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Der purpurne Planet

Der purpurne Planet

Titel: Der purpurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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fünfzehn Kilometern – so weit kann sie sich mit Hilfe der Starttriebwerke bewegen. Ich bitte um Vorschläge.“
    „Ein Arzt muß auf jeden Fall hin“, sagte Irina. „Von uns beiden ist jetzt eine entbehrlich, Jochen geht der Genesung entgegen, eine ununterbrochene Wache ist nicht mehr nötig.“
    „Ich fliege hin“, sagte Eileen entschlossen. Uwe nickte. „Gut, aber womit?“
    „Ich denke, wir haben einen großen Hubschrauber – aus einer der Sonden?“
    „Der müßte unterwegs tanken können.“
    „Dann mit den Flugschwingen!“
    „Geht auch nicht. Der Aktionsradius ist zu klein. Und selbst wenn – das würde ja über einen Monat dauern.“
    „Ja, wie denn dann?“ fragte Eileen hilflos.
    „Alles das“, sagte Erika leise, „hab ich auch schon überlegt. Ich glaube, es geht nicht auf dem Luftwege. Auf dem Landweg erst recht nicht. Bleibt nur der Wasserweg.“
    „Aber wir haben doch kein Schiff?“ fragte Uta Rudloff unsicher.
    „Dann bauen wir eins“, antwortete Erika. „Ein dreirümpfiges Katamaranschiff, aus drei Sondenkörpern. Zwei im Wasser als Schwimmer, einer über dem Wasser als Antrieb. Und ich fahre mit Eileen.“ Uwe nickte überrascht und erfreut.
    „Gut – das bauen wir gemeinsam. Wie lange brauchen wir dazu?“
    Erika überlegte. „Wenn wir alle Robotmaschinen vom Sender abziehen und wenn Eileen und Sibyl uns bei der Innenausstattung helfen – bestimmt nicht länger als drei Tage.“
    „Und was können wir tun?“ fragte Klaus Rudloff besorgt und verdrossen. „Oder sind wir dabei überflüssig?“
    „Nein“, sagte Uwe, „natürlich nicht. Ihr müßt mit der Besatzung arbeiten.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Der schlimmste Feind bei einer Havarie ist das Gefühl, nichts tun zu können. Ihr beide müßt die Besatzung so mit Aufträgen überschütten, daß sie glauben, sie müßten auch ohne Havarie genauso lange dableiben. Und ich bezweifle nicht, daß euch das gelingt. Ich stelle euch noch eine Tabelle auf, wann wir jeweils mit der Besatzung Funkkontakt aufnehmen können – entweder direkt oder indirekt, indem der Satellit die zu übermittelnde Nachricht speichert. Jedesmal müssen Informationen angefordert und Aufgaben gestellt werden, die alle von der Besatzung in Atem halten und deren Wichtigkeit für die weitere Entwicklung auch einzusehen ist.“
    „Soll uns nicht schwerfallen“, brummte Klaus, nun schon etwas munterer.

    Drei Tage und drei Nächte hatten sie fast ununterbrochen gearbeitet – nun lag der Katamaran in der Flußmündung verankert. Die Probefahrt, an der Uwe teilgenommen hatte, war zufriedenstellend verlaufen, drei bis vier Tage würde das Schiff unterwegs sein.
    Uwe schickte Erika und Eileen ins Bett – sie mußten noch einmal richtig ausschlafen, bevor sie ihre strapaziöse Reise antraten. Erika verabschiedete sich, Eileen zögerte noch und sagte dann: „Ich muß mit dir sprechen.“
    „Gleich hier?“ Uwe zeigte auf den Strand.
    „Ja.“
    Uwe verstand, daß sie mit ihm allein sprechen wollte, und koppelte sein Helmtelefon mit ihrem.
    „Ich höre.“
    „Ich muß dir das sagen, bevor ich abfahre: Michael wird hierbleiben.“
    „Bist du sicher?“
    „Ja. Wir hatten einen bestimmten Gruß ausgemacht, wenn er sich entschlossen hätte. Er hat ihn im letzten Funkspruch mitgeschickt.“
    „Und was soll ich dabei?“ fragte Uwe kühl.
    „Ich weiß, daß er unglücklich wäre, wenn du nicht zustimmst!“ sagte sie leidenschaftlich. „Und ich weiß auch, was du gesagt hast: Du müßtest überzeugt sein, daß er mit mir glücklich wird. Bist du also nun davon überzeugt? Und wenn nicht, was hast du an mir auszusetzen?“
    „Ja, so“, sagte Uwe vorsichtig, „siehst du, Michael hat ja eine ganze Weile gebraucht, sich zu entschließen, nicht wahr?“
    „Na und? Ist das etwa schlecht?“
    „Nein, gar nicht. Nur – er steht dir viel näher als ich. Er kennt dich viel besser. Ist es da nicht natürlich, daß ich noch länger brauche, um mir eine Meinung zu bilden?“
    „Du willst alles nur hinauszögern“, sagte Eileen unmutig. „Aber ich will ihm eine Antwort mitbringen. Eine klare Antwort von dir.“
    „Und du selbst? Ist dir an meiner Meinung gelegen?“
    „Na ja, schon“, sagte Eileen verdutzt.
    „Ganz ehrlich?“
    „Na, ganz ehrlich – nicht sehr. Aber das ist auch kein Wunder, denn ich kenne dich ja kaum.“
    „Gut“, sagte Uwe, „dann werde ich meine Meinung auch nicht dir, sondern Michael sagen.“
    Er war gespannt,

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