Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
Quinn wieder.
    Diesmal hörte sie auf ihn und verschwand im Wald.
    Quinn atmete tief ein und griff dann hinunter, um seine Wunde zu befühlen. Er erwartete, sein Bein völlig zerfetzt zu finden, doch die Kugel hatte nur eine Rille in die Rückseite seines Schenkels gegraben und den Muskel nicht verletzt.
    Er hörte Schritte. Bis in den Wald würde er es nie schaffen. Er musste den Van sprengen. Nur hatte er, als er auf den Knopf drücken wollte, den Auslöser nicht mehr in der Hand.
    »Umdrehen!« Die Stimme war nur knapp einen Meter ent fernt. »Langsam!«
    Quinn gehorchte und bemühte sich mit ganzer Kraft, sich den rasenden Schmerz nicht anmerken zu lassen, der ihn dabei befiel. Als er endlich auf dem Rücken lag, glaubte er unter dem rechten Arm etwas Hartes zu spüren. Sein Auslöser. Aber er lag zu weit oben, in der Nähe des Ellenbogens. Er konnte ihn nicht unbemerkt erreichen.
    Borkos Mann stand direkt neben ihm. Die Pistole in seiner Hand zielte auf Quinns Kopf.
    »Ich hab ihn!«
     
    Nach knapp einer Minute kam der BMW herangerollt und hielt ein paar Meter entfernt an. Quinn schaute hinüber. Zuerst wurde die Beifahrertür geöffnet, und der Fahrer aus dem Volvo stieg aus. Dann folgte die hintere Tür und Borko erschien.
    »Das Mädchen?«, fragte der Serbe im Näherkommen.
    »Ist in den Wald gerannt«, antwortete der Mann, der Quinn angeschossen hatte.
    Der Serbe nickte, sagte dann zu dem Mann und seinem Partner, der ebenfalls zu Fuß herangekommen war. »Holt sie.«
    Die beiden liefen sofort los, um Orlando einzufangen.
    Borko lächelte und drehte sich dann zum Wagen um. »Das Mädchen ist nicht da!«, rief er, »aber wir werden sie finden!«
    Quinn schaute zu der offenen hinteren Wagentür hinüber, zum ersten Mal fiel ihm auf, dass noch jemand auf dem Rücksitz saß. Piper ist also auch mitgekommen , dachte er.
    Der Passagier beugte sich zur offenen Tür vor. Dabei fiel die Morgensonne auf seine rechte Gesichtshälfte. Etwas stimmte nicht. Der Mann sah ganz und gar nicht aus wie Piper.
    Quinn stockte fast der Atem. Es war der Schock der Verletzung, die ihn dazu brachte, sich Dinge einzubilden. Das musste es sein.
    Langsam schwang der Mann die Beine aus dem Wagen, dann stand er auf und kam auf Quinn und Borko zu. Bei ihnen angelangt, blieb er stehen und blickte hinunter.
    »Allem Anschein nach habe ich dich gut angelernt«, sagte der Mann mit einer Stimme, die nur ein heiseres Krächzen war.
    »Nein«, sagte Quinn. »Du bist tot. Ich habe dich sterben gesehen.«
    Durrie, Quinns Mentor, sah lachend auf ihn hinunter. »Tatsächlich? Ich fühle mich nicht besonders tot.« Durrie blickte zum Van hinüber, und seine Augen blieben einen Moment auf dem kaputten Vorderrad liegen. »Verdammt noch mal! Vielen Dank, dass du unseren Transporter zu Schrott gefahren hast.«
    »Wir können die Kartons in die Autos umladen«, sagte Borko.
    Quinn bemühte sich um einen klaren Blick. Es bedurfte äußerster Konzentration. Aber auch dann noch schrie etwas in seinem Innern: Er ist es nicht! Er ist es nicht!
    Er versuchte sich daran zu erinnern, was Borko eben gesagt hatte: Irgendetwas mit den Kartons. Die Kartons umladen. Scheiße. Sobald sie in den Laderaum des Vans gingen, würden sie den Sprengstoff finden. Er brauchte den Auslöser, aber der lag unter seinem Arm. Und wenn er eine schnelle Bewegung machte, um ihn zu ergreifen, würde Borko ihn erschießen.
    »Packt so viele Kartons wie möglich in den Kofferraum meines Wagens«, sagte Durrie zum Fahrer des Volvo. »Dann könnt ihr Jungs den Rest in euren Wagen nehmen, nachdem wir mit dem Mädchen fertig sind.«
    »Okay«, sagte der Mann.
    Quinn sah dem Mann nach, der zum Van ging und die Hecktür öffnete.
    Borko kauerte sich neben Quinn nieder. »Du hast unseren Stundenplan versaut«, sagte er. »Ein paar Leute werden jetzt sehr schnell arbeiten müssen. Das wird sie nicht sehr glücklich machen.«
    Der Volvofahrer beugte sich in den Van und kam mit zwei Kartons wieder heraus, die er zum BMW trug. Einen Augenblick, bevor er dort ankam, sprang der Kofferraum der Limousine auf.
    »Vielleicht könntest du ihnen ein paar Pastillen geben«, flüsterte Quinn. »Das sollte ihnen Kraft geben.«
    Borko grinste. »Sehr gut. Ich habe mich schon gefragt, wie viel du weißt. Leider, leider befürchte ich, die Pastillen wären an sie vergeudet.«
    »Weil sie keine Bosnier sind?«, fragte Quinn.
    Borko erstarrte. »Woher weißt du das? «
    »Heiliger Himmel«, sagte Durrie zu Borko.

Weitere Kostenlose Bücher