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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Quinn.
    Orlando reichte es ihm. Quinn drückte auf den grünen Knopf und hielt sich den Apparat ans Ohr. »Ja?«, sagte er.
    »Sie wollten mich sprechen?« Es war Borko.
    »Ich will es kurz machen. Wir geben Ihnen den Van zurück, wenn Sie uns den Jungen geben.«
    »Warum sollten wir das tun? Bald werden wir den Van und den Jungen haben.«
    »Rufen Sie Ihre Freunde im Wasserwerk an«, sagte Quinn und legte auf.
    Aus der Innentasche seiner Jacke holte er etwas heraus, das wie eine Kreditkarte aussah. An einem Ende hatte es zwei Schalter. Der erste war die Sicherung. Quinn schaltete sie aus. Der zweite war ein A/B Schalter, mit dem man Zugang zu zwei verschiedenen Kanälen bekam. Quinn wählte Kanal A. Unter den Schaltern war ein Kissen, das auf Quinns rechten Daumenab druck programmiert war.
    »Sei bloß vorsichtig damit«, sagte Orlando.
    Er legte den Daumen auf das Kissen. Nach einer Sekunde begrüßte ihn ein kaum hörbarer Piepton.
    Wenn alles richtig funktioniert hatte, war die Kugel in Neukölln eben aufgelodert wie ein Hochofen. Quinn war sicher, dass er mehr als genug Semtex angebracht hatte, um jedes dort noch verbliebene Virus in Flammen aufgehen zu lassen. Wenn er den Schalter auf Kanal B umlegte und wieder den Daumen auf das Kissen legte, würde der Sprengstoff im Laderaum des Vans explodieren. Zur Vorsicht hatten Orlando und Nate gleiche Geräte.
    Quinn blickte in den Seitenspiegel. Im BMW gab es keine nach außen gerichtete Reaktion, aber das Telefon klingelte.
    »Was hatte denn das für einen Sinn?«, fragte Borko.
    »Eine Demonstration. Wenn wir Garrett nicht lebend und unverletzt zurückbekommen, wird Ihr Gebäude in Neukölln nicht das einzige sein, das zerstört wird.«
    Er legte wieder auf.
    »Du glaubst wirklich, es wird klappen?«, fragte Orlando.
    Seine einzige Antwort war ein Nicken und ein Lächeln. In Wahrheit hatte er gehofft, wenn er anrief, alle Verfolger abgeschüttelt zu haben. Wie die Dinge liefen, konnte er nur hoffen, dass einer von ihnen lebend davonkommen würde.
    »Pass auf«, sagte Orlando.
    Weniger als einen halben Block entfernt tauchte aus einer Seitenstraße eine Volvo-Limousine auf und blieb auf ihrer Spur stehen. Quinn hatte zu sehr auf die Wagen hinter ihnen geachtet und kaum Zeit zu reagieren.
    Er trat aufs Gas und riss das Steuer herum, so dass er einen Frontalzusammenstoß vermeiden konnte. Dann knirschte Metall auf Metall, als die rechte Ecke des Vans die Limousine aus dem Weg stieß und ihr dabei die Stoßstange abriss.
    »Du bist vorbei«, sagte Orlando.
    Quinn trat das Pedal bis zum Boden durch.
    Sie fuhren nordwärts durch die Stadt, vorbei am Flughafen Tegel und in die dünner besiedelte Umgebung. Der BMW war noch immer hinter ihnen, ebenso der Volvo ohne Stoßstange.
    Noch immer kein Zeichen von Nate.
    »Wir müssen das Zeug bald loswerden«, sagte Quinn.
    Er hatte sich die Instrumente auf dem Armaturenbrett angesehen. Zwar hatten sie noch viel Benzin, aber der Öldruck nahm stetig ab.
    »Das geht nicht«, sagte Orlando. »Wir brauchen es.«
    »Ich glaube, uns wird nichts anderes übrig bleiben.«
    »Nein!«, schrie sie. »Es geht nicht! Wir brauchen es, um Garrett zu finden.«
    Vor ihnen lag eine tief verschneite Straße, die in ein Waldgebiet führte. Nahe bei der Einfahrt stand ein Bauschild, das verkündete, dass die Straße für alle außer für die Angestellten der Boon-Werke gesperrt war.
    Im letzten Moment bog Quinn blitzschnell von der Hauptstraße in die Seitenstraße ab. Der Volvo konnte nicht rechtzeitig reagieren und schoss vorbei. Aber der BMW schaffte die Kurve. Das Heck brach jedoch aus, fand auf dem schneeglatten Boden keinen Halt.
    »Was machst du?«, fragte Orlando.
    »Ich versuche uns am Leben zu erhalten.«
    Die Straße wand sich durch ein Waldstück und kam dann auf eine Lichtung. Dem Aussehen nach handelte es sich um eine Baustelle, wobei die Erdarbeiten noch nicht weit gediehen waren. Sie mussten beim Wintereinbruch eingestellt worden sein.
    Quinn raste über das Feld, irgendwo musste es hier eine andere Ausfahrt geben, einen anderen Weg durch die Baustelle. Hinter ihm fuhr der BMW auf die Lichtung und blieb stehen. Die Insassen des Wagens befürchteten offenbar einen Hinterhalt. Gleich darauf erschien auch der Volvo. Damit taten sie genau das, was Quinn erhofft hatte.
    Er fuhr weiter über das Feld und entfernte sich immer mehr von ihnen. Das Gelände erlaubte ihm nur ganz langsam zu fahren. Seine Augen durchforschten die Bäume vor ihnen,

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