Der Problemmann (German Edition)
sie liebte und wie schmerzlich es für ihn war, immer wieder abgewiesen zu werden. Er hätte an diesem Abend den Termin, der durchaus wichtig für ihn gewesen war, absagen müssen. Das alles war seine Schuld. Kein Wunder, dass sie wütend auf ihn war. Liebevoll nahm er sie in seine Arme. Angewidert ließ sie es über sich ergehen. Sie spürte seine Erregung und wie seine Hände unter ihr Nachthemd glitten. Plötzlich fühlte sie einen Finger zwischen ihren Schenkeln. Jetzt würde es gleich soweit sein. Marion konzentrierte sich. Anstatt ihn in sich zu spüren, entzog er sich ihrer. Beinahe entsetzt riss Marion ihre Augen auf. Was hatte er vor? Ohne Vorwarnung schaltete er die Nachttischlampe ein und fing an ihr das Nachthemd auszuziehen.
„Was soll das?“
„Ich möchte dich gern dabei sehen“, hauchte er, küsste ihr Knie und schob das Nachthemd ein wenig höher.
„Spinnst du jetzt vollkommen?“
Ruckartig ließ er von ihr ab.
„Kannst du nichts richtig machen? Steck ihn rein und beeil dich, ich bin müde. Und vor allem, mach sofort das Licht wieder aus, sonst läuft hier gleich nichts mehr.“
Christian machte das Licht aus und drehte sich von ihr weg. Seine ohnehin schwer aufrecht zu erhaltende Erregung war schlagartig gewichen, dafür kämpfte er nun mit seinen Tränen. Marion hingegen mit ihrer Wut. Wieso drehte er sich um? Er sollte mit ihr schlafen und nicht schlapp machen.
„Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. So war das nicht gemeint“, versuchte sie zu retten, was nicht zu retten war.
Christian rang noch immer mit seiner Fassung.
„Du weißt doch, dass ich es so nicht mag.“
„Nein, das weiß ich nicht. Du redest ja nie mit mir. Ich weiß eben nicht, was dir gefällt“, sagte er, ohne sich zu ihr umzudrehen, da sich eine Träne bereits auf den Weg aus einem Auge machte.
„Du willst doch nicht allen Ernstes jetzt mit mir darüber reden?“
„Wann denn sonst? Wir streiten nur noch. Ein normales Gespräch ist kaum noch möglich.“
„Du willst jetzt reden? Ich dachte zu schläfst mit mir?“
Jetzt drehte sich Christian um und gab damit seine erbärmliche Verfassung preis. Er weinte, sein Gesicht war nass von den Tränen, das konnte Marion selbst im Dunkeln erkennen. Es rührte sie jedoch nicht. Sie war genervt über diesen Umstand. So würde er ihr sicher kein Kind machen können. Wie stellte sie es jetzt an, ihn umzustimmen, ohne ihn anfassen zu müssen?
„Christian, bitte schlaf mit mir. Ich zieh sogar freiwillig das Nachthemd aus.“
„Lass ruhig. Ich bin müde.“
„Ach, jetzt plötzlich bist du müde. Eben konntest du es doch nicht abwarten.“
„Ich dachte, du wolltest das unbedingt.“
„Aber doch nicht so.“
„Warum nicht? Was wäre so schlimm daran, wenn ich dich ansehe?“
Kannte er diese Frau, mit der er über sechs Jahre verheiratet war?
„Ich will es eben nicht. Ich mag nicht, wenn du mich nackt siehst.“
„Aber warum? Du bist meine Frau und ich liebe dich, so wie du bist.“
„Ich kann das so aber nicht. Schläfst du jetzt mit mir oder nicht?“
„Wie bitte?“
Christian hatte vor Schreck vergessen zu weinen, sich dafür im Bett aufgesetzt. Er wollte sie lieben, doch sie wollte nur seinen Samen.
„Was ist jetzt? Sonst müssen wir wieder einen Monat warten.“
„Bis ich dich wieder berühren darf?“
Langsam wurde ihr klar, dass sie, wenn sie länger mit ihm diskutierte, sie tatsächlich einen Monat würde warten müssen.
„Du darfst mich doch jetzt berühren. Reicht das nicht?“
Innerlich bekam das Bild einer perfekten Ehe, die sie nie gewesen war, deutliche Knicke und fing an vor Christians Augen unscharf zu werden.
„Stell dich doch nicht immer so an“, sagte sie zu ihm, da er geschwiegen hatte, „ich wäre jetzt bereit dich zu empfangen. Also los komm schon. Du willst es doch auch, oder etwa nicht?“
Was war das für eine Frage? Selbstverständlich konnte er unter diesen Umständen nicht mit ihr schlafen und wollte sie überhaupt nicht mehr anfassen.
Da er nichts unternahm, um sich ihr zu nähern, lediglich stumm im Bett saß und ihm die Tränen die Wange herunter liefen, wagte sie einen Vorstoß, obwohl ihr eher danach war ihn zu fragen, ob er jetzt wohl lieber mit seiner Geliebten schlafen würde. Tief im Inneren wusste sie, dass es besser wäre jetzt zu handeln, anstatt weiter zu streiten. Nur wie sie ihn verführen sollte, wusste sie nicht. Etwas unbeholfen näherte sie sich ihm und küsste ihn auf seine nasse
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