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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Verstand nicht gegen ihre Eifersucht zum wiederholten Male verlieren zu lassen. Bleib ruhig, mahnte sie sich. Ertrage das alles und alles wird gut.
    Klaudia hakte sich freundschaftlich bei Marion unter und zog sie in Richtung Tanzfläche. Widerwillig ließ Marion es geschehen. Die gute Laune, die Klaudia verbreitete, fing Marion an zu nerven und ließ ihre eigene immer tiefer sinken. Krampfhaft versuchte Marion sich ein Lächeln abzuringen. Ihre Mundwinkel fingen bereits an zu zucken. Ihr war danach diese Frau, die sich laut lachend bei ihr eingehakt hatte, von sich zu stoßen und augenblicklich den Saal wieder zu verlassen. Alle Anwesenden verbreiteten eine fröhliche, ausgelassene Stimmung. Die Musik dröhnte in Marions Kopf, am liebsten hätte sie ihre Hände über die Ohren gehalten. Das alles ertrug sie kaum. Aus welchem Grund waren hier alle in Feierlaune? Das war doch eigentlich kein Grund zur Freude. Marion konnte sich nicht vorstellen, dass all die anderen Menschen nicht ihre Sorgen und Nöte gehabt hätten. Vor allem die Frauen mussten doch wissen, dass ihre Männer sie über kurz oder lang betrügen würden. Vielleicht sogar noch an diesem Abend. Marion sah sich um, ob sie eine hübsche Blondine in der Menge ausmachen konnte. Endlich waren Klaudia und Marion am Rand der Tanzfläche angekommen. Christian und Markus waren sofort nach betreten des Saales zum Tresen gegangen um für alle Getränke zu holen.
    „Das scheint hier eine echt gute Party zu werden“, schrie Klaudia Marion an.
    Klaudia hatte begonnen ihre Hüften im Takt der Musik zu bewegen und sah sich um. Marion nickte stumm und suchte weiter nach der Frau, die in ihrer Phantasie Ansprüche an Christian stellte, die ihr nicht zustanden. Wo war die Blonde Frau, diese Schlampe, die versuchte ihre Ehe zu zerstören? Nein, schrie ihr Verstand ein letztes Mal verzweifelt auf, tu das nicht. Doch es war zu spät. Marion hatte sich bereits ihrer Eifersucht hingegeben.
    „Betrügt dich dein Mann auch?“
    Überrascht sah Klaudia Marion an.
    „Wovon sprichst du?“
    „Ist Markus treu?“
    „Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Ich denke aber schon.“
    „Das merkt man doch, wenn der Mann untreu ist.“
    „Ist das so? Ich weiß es nicht und ehrlich, mir ist das egal. Soll er doch seinen Spaß haben, Hauptsache ich erfahre es nicht.“
    Klaudia fing an zu tanzen, ohne ihren Standort zu wechseln.
    „Wie kannst du das nicht wissen wollen? Das ist doch wichtig für eure Beziehung.“
    „Sag mal, Marion, was soll das eigentlich. Habt ihr Probleme?“
    Noch bevor Marion ihr hätte antworten können kamen ihre Männer mit Getränken. Klaudia reckte sich zu Markus und flüsterte ihm etwas ins Ohr, nachdem sie sich alle vier zugeprostet hatten. Kurze Zeit später griff sich Markus einen Arm von Christian und zog ihn unter dem unwichtigen Vorwand, mit ihm einen Schnaps trinken zu wollen, an den Tresen.
     
    „Möchtest du reden?“ fragte Klaudia.
    Marion war sich nicht sicher, ob sie ihre Probleme mit einer Frau besprechen sollte, die sie kaum kannte und die zudem nicht einmal verheiratet war. Was wusste die denn schon? Wie sollte Klaudia je verstehen, was Marion antrieb? Und das was Klaudia gesagt hatte, verunsicherte Marion. Wie konnte man nicht wissen wollen, was der Partner trieb und ob dieser einen betrügen würde? Marion zuckte mit den Schultern.
    „Komm mal mit“, schrie Klaudia sie an.
    Unschlüssig, was sie hätte Klaudia erzählen sollen, trottete Marion ihr hinterher. In einer hinteren Ecke der Halle gab es einen Loungebereich. Hier und da lagen Paare auf riesigen Liegewiesen und Marion wollte gar nicht daran denken, was zu späterer Stunde darauf getrieben werden würde. Klaudia zog sie zu sich auf ein Sofa herunter.
    „So, nun erzähl mal, was ist los?“
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
    „Okay, das war deutlich. Natürlich geht mich das nichts an. Ich dachte, du brauchst mal jemanden zum reden. Muss aber nicht sein. War nur so eine Idee.“
    „Danke für deine Fürsorge, aber wir haben keine Probleme.“
    „Das hörte sich aber anders an. Warum wolltest du wissen ob Markus mich betrügt? Was dich im Übrigen auch überhaupt nichts angeht, wenn es darum geht.“
    „Klar geht mich das nichts an. Ich wollte nur mal wissen, ob alle Männer gleich sind.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Männer sind doch so, oder etwa nicht? Am Ende betrügen sie uns doch auf jeden Fall. Das liegt wohl in der Natur der Männer, die

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