzuwarten. Er wollte beobachten, wohin die Frauen gingen, nachdem sie mit der Arbeit fertig waren. Noch war es lange bis zum Sonnenuntergang. Die Freunde wollten deshalb, das Gelände näher untersuchen, um einen Fluchtweg zu finden, auf dem sie schneller entkommen konnten, als über den Pfad, der sie her geführt hatte. Von einem Fels zum anderen schlichen sie bis zur gegenüberliegenden Seite des Abgrundes, wo ein kleiner Wasserfall in Kaskaden den Berg hinabstürzte. Unten sammelte sich das Wasser in einem kreisrunden Becken, das anscheinend der Mine als Wasservorrat diente. Auf der anderen Seite des Wasserfalls war eine Felswand und es war nicht zu erkennen, wohin Wasser verschwand. Hero war durstig und seine Freunde konnten ihn nicht abhalten, bis zum Wasserfall zu gehen, um zu trinken. Seine Waffen hatte er abgelegt und bei Ipmeos und Kanto gelassen, um sich an den glatten Felswänden festhalten zu können. Der Wasserfall war von der Talsohle aus voll einsehbar und Ipmeos und Kanto befürchteten, dass Hero sofort entdeckt werden würde. Er klammerte sich wie ein Affe an den Fels. Die Freunde hielten den Atem an. Hero hielt den Kopf unter eine der Wasserfontänen und trank gierig. Als er die eine Hand löste, um zur Seite zu klettern, rutschte er mit einem Bein ab und verlor er den Halt. Der Fels war vom Wasser zu glatt geschliffen. Jetzt war es um ihn geschehen. Es gab kein Halten mehr. Er fiel lautlos in die Tiefe. Mit lautem Klatschen landete er mitten im Tümpel.
    Sofort ertönte ein lauter Ruf und von der Mine her rannten zwei Männer auf ihn zu. Im Nu waren mehr als zehn Wachen herbeigeeilt, die Hero mit langen Stangen zwangen aus dem Becken zu steigen und ihm den Rückweg auf den Berg versperrten. Die Freunde mussten hilflos mit ansehen, wie man ihm die Hände auf den Rücken band und ihn in die Mine schleppte. Als Hero im Berg verschwunden war, suchten sie hinter einem Felsvorsprung Deckung. Zum Glück hatte sie niemand gesehen, wie sie starr vor Schreck das Geschehen verfolgt hatten. Was sollten sie nur ohne Hero anfangen?
     

22. Kapitel
     

In der Goldmine Edoro
     
    Hero ließ sich widerstandslos gefangen nehmen. Er trug keine Waffe bei sich und die Wächter hatten keine Ahnung, wen sie vor sich hatten. Er war kreidebleich und seine Knie zitterten. Er wagte nicht, nach den Freunden zu schauen, die seinen Sturz mit angesehen hatten. Die Wachen stießen ihn vor sich her und einer sagte höhnisch:
    „Ein kräftiger Astrilandier, den können wir gut gebrauchen. Die Arbeit wartet schon auf dich.“ Mit diesen Worten beförderten sie ihn weiter in den Berg hinein. Der Stollen waren an den Wänden nur mit Holzfackeln beleuchtet, so dass Hero nicht erkennen konnte, was um ihn herum vorging. Sie zerrten ihn an einem Strick

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