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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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einzuschenken und mich auf dem laufenden zu halten.« Ich nahm seine Hand, und wir gingen einträchtig ins Kinderzimmer, wo die Zwillinge auf dem Teppich zwischen ihren Betten einen Turm aus Bauklötzchen errichteten. Bis jetzt hatte ich noch kein Bedürfnis gehabt, das Kinderzimmer neu zu gestalten. Die sonnengelben Vorhänge gefielen mir immer noch, genau wie die Kuh, die an der Decke einen Satz über den Mond machte, und die aufgemalte Gänseliesel auf der Spielkiste, die Jonas vor der Geburt der Zwillinge geschreinert hatte. Aber als Abbey aufsprang und in ihrem Eifer, Ben in die Arme zu stürzen, den Turm umwarf, und Tarn abwieselte, um sein Malbuch zu holen und uns sein neuestes Machwerk zu zeigen, fand ich doch, daß die Zwillinge allmählich ein bißchen mehr Platz gebrauchen könnten. Aber keine neuen Möbel! Der Speicher beherbergte noch genug Schätze aus der Vergangenheit.
Wenig später standen Tarn, Abbey und ich an der Eingangstreppe und sahen zu, wie Ben in sein Auto stieg und davonfuhr. Es war ein prächtiger Tag. Die Sonne schien an einem Himmel, der so blau war wie Rotkehlcheneier, und vom Meer stieg eine leichte Brise auf. Die Bäume hatten den ersten zarten Grünschleier angelegt und glichen jungen Mädchen, die in dünne Unterröckchen gehüllt darauf warten, daß die Mutter ihnen das Sommerkleid aufbügelt. Ein Spatz unterbrach sein Picken am Unterholz eines Rosenbuschs und flatterte auf den Fußweg, von wo aus er herausfordernd zu Tarn aufblickte, der bis zur untersten Steinstufe hinabgesprungen war.
»Schau, Mummy« – die Augen meines Jungen wurden größer »er hat ein schwarzes Lätzchen an.«
Um ein Haar hätte ich gesagt, unser gefiederter Freund sei bestimmt auf dem Weg zur Beerdigung, wo er mit ein paar Rotkehlchen, einem Buchfink und einem Klopfspecht den Sarg tragen müsse. Aber meine Kinder waren noch in dem Alter, in dem man leicht zu beeindrucken ist, und ich begnügte mich damit, Tarn zu erzählen, daß kleine Spatzenjungen dazu neigten, sich mit Haferbrei vollzukleckern und von den Spatzenmüttern deshalb schwarze Lätzchen umgebunden bekämen.
Tarn kasperte die Treppe hinauf und schaute mir verschmitzt in die Augen. »In Wirklichkeit – weiß ich das schon.« Abbeys Lippen zuckten. Sie mochte es nicht, wenn sie sich ausgeschlossen fühlte, aber als sie nach meiner Hand griff, fingen ihre Augen wieder an zu strahlen, und ihre zarten Löckchen schimmerten in der Sonne. »Wir haben gestern eine gute Fee im Garten gesehen, nicht wahr, Mummy?« »Haben wir nicht!« Ihr Bruder schmiß die Eingangstür hinter uns ins Schloß, daß die beiden Ritterrüstungen unten an der Treppe schepperten, ehe er hinter uns her über den Steinfußboden in der Halle wetzte.
»Haben wir wohl.« Abbey durchsetzte ihren Gang mit ein paar Hüpfern. »Es war eine richtige Fee, und die hat auf einem Mückenpilz gesessen.«
»Fliegenpilz«, korrigierte ich automatisch und stieß die Küchentür auf, hinter der Jonas bereits am Tisch saß. Der Raum war immer noch ein einziges Drunter und Drüber. Die Trittleiter versperrte die Tür zur Speisekammer, der Schrubber lehnte nach wie vor am Spülbecken, und die Glas- und Porzellansachen, die ich für ihr alljährliches Vollbad aus den Schränken geräumt hatte, belegten jeden Zentimeter Arbeitsoberfläche. Ich hätte mich angesichts des geringen Fortschritts, den ich gemacht hatte, schämen sollen, doch statt dessen konzentrierten sich meine Gedanken auf Jonas. Ich spürte einen leichten Anflug von Panik, als ich sah, wie sehr er während der Wintermonate gealtert war. Im Moment wurde seine Hinfälligkeit noch verstärkt durch die große, hagere Gestalt, die wie der Sensenmann hinter seinem Rücken aufragte. »Hallöchen.« Das muntere Grinsen meines Cousins Freddy bahnte sich einen Weg durch seinen zerzausten Bart, der gleichzeitig mit dem dürftigen Pferdeschwanz und den Totenkopfohrringen mit den gekreuzten Gebeinen den Freigeist in ihm bezeugte. »Ich bin gerade dabei, ein gutes Werk zu tun. Hier muß ein alter Kumpel getröstet werden.« Er tätschelte Jonas’ dünnerwerdenden Scheitel und erntete ein Grummeln zum Lohn für seine Mühe.
»Du bist doch nur auf ein Frühstück aus«, gab ich zurück, während die Zwillinge auf ihn zu rannten und schrille Freudenschreie ausstießen.
»Ellie, warum tust du mir immer Unrecht?« Er fing beide Kinder auf und wuschelte ihnen durch die Haare. »Habe ich dich jemals um etwas zu essen angehauen? Ich wollte nur sehen,

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