Der Problemmann (German Edition)
Wange. Voller Abscheu schluckte sie ihren Ekel hinunter. Sie musste Opfer bringen, wenn sie in den Genuss einer Familie kommen wollte und damit endlich und für immer vor ihm Ruhe haben würde. Wenn erst einmal ein Baby zu ihr gehörte, würde sie ihn nie wieder an sich heranlassen.
„Lass das, ich möchte das so nicht.“
Er stieß sie ein wenig von sich. Sie ließ sich jedoch nicht abwimmeln, jetzt war sie soweit gegangen, jetzt musste es passieren. In dieser Nacht würde er ihr endlich ein Kind machen. Sie rückte wieder dichter an ihn, überwand all ihre Abscheu vor ihm und legte ihre Hand zwischen seine Beine, auf seine Unterhose, in der sich nichts regte.
„Sag mal, spinnst du?“
„Christian, liebe mich, bitte“, hauchte sie und presste ihren Körper an ihn.
Zu beider Überraschung tat sich etwas in Christians Unterhose, was ihren Ekel steigerte und ihn in schwere Gewissenskonflikte brachte. Sein Unterleib hatte eine eigne Vorstellung der Abendgestaltung und dachte überhaupt nicht daran, sich mit dem Rest seines Körpers hinzulegen und zu schlafen. Dennoch unternahm Christian nichts. Er versuchte Gewalt über seinen Körper zu erlangen, der einfach nicht auf ihn hören wollte. Der sehnte sich nach körperlicher Nähe, nach der Befriedigung, dieses eine Mal nicht durch sich selbst Entspannung zu finden, sondern tatsächlich in der wohligen Wärme einer Frau verschwinden zu dürfen. Die Vorstellung gleich bei ihr sein zu können erregte ihn auf eine perfide Art, die er selbst verabscheute. Jetzt ekelte er sich ebenso wie seine Frau und ebenso wie seine Frau ekelte er sich vor seiner Erektion. Wie krank war er, dass er diese Demütigung in kauf nahm, nur um einmal im Monat sexuellen Kontakt haben zu dürfen?
Marion tat, was sie verabscheute wie nichts mehr auf der Welt, sie fingerte an ihm herum, schob sogar ihre Hand in seine Hose und fühlte wie sich unter ihrer Berührung endlich das tat, was sie erhoffte, er endlich abschließen sollte, was sie von ihm verlangte und sie in Ruhe schlafen könnte. In den letzten Monaten hatte sie immer öfter nachhelfen müssen, wenn sie ihm gesagt hatte, dass es wieder soweit sei. Das ärgerte sie maßlos. Sonst konnte er doch auch immer, wenn sie es nicht wollte. Immer dann, wenn sie ihn brauchte, war er nicht zu gebrauchen. Bei seiner Geliebten war das mit Sicherheit kein Problem. Sie spürte wie der Ärger um diesen Umstand in ihr aufzukochen begann und sie wusste, würde sie jetzt nicht gegensteuern, alles wieder kaputt machen und sie nicht schwanger werden. Jetzt nur nicht aufgeben, sagte sie sich wie ein Mantra vor. Sie massierte in gleichmäßigen Bewegungen das am meist gehasste Körperteil ihres Mannes, was sich dankend aufrichtete. Christian glaubte beinahe ohnmächtig zu werden. Unmöglich konnte er länger in dieser Position verharren. Er hatte verloren. Sein Unterleib hatte eine Eigendynamik über den Rest seines Körpers inklusive seines Verstandes übernommen. Er war derart ausgehungert, dass er sich kaum länger würde zurückhalten können. Würde er jetzt kommen, konnte er sich auf ein heftiges Donnerwetter einstellen. Das würde ihm Marion niemals verzeihen, unnütz und aus reinem Vergnügen den kostbaren Samen zu verschwenden. Ohne sich die Unterhose auszuziehen, ließ er frei, was sich gleich in wohliger Wärme wiederfinden sollte. Christian machte sich nicht einmal mehr die Mühe Marion das Nachthemd auszuziehen. Dafür war keine Zeit mehr. Kaum steckte er in ihr, glaubte er jeden Moment zu explodieren. Nur unter der allergrößten Beherrschung schaffte er es länger in ihr zu verweilen, da er annahm, dass er ihr ein wenig Vergnügen schenken musste. Hätten sie zuvor darüber gesprochen, beiden wäre einige Pein erspart geblieben. Wenn sie allerdings tatsächlich verbalisiert hätten, was in Marion vorging, sie wäre niemals von Christian schwanger geworden, da er sie nie wieder berührt hätte.
Kapitel 3: Michael
Ein roter Teppich zeigte den geladenen Gästen den Weg von der Straße zu einem großen Bürokomplex. Mehrere Menschen warteten darauf mit einem Fahrstuhl zu der Party gebracht zu werden. Beim Anblick der sich in Reih und Glied befindlichen Personen wurde Anna unruhig. Melanie hatte zwar darauf bestanden, dass sich Anna nochmals umzog, ihre Haare mit Gel zwang an ihren Kopf zu bleiben und sich ihrem Augenmakeup zu widmen, dennoch fühlte sich Anna augenblicklich unwohl. Sie stand zwischen Frauen, die durchaus mehr Zeit dazu
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