Der Prinz von Atrithau
Kishyati und Moserothu unter den Pfalzgrafen Soter und Uranyanka. Weiter im Süden sammelten sich die Granden von Chianadyni auf den Hügellinien und erwarteten König Saubon und seine Galeoth. Mit weitärmligen Khalats und Kettenhemden aus Nilnamesh stürmten sie die Hänge auf ihren Vollblütern herunter, die aus den rauen Grenzgebieten der Großen Salzwüste stammten. Kronprinz Fanayal und seine Coyauri griffen erst die blau tätowierten Gesindalmänner von Graf Anfirig an und attackierten dann die konfusen Reihen der Agmundrmänner, die unter Saubons persönlichem Befehl standen.
Von den Mauern Caraskands feuerten die Kranken ihre Landsleute an. Zwar erkannten sie kaum, was geschah, konnten ihre Brüder aber trotz des Trommeldröhnens und des Kriegsgeschreis der Heiden singen hören. Obwohl das Zentrum unter Rauch verborgen lag, sahen sie doch, dass die Tydonni ganzen Reiterverbänden der Fanim mit grimmiger und schier übernatürlicher Entschlossenheit vor den Stadtmauern Einhalt geboten. Plötzlich attackierten Graf Werijen Großherz und die Ritter von Plaideöl und vernichteten auf ihren wenigen klapprigen Mähren die erstaunten Kianene. Dann sah jemand weit im Süden Athjeäri und die hartnäckigen Ritter aus Gaenri düstere Hänge hinunterpreschen und den Chianadyni in den Rücken fallen. Saubon hatte seinen jungen Neffen in die Hügel entsandt, um Angriffe über die Flanken sofort zu kontern. Nachdem der dreiste Graf von Gaenri die Kavalleriedivision aufgerieben und verfolgt hatte, die Kascamandri über die Flanke hatte angreifen lassen, sah er sich in viel versprechender Position im Rücken der Heiden.
Die Fanim wichen ungeordnet zurück, während die singenden Inrithi ihren Vormarsch auf breiter Front fortsetzten. Viele auf den Mauern schleppten sich zum östlicher gelegenen Tor der Hörner, wo sie die ersten Inrithi aus dem Rauch des Zentrums kommen und den zurückweichenden Reitern der Girgashi nachsetzen sahen. Dann entdeckten sie das Banner des Kriegerpropheten, das weiß und unbefleckt im Wind flatterte…
Wie aufgezogen marschierten die Inrithi voran. Wenn die Gegner attackierten, griffen sie ihnen ins Zaumzeug und wurden zertrampelt. Sie bohrten ihre Speere in die Hinterläufe der Pferde der Fanim. Sie wehrten Schwerthiebe ab, zogen Heiden schreiend zu Boden und stachen ihnen in die Armbeuge, ins Gesicht oder in den Unterleib. Sie schüttelten Pfeile ab. Als die Heiden zurückwichen, bewarfen einige Männer des Stoßzahns die Reiter im Eifer des Gefechts mit ihrem Helm. Mitunter griffen die Kianene an, scheiterten und zogen sich wieder zurück, während die Inrithi zwischen Olivenbäumen und über gelbbraune Felder weitertrotteten. Sie zogen mit Gott – ob er sie nun begünstigte oder nicht.
Doch die Kianene waren ein stolzes, kriegerisches Volk, und das Heer des Padirajah war – hinsichtlich seiner Größe wie seines Kampfwillens – gewaltig. Trotz ihrer Bestürzung waren die frommen Krieger des Einzigen Gottes noch nicht besiegt. Selbst Kascamandri warf sich nun – von seinen Sklaven auf ein gewaltiges Pferd gehievt – in die Schlacht. Die Reiter der Fanim hängten die Inrithi ab, formierten sich neu und sahen sich nach Hinweisen auf die Cishaurim um. Dann ließ König Pilaskanda die letzten Mastodonten auf die schwarz gepanzerten Thunyeri los.
Die Tiere stürmten in die Auglishmänner unter Graf Goken dem Roten, spießten sie mit ihren Stoßzähnen auf, zerquetschten sie mit ihren Rüsseln in der Luft und zertrampelten sie mit ihren gewaltigen Füßen. Von gepanzerten Sänften aus, die mit Gurten auf dem Rücken der Tiere befestigt waren, schossen Girgashi Pfeile in die Gesichter derer, die unter ihnen schrien. Dann fällte der hünenhafte Yalgrota ganz allein ein Mastodon, indem er ihm mit einem mächtigen Knüppel auf den Kopf schlug. Die unerschrockenen Auglishmänner sammelten sich und streckten die trompetenden Tiere mit Axt und Schwert zu Boden. Einige Mastodonten strauchelten und gingen schließlich – geschwächt von hundert Wunden – in die Knie; andere flohen vor dem Feuer, mit dem Prinz Hulwarga sie attackierte, und trampelten dabei die Reiter der Girgashi nieder, die ihnen nachgesetzt waren.
Überall auf der Ebene von Tertae attackierte die Reiterei der Kianene die vorrückenden Inrithi in Wellen. Vom Tor der Hörner aus sahen die kranken Männer des Stoßzahns, wie der weiße Tiger des Padirajah dem Banner des Kriegerpropheten immer näher kam, und beobachteten, dass
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