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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Draco zu fangen«, sagte York.
    »Verräter!« Hulls Augen loderten. »Ich werde sie unter den Atomisator bringen.«
    »Sobald August Karsh mit ihnen fertig ist«, stimmte York zu.
    Hull wandte sich an Tregaski. »Sperren Sie diese Leute ein, Leutnant. Niemand darf mit ihnen sprechen. Niemand.«
    »Mit Vergnügen«, gab Tregaski zurück.
    Hull blickte auf York. »Wenn Sie in meine Kabine kommen würden …«
    »Selbstverständlich«, erwiderte York. Hull drehte sich wortlos um und verließ die Offiziersmesse, ohne ein Wort zu sagen. Er schwieg, bis sie unter den blauen Lichtern Platz genommen hatten. Dann betrachtete er den Agenten nachdenklich.
    »Einiges scheint mir rätselhaft«, begann er.
    »Verständlich«, murmelte York.
    »Kurz bevor ich mich in die Offiziersmesse begab, erhielt ich eine Botschaft des Reichsadmirals«, fuhr der Kapitän fort. »Ich wurde mit sofortiger Wirkung zum Konteradmiral befördert. Ich soll in der Ersten Stufe Dienst tun«, setzte er hinzu.
    York atmete erleichtert aus. »Gratuliere!« sagte er. »Sie haben es verdient.«
    »Aber wieso denn?« Hull hob fragend den Kopf. »Lassen Sie uns offen reden, York. Ich bin ein Außenweltler, und Außenweltler machen die nicht zum Konteradmiral. Das brauche ich Ihnen nicht zu sagen.«
    York beobachtete ihn und las die Frage in seinem Gesicht. Nein, der Kapitän wußte es nicht, würde es aber früh genug erfahren. »Sie sind in ein Geheimnis eingeweiht, Admiral. Darum kommen Sie in Frage.«
    »Das Geheimnis der Bombe?« fragte Hull verwundert. Als York nickte, sagte Hull: »Aber die Rigel war unbewaffnet. Das haben Sie selbst gesehen.«
    »Das ist das Geheimnis!«
    »Sie wollen damit sagen …«
    »Es gibt keine N-Bombe, es hat nie eine gegeben.«
    »Ich … ich kann es nicht glauben.«
    »Es stimmt trotzdem. Die Bombe ist nichts als ein Riesenschwindel, um den Frieden im Reich zu erhalten und um die Vorherrschaft des Reiches zu sichern.«
    »Aber all die N-Kreuzer«, warf Hull ungläubig ein.
    »Die fliegen alle unbewaffnet herum, von konventionellen Waffen abgesehen«, erläuterte York. »Jene leeren Schächte haben das Reich jahrhundertelang geschützt, Admiral.«
    »Hat Barngate das geahnt?«
    »Das war für ihn als Besatzungsmitglied ein Leichtes. Er wußte, daß sie nichts geladen hatten.«
    »Aber ich habe es nicht geahnt.«
    »Im Unterbewußtsein doch«, erwiderte York. »Früher oder später wäre ich zu Ihnen gekommen. Mittlerweile war das Wissen um die leere Kammer gefährlich.«
    »Dadurch bin ich also zum Konteradmiral geworden«, sagte Hull bitter. »Haben sie das getan, um mich im Auge behalten zu können?«
    »Machen Sie sich nichts daraus«, ermutigte ihn York. »Die behalten jeden im Auge einschließlich den Reichsadmiral und August Karsh. Das gehört zum System. Ohne das würde das Reich nicht überleben.«
    »Ich war mir dessen nicht bewußt.«
    York bemerkte, daß die Spannung in seinem Gesicht nachließ. »Sie werden lernen, damit zu leben«, sagte er.
    Hull schaute ihn lange an. »Ob ich das jemals fertigbringe?«
    »Mit der Zeit, bis das Geheimnis eines Tages kein Geheimnis mehr ist«, sagte York. »Dann können wir uns alle ausruhen.«
    »Das wird niemals der Fall sein, York, das kann nicht sein.« Hull ballte die Faust.
    »Doch«, berichtigte York. Er blickte Hull direkt in die Augen. »Kein Geheimnis kann ewig gehütet werden, Admiral.«
     
    *
     
    Noch eine Stunde bis zur Erdkreisbahn.
    Noch eine Stunde bis zu den von Menschen wimmelnden Städten der Erde. Noch eine Stunde bis zur Sicherheit.
    Daniel York saß in seiner kleinen Kabine, den Blick auf die Uhr geheftet und beobachtete das langsame Vorrücken des Minutenzeigers. Mit hohem navigatorischem Können hatte Galton die Draco aus der Hyperzeit in die Marskreisbahn gebracht und seit nunmehr drei Tagen eilte der Zerstörer mit konventionellem Antrieb auf die Erde zu. Nun, von der Mondkreisbahn aus gesehen, füllte die Erde den Himmel, ein immens großer bläulichgelber Planet in der Halbphase, an dessen einer Seite die Sonne als schimmernde Scheibe stand.
    In einer Stunde, von jetzt ab gerechnet, würde die Draco die Erdkreisbahn erreichen und die Mission würde zu Ende sein. Sieg oder Niederlage – all das hing von Minuten ab.
    Noch fünfzig Minuten.
    Er ließ seine Gedanken schweifen. Admiral Hull war sicherlich auf der Brücke mit Galton und studierte die Karten des örtlichen Raumes, während er den großen bläulichgelben Planeten beobachtete, der aus der

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