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Der purpurne Planet

Der purpurne Planet

Titel: Der purpurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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ich, Innen- oder Außenhand?“ Sie strich ihm dabei vorsichtig über den Handrücken.
    „Außen.“
    „Sehr gut. Und welcher Finger ist das?“ Sie berührte den Mittelfinger.
    „Zeigefinger.“
    „Du kannst die Augen wieder aufmachen. Und jetzt versuche, eine Faust zu machen, aber krieg keinen Schreck, es wird nicht gleich gehen.“
    Die Hand streckte, die Finger spreizten sich.
    „Da siehst du, daß deine Hand umlernen muß – oder vielmehr dein Kopf. Wir werden das gleich probieren, damit du merkst, daß alles wiederkommen wird, was deine Hand früher gekonnt hat. Wir wollen also eine Faust machen, und so geht es nicht. Also spreiz jetzt die Finger!“
    Die Hand schloß sich zur Faust, nur der Daumen blieb abgespreizt.
    „Und jetzt noch den Daumen anlegen, der gehorcht offenbar den alten Befehlen.“
    Auch der Daumen legte sich an die Faust.
    „So, das genügt. Du weißt jetzt, daß mit ein bißchen Training alles wieder in Ordnung kommt. Jetzt trinkst du noch etwas, danach schläfst du ein paar Stunden, dann üben wir weiter, und morgen bist du wieder munter wie ein Fisch im Wasser. Dann wird Uwe dir berichten. Wir lassen dich jetzt mit deiner Frau allein. Aber Sibyl – fünf Minuten, dann muß er schlafen!“
    Jochen hob die Hand, alle wolle er noch etwas sagen. Alle hielten inne.
    „Ihr braucht nicht – auf Zehenspitzen zu gehen!“ flüsterte er.

    Die Reparatur der TERRA hatte länger gedauert, als vorauszusehen war; denn immer wenn ein Sturm sich ankündigte, und das war mindestens einmal täglich, mußte das Raumschiff wieder in seine Rinne gelegt und der Katamaran auf die offene See gefahren werden.
    Das Heck wurde gerichtet und der gesamte Apparat für den chemischen Antrieb aus mitgebrachten Sondenteilen neu aufgebaut. Die Menschen mußten freilich täglich schlafen, und sie hatten ja auch noch Forschungsaufträge zu erfüllen, aber die Robotmaschinen arbeiteten bis auf die Zeiten des Sturms ununterbrochen, und nach vier Tagen war alles zum Probeflug bereit. Michael nahm Tom mit.
    Die TERRA, vom Katamaran aus beobachtet, erhob sich auf ihren Starttriebwerken in die Luft. Dann schaltete Michael das Haupttriebwerk ein. Ein langer Feuerstrahl stieß aus dem Heck, und langsam setzte sich die TERRA in Bewegung.
    Die Zurückgebliebenen, auf den Schwimmern des Katamaran stehend, warfen die Arme in die Luft und jubelten. Zu früh! Es gab einen mächtigen Knall – und die Flamme des Triebwerks fächerte sich auf, wurde breiter und kürzer. Michael sah, daß die Antriebskraft rapid sank, und schaltete das Triebwerk ab.
    Als die TERRA wieder gelandet und die beiden Probeflieger ausgestiegen waren, herrschte eine betretene Stimmung, und jeder fragte sich: Was nun?
    „Wieder auseinanderbauen!“ entschied Michael. „Das heißt, so weit, bis wir den Fehler gefunden haben.“ Er betrachtete mißtrauisch die Robotmaschinen. „Diesmal bleibe ich aber dabei!“
    Erika glaubte, ihre Helfer verteidigen zu müssen. „Die Roboter machen keinen Fehler!“
    „So?“ fragte Michael. „Können sie auch die Qualität der Teile beurteilen, die sie einbauen?“
    „Nein, das nicht“, mußte Erika eingestehen. „Aber kannst du das, ohne Röntgenoskop und andere Hilfsmittel?“
    „Exakt auch nicht. Wir müssen uns eben behelfen.“
    Das Demontieren ging bedeutend schneller als das Montieren. Es erwies sich, daß zwei Teile der Maschinerie der Beanspruchung nicht standgehalten hatten.
    Bei der näheren Untersuchung dieser Bauelemente stellte sich heraus, daß das molekularkristalline Gefüge des Materials verändert war – Ermüdungserscheinungen nannte man das früher.
    „Habt ihr die Teile von älteren oder neueren Sonden genommen?“ fragte Michael.
    Erika nickte. „Da liegt der Fehler – sie waren nicht nach Alter sortiert. Wir hatten sie ja ursprünglich nur als Rohmaterial gesammelt, als Schrott.“
    „Das bedeutet“, meinte Tom, „wir müßten bei allen Teilen jetzt prüfen können, ob sie älter oder jünger sind. Aber wie?“
    „Warte mal“, sagte Michael und tippte sich mit dem Finger an das Helmfenster, „wenn sie lange im Strahlungsgürtel geparkt waren, ich meine, die Sonden, aus denen sie stammen, dann müßten sie wenigstens eine Spur von Radioaktivität zeigen. Probieren wir’s doch mal.“
    Aber die Meßgeräte sprachen nicht an, sie waren wohl nicht empfindlich genug.
    Während Erika und Tom gemeinsam verschiedene Schaltungen ausprobierten, um die Empfindlichkeit der Radioindikatoren

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