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Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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begriffen.
    Sie folgten dem riesigen Cane zurück nach Werftstadt, fort von den Ruinen auf dem Hügel.
    Die Legionares starrten ihnen fassungslos hinterher; und dann, als der Princeps zur Mauer zurückritt, Arnos’ Leiche auf dem Packpferd weiterhin im Schlepptau, brach der gesamte Hügel in Jubel aus. Die Trompeten erschollen, Trommelwirbel dröhnten.

    »Er hat es geschafft«, schrie Kellus und klopfte Marcus auf die Schulter. »Verfluchte Krähen und große Elementare, er hat es geschafft!«
    Marcus ertrug das Schulterklopfen, ohne sich zu beschweren und ohne dem jungen Mann auch nur einen einzigen Zahn auszuschlagen - obwohl er sich sehr zusammenreißen musste. »Ja, Tribun«, stimmte er zu. »Er macht es sich offensichtlich zur Gewohnheit.«
    Der Jubel dauerte an, während der Princeps den Hügel hinaufritt, und Marcus entschuldigte sich und überließ einem Zenturio den Befehl über die Kohorte. Er hatte nicht viel Zeit. Der Princeps würde sofort eine Versammlung abhalten wollen.
    Marcus ging zum Lazarett. Die meisten Heiler schliefen, hatten sich einfach auf den Boden gelegt, weil sie zu müde gewesen waren, um ihr Bettzeug zu holen. Er schaute sich um, bis er Foss entdeckte, und rüttelte den Tribun an der Schulter.
    »Ich bring dich um«, meinte Foss verschlafen. Er schlug die Augen auf, blinzelte ein paarmal und sagte: »Ach, Marcus.«
    »Ich möchte sie sehen«, sagte Marcus leise.
    »Sie?«, murmelte Foss. Dann zuckte er zusammen. »Ach ja. Es … Mein Beileid, Marcus. Wir haben alles für sie getan, was wir konnten, aber …«
    »So was kommt vor«, erwiderte er müde. »Ich wollte mich nur … von ihr verabschieden.«
    »Sicherlich«, sagte Foss und klang ausnahmsweise einmal freundlich. Er deutete mit dem Kopf auf einen Vorhang im hinteren Teil des Zeltes. »Dahinten.«
    Marcus ging zu dem Vorhang und zog ihn auf. Dahinter fand er sechs Leichen, die mit blutigen Tüchern bedeckt waren. Er schlug eins nach dem anderen zurück und enthüllte die Toten, blasse Gesichter mit grauen Lippen. Fünf gefallene Legionares . Eine ältere Frau.
    Fürstin Aquitania befand sich nicht unter ihnen.
    Marcus gefror das Blut in den Adern.

    Er kehrte zu Foss zurück, rüttelte ihn erneut, um ihn zu wecken, und fragte: »Wo?«
    »Dort hinten«, protestierte Foss und zeigte zum Vorhang. »Sie war die Letzte, die wir behandelt haben. Sie ist dort hinten.«
    »Nein«, fauchte Marcus. »Ist sie nicht.«
    Foss blinzelte ihn an. Dann erhob er sich murrend und schlurfte hin, um selbst nachzuschauen.
    »Nanu«, sagte er und blickte sich um. »Das verstehe ich nicht. Sie war genau hier.« Er deutete auf einen leeren Platz am Ende der Reihe, in der die Leichen abgelegt waren. »Sieben.«
    »Jetzt sind es nur noch sechs«, meinte Marcus.
    »Sieben minus eine, ja«, gab Foss gereizt zurück. »Pass auf, wir haben seit einer Weile nicht geschlafen, Marcus. Manchmal kommt die Familie oder ein Freund, und holt eine Dienerin oder Marketenderin ab, damit sie nicht in einem Massengrab der Legion landet. Das weißt du doch.«
    Marcus schüttelte den Kopf. Die Angst hatte rasch nachgelassen, seine Erschöpfung war einfach zu stark. Er wusste, eigentlich müsste er sich ein schnelles Pferd stehlen und fliehen, um sein Leben zu retten, aber er war einfach zu müde.
    Außerdem würde er alles noch einmal genauso machen. Langsam hatte er es satt, davonzulaufen.
    Er plauderte noch kurz mit Foss, dann verließ er das Heilerzelt und ging in Richtung Kommandozelt. Welche Rolle spielte es letztendlich schon, ob er nun wegen dieser Entscheidung starb oder wegen einer der vielen anderen, die ihn früher oder später einholen würden?
    Solange er lebte, gab es Arbeit für ihn - er hatte ein Reich zu verteidigen und einem Hauptmann zu dienen.

60
    Alles in allem, dachte Tavi, hätte es schlimmer kommen können.
    Er brauchte drei Stunden, bis er die überlebenden Kommandanten seiner drei Legionen versammelt und herausgefunden hatte, wie viele Kräfte ihm noch zur Verfügung standen, um diese dann seinen Wünschen entsprechend zu postieren. Er ließ Wachen aufstellen, sorgte dafür, dass aus nicht vergifteten Brunnen Wasser herangeschafft wurde, und befahl allen, die nicht mit diesen beiden Aufgaben beschäftigt waren, sich schlafen zu legen.
    Vermutlich brachte ihm dieser letzte Befehl mehr als alle anderen das Wohlwollen der Offiziere von der Senatsgarde ein.
    Dann begruben sie die Toten, ehrten die Gefallenen, und der Erste Speer rief die Namen aller

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