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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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in den Korb und reihte sich, so schnell es ging wieder in die Reihe der Sklaven ein. Mita hatte ihn gesehen, hämmerte es in seinem Kopf. Endlich war es ihm gelungen, sie auf ihn aufmerksam zu machen. Hero war so glücklich über dieses Ereignis, dass er die Last auf seinen Schultern nicht mehr spürte. Er überlegte fieberhaft, wie er ihr eine Nachricht zukommen lassen konnte und auf welche Art sie die Flucht aus diesem dieses Lager vorbereiten konnten.
    In der Mittagszeit durften die Arbeiter zu dem kleinen See gehen und mit den Händen daraus schöpfen um zu trinken. Als Nahrung erhielten sie trockenes Fladenbrot, das in einem großen Korb neben dem Teich stand. Jeder konnte sich ein Stück nehmen, und die Aufseher beobachteten genau, dass sich keiner ein zweites Mal bediente. Hero sah wie auch Mita mit anderen Frauen an den Teich kam, aber sie war so weit von ihm entfernt, dass er ihr nicht einmal ein Zeichen geben konnte. Am einen Ende des Teiches beobachtete Hero einen kreisrunden Wasserstrudel, der in der Mitte eine starke Vertiefung hatte. Hero überlegte, wo er einen solchen Strudel schon einmal gesehen hatte. Dann fiel es ihm ein. Es war in der Wolfsschlucht gewesen, wo er einen Fluss in der Erde hatte verschwinden sehen. Kurz darauf hatten sie den Fluss nur noch unterirdisch gurgeln hören. Nach einiger Zeit war er dann wieder ans Tageslicht gekommen, sprudelnd und munter weiter fließend, wie vorher. Nachdem aus dem Wasserfall immer neues Wasser nachfloss, musste es in diesem Strudel abfließen, kam ihm in den Sinn, sonst würde der Teich bald über die Ufer treten. Während er noch den Wasserstrudel betrachtete, kam ihm ein verwegener Gedanke. Was, wenn dieser Fluss nur kurze Zeit durch eine Höhle floss und an anderer Stelle wieder zu Tage trat? Konnte man sich nicht einfach in den Strudel stürzen, um sich von ihm in die Tiefe tragen lassen um dann wieder aufzutauchen? Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Er war kräftig, er hatte inzwischen sogar Schwimmhäute, aber Mita war von der schweren Arbeit geschwächt und obwohl auch sie schon oft mit ihm geschwommen war, wäre es für sie eine Sache auf Leben und Tod. Wie hätte er sie überzeugen sollen, mit ihm ein solches Risiko einzugehen. Er wusste nicht einmal wohin der Fluss führte und wie lange sie unter Wasser sein würden. Er sah auch keine Möglichkeit, das herauszufinden, trotzdem erschien es ihm als einziger Ausweg zu entkommen.
    Die Pause war zu Ende und die Aufseher riefen die Arbeitssklaven zurück in die Mine. Hero trottete wieder hinter den anderen her, nicht ohne noch einmal den Blick nach oben schweifen zu lassen. Doch er sah keinen seiner Freunde. Vielleicht waren sie weiter geritten, um Hilfe zu holen. Hero glaubte nicht mehr daran, dass sie noch da waren und auf ihn warteten. Außerdem hatten sie keinen Versuch unternommen, mit ihm in Kontakt zu kommen. Obwohl Hero selbst wusste, dass es fast unmöglich war, hatte er auf ein Zeichen gehofft oder einen der beiden zu sehen.
    Als Ipmeos vom Fluss zurückkam und Kanto die Goldklumpen zeigte, war dieser zunächst wenig beeindruckt. „Ich verstehe nicht, was sie dann aus der Mine holen, wenn das Gold doch im Fluss herumliegt und nur eingesammelt werden muss.“ Ipmeos zuckte nur mit den Schultern, auch er konnte sich nicht vorstellen, dass es in der Mine noch etwas Wertvolleres als dieses Gold zu holen gab. Der sagenhafte Reichtum von Windur war auch in Astrilandis bekannt, doch niemand wusste, woher Windur seine Schätze hatte. Jetzt, da die Freunde gesehen hatten, mit welchen Mitteln dieser Herrscher die unschuldigen Flüchtlinge benutze, um an Besitz und Macht zu kommen, hatten sie für ihn nur noch Verachtung übrig.
    Als die Dunkelheit hereinbrach, konnten sich die Sklaven wieder am Wasser reinigen und einige stiegen bis zur Hüfte hinein. Doch die Aufseher riefen sie sofort zurück und drohten mit der Peitsche. Hero beobachtete, wie die Frauen in ihr Nachtlager weggeführt wurden. Es lag etwas bergauf in einer Höhle, mit einem hohen Felseingang, der weithin zu sehen war. Der Weg dorthin führte zwischen dornigen Büschen hindurch, so dass er nicht sehen konnte, ob auch Mita in das Felsentor gegangen war. Hero wurde mit den anderen Männern wieder hinter das Holzgatter gesperrt und verbrachte auch diese Nacht wie die vorigen, an der Felswand sitzend unter freiem Himmel. Der Käfig war zusätzlich mit einem Zaun aus Dornengeflecht umgeben, das kein Entkommen ermöglichte. Zwei

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