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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Manning entfernt war. Er warf einen Blick auf die Uhr.
    »Unser Problem ist, dass wir ein Zuviel an Privatsphäre haben. Sie ist ein Luxus, den wir uns nicht länger erlauben können. Dank Systematix verfügen wir jetzt allerdings über ein weltweites, ungemein potentes Überwachungssystem aus Satelliten und unzähligen Videokameras. In Kürze wird es übrigens auch implantierbare Chips geben.«
    »Aber nichts von alledem macht Ihre Tochter wieder lebendig«, sagte Bryson leise.
    Mannings Gesicht lief rot an. Die Bilder an den Wänden verloschen. Es wurde dunkel wie in einer Grabkammer. »Davon haben Sie keine Ahnung«, zischte Manning.
    »Nein«, bestätigt e Bryson. Urplötzlich fiel er mit erhobenen Armen über Manning her, in der Absicht, ihm an die Kehle zu springen, ihn zu würgen. Doch er griff ins Leere, stürzte in die marmorne Nische und schlug mit dem Kinn auf. Benommen raffte er sich auf, suchte nach Manning und entdeckte in den Wänden der Nische eine Fülle von Laserdioden. Er hatte nicht den echten Manning gesehen, sondern seine holografische Projektion, täuschend echt erzeugt von Laserstrahlen, die sich an mikroskopisch kleinen Teilchen in der Luft brechen und so Bilder entstehen lassen.
    Eine Illusion, eine Schimäre. Ein Phantom .
    Bryson hörte, wie jemand im hinteren Teil des Raumes begann, in die Hände zu klatschen. Es war Manning, der, von Bodyguards umringt, applaudierend näher kam.
    »Tja, wenn Sie nicht anders wollen«, sagte er schmunzelnd. Und an seine Wachen gewandt: »Festnehmen!«

    Mit gezogenen Smart-Guns eilten die Männer auf Bryson zu. Er wehrte sich, doch sie hielten ihn an Armen und Beinen gepackt.
    Manning hatte schon wieder kehrtgemacht, blieb aber in der Tür stehen und drehte sich noch einmal um. »Die meisten Männer und Frauen Ihrer Branche sterben auf schmachvolle Weise, mit einer Kugel im Kopf, abgefeuert aus dem Hinterhalt, oder in Folge eines arrangierten Unfalls. Es wird niemanden überraschen, wenn Sie und Ihre Frau bei dem törichten Versuch ums Leben kommen, einen Mordanschlag auf hochrangige Persönlichkeiten auszuüben. Was Sie zu diesem Versuch bewegt hat, wird leider nie aufgeklärt werden können. Aber auch das kann nicht verwundern, denn Leute wie Sie sind Schattenwesen und Heimlichtuer, die immer Geheimnisse mit ins Grab nehmen. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich muss zu meinen Gästen zurück.« Manning verschwand.
    Während er mit den Wachen rang, warf Bryson noch einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Jetzt! Jetzt müsste es passiert sein. Oder hatte man auch den Lieferwagen entdeckt und weggeschleppt?
    Smart-Guns wurden ihm an Stirn, Schläfe und Hinterkopf gesetzt. Er sah seine konfiszierte 45er im Halfter eines wenige Schritte abseits stehenden Wachpostens stecken.
    Plötzlich gingen die Lichter aus, und es wurde vollkommen dunkel. Gleichzeitig konnte man mehrere Klicklaute hören. Die verriegelten Türen zur Bibliothek waren aufgesprungen.
    Es hatte funktioniert!
    Bryson sprang einen Schritt nach vorn und riss seine Pistole aus dem Halfter der Wache, worauf ihn ein Fausthieb zu Boden streckte. »Noch eine Bewegung, und das war’s dann!«, brüllte einer der Männer.
    »Schießen Sie doch«, rief Bryson. Er sah, wie sie die Waffen auf ihn richteten, wie sie abdrückten …
    Und es tat sich nichts.
    Die Waffen blieben stumm. Ihre elektronische Steuerung war unbrauchbar gemacht, lahm gelegt wie auch die gesamte elektronische Installation in Mannings Hightech-Villa.

    Die Männer riefen irritiert durcheinander. Bryson gab mit seiner Pistole ein paar Warnschüsse in die Luft ab. Sie wichen zurück, alle zwölf Wachposten, mussten sie doch einsehen, dass sie ohne ihre Waffen machtlos waren.
    Bryson lief durch die halb offen stehende Tür hinaus in den Flur.
    Er musste Elena befreien. Aber wo steckte sie?
    Und wie lange würde die Munition reichen?
    Ein paar Wachen nahmen die Verfolgung auf. Er hielt sie mit mehreren Schüssen auf Abstand, rechnete sich dann aber aus, dass wohl nur noch eine Kugel in der Kammer steckte und eine weitere im Magazin. Stehen zu bleiben und nachzusehen kam nicht in Frage. Er musste so schnell wie möglich davonkommen. Die Korridore, durch die er rannte, schmückten normalerweise prächtige Gemälde, jetzt aber waren sie zu einem einheitlichen Silbergrau verblasst. Sämtliche Türen, an denen er vorbeieilte, standen halb offen.
    Der Apparat des russischen Ingenieurs hatte ganze Arbeit geleistet. Sowjetische Wissenschaftler

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