Der Problemmann (German Edition)
machen? Das kommt überhaupt nicht in Frage, dass ich das wegschmeiße. Ich bleibe dann auf jeden Fall hier. Du hättest das mit mir besprechen müssen. Wie kommst du dazu einfach so hinter meinen Rücken mit meinen Eltern zu telefonieren?“
„Ich dachte du würdest dich freuen. Glaubst du ich soll zu deinen Eltern allein fahren oder wie?“
„Natürlich nicht, du bleibst gefälligst bei mir. Du würdest doch sowieso nicht zu meinen Eltern fahren sondern einen Weg finden zu deiner Geliebten zu kommen.“
„Wenn du meinst. Dann ruf bitte deine Mutter an und sag es wieder ab. Ich kann ihr das an Weihnachten nicht antun. Das hat sie auch nicht verdient.“
„Wie soll ich das wohl sonst meinen? Du suchst doch nur nach einer Gelegenheit. Immerhin bist du seit Wochen immer zu Hause. Du vermisst sie bestimmt schon.“
„Was ist jetzt? Rufst du deine Mutter nun an? Ich kann ihr auch morgen sagen, dass du lieber allein zu Hause geblieben bist, als die Feiertage mit ihr zu verbringen.“
Marion war sprachlos. Was bezweckte Christian nur damit? Sie verstand nicht was das werden sollte. Aus lauter Verzweiflung gab sie nach und begleitete ihn. Tatsächlich blieb sie still und machte Christian in Gegenwart ihrer Eltern keine Szene. Darauf hatte Christian schon nicht mehr zu hoffen gewagt. Auch wenn es stimmte und er seine Schwiegereltern nur bedingt aushielt und vor allem ihre Kochkünste mehr als fraglich waren, so ertrug er es tapfer, denn alles war besser als zu Hause mit Marion zu sein. Aus diesem Grund hatte er die Verabredung mit Markus und Klaudia getroffen, die ihm erzählt hatten, dass sie Karten für eine große Silvesterparty hätten. Es gäbe noch Restkarten, es sei doch lustig, wenn sie Silvester gemeinsam verbringen würden. Weder Markus noch Klaudia ahnten, was sich für Abgründe in der Ehe ihrer Freunde bereits aufgetan hatten. So eng war Markus nicht mit Christian befreundet. Sie trafen sich hin und wieder auf ein Bier, aber nie sprach Christian über seine Probleme.
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Nachdem Klaudia ihrem Freund erzählt hatte, dass sie kurz allein mit Marion sprechen wollte, hatte sich Markus ebenfalls Christian vorgenommen. Als sie am Tresen auf ihre Getränke warteten hatte er ihn angesprochen, ob alles in Ordnung sei.
„Ja, alles bestens“, hatte Christian geantwortet.
Markus schenkte dieser Aussage keinen Glauben, zumal sich Christians Gesichtsausdruck plötzlich zu seinen Ungunsten veränderte. Sie nahmen die Getränke entgegen, gingen jedoch nicht wie geplant zu den Frauen zurück. Markus blieb stehen und stieß demonstrativ mit Christian an. Beide nahmen einen tiefen Schluck aus der Flasche.
„Erzähl schon, was ist los?“
„Nichts, was soll sein?“
„Christian, du siehst nicht glücklich aus. Ich wollte dir nur sagen, wenn du jemanden zum reden brauchst, ich bin für dich da. Egal worum es auch immer gehen mag.“
„Danke dir. Aber das wird nicht nötig sein. Es ist alles in bester Ordnung.“
Christian setze die Flasche an den Mund und leerte sie in einem Zug. Sofort orderte er eine neue.
„Sag mal, ich will dich ja nicht nerven und wenn ich mich irre, dann unterbrich mich bitte, aber mit Marion scheint gar nichts in bester Ordnung zu sein.“
„Markus, ehrlich, lass es gut sein. Da ist nichts und es fängt in der Tat an mich zu nerven. Lass uns den Abend genießen und jetzt zurück zu den Frauen gehen.“
In diesem Moment wurde Christian sein Bier gereicht, was er sofort ansetzte und es beinahe wieder in einem Zug leerte. Er hatte absolut keine Lust mit Markus sein Eheleben zu diskutieren. Was ging es den überhaupt an? Der sollte doch selbst sehen wie er klar kam. Wobei er keinen unzufriedenen Eindruck auf Christian machte. Der Glückliche, dachte Christian, das liegt mit Sicherheit allein daran, dass Markus nicht verheiratet war. Die Ehe macht am Ende doch alles nur kaputt. Vor der Ehe mit Marion war jedenfalls noch alles so, wie es sein sollte. Sie hatten Sex, wenn auch nicht so oft, wie Christian gehofft hatte, aber dennoch regelmäßig. Vor allem in einer anderen Regelmäßigkeit als jetzt. Marion war besessen von dem Gedanken ein Kind zu bekommen. Dabei schien sie plötzlich den Spaß an der intensiven Zweisamkeit mit Christian verloren zu haben. Diesen Gedanken nachhängend folgte er Markus, der genau zu wissen schien, wo sich die Frauen versteckt hatten. Sie saßen nebeneinander auf einem Sofa, unterhielten sich jedoch nicht. Klaudia sprang auf, als sie Markus kommen
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