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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wiederholte der Mann freundlich. »Da hast du dir ein wahres Leemnest ausgesucht!«
    »Ich habe einen Befehl, Deldar«, sagte ich so schüchtern, wie sich Hamun ham Farthytu monatelang geäußert hatte. »Die Gehege müssen irgendwo in der Nähe der Quartiere liegen, in denen sich die Mädchen befinden.«
    Er sah mich an. »Du kommst mir unbekannt vor.«
    »Das ist richtig, Deldar, denn ich bin neu in Smerdislad und habe erst heute früh meinen Dienst angetreten. Deshalb frage ich dich ja nach dem Weg.«
    Ausländische Söldner waren auf Kregen keine Seltenheit. Deshalb schöpfte er keinen Verdacht. Er beschrieb mir den Weg und fügte hinzu, daß die Mädchen wahrlich nicht in der Nähe der Jiklos untergebracht seien, sondern direkt gegenüber, auf der anderen Seite der inneren Stadt.
    Ich setzte meinen Weg durch die gekrümmten Korridore fort und ging am Eingang der Jiklo-Gehege vorbei. Ich blieb auf dem großen Ringweg, der um die inneren Bezirke herumführte, und schritt gleichmäßig aus, als hätte ich einen Auftrag meines Offiziers auszuführen. Schließlich erreichte ich die Unterkünfte der Sklaven, die als Jagdwild ausgesucht worden waren.
    Hier mußte ich damit rechnen, von Wächtern aufgehalten zu werden.
    Parfümduft verriet mir, daß ich am Ziel war.
    Ich fühlte mich noch ziemlich wohl; das kurze Uniform-Cape des Swods verbarg den Verband an der Schulter. Ich hoffte nur, daß ich mich im entscheidenden Augenblick auf den Arm verlassen konnte. »Was willst du, Dom?«
    Der Wächter war ein Swod wie ich, ein untersetzter, muskulöser Bursche, ein Apim. Sein Kollege auf der anderen Seite des Eingangs blickte herüber und stützte sich dann wieder auf seinen Speer. Es war ein richtiger Speer, kein Stux.
    »Ist Jiktar Nath dort drinnen zu erreichen, Dom?« fragte ich kurzentschlossen.
    »Jiktar Nath wer? Ich kenne keinen Jiktar Nath.«
    Nun, bei Zair, man kann nicht jedesmal richtig raten.
    »Jiktar Nath ti Coyton«, sagte ich und gebrauchte einen Namen, der mit gewissen Erinnerungen verbunden war. »Ihr müßt ihn kennen. Ein mächtiger Jik.«
    »Sind sie das nicht alle? Nein, Dom. Und du darfst hier nicht hinein. Dies sind Mädchenquartiere.«
    Ich warf einen beiläufigen Blick durch den breiten Korridor, nach links und nach rechts, und sah nur einen alten Sklaven in einer schmutzigen grauen Tunika, der sich mit einer Last Feuerholz abmühte.
    »Da gebe ich euch recht«, sagte ich. »Aber ich werde trotzdem eintreten.«
    Ich versetzte ihm einen sauberen k.o.-Schlag aufs Kinn und fuhr herum, um den Speer seines Kameraden mit dem linken Arm abzufangen und ihn dann ebenfalls niederzuschlagen. Schmerz zuckte durch meine linke Schulter und erfaßte den ganzen Arm. »Bei Vox!« sagte ich ärgerlich.
    Ich trat die Tür auf, zerrte die beiden bewußtlosen Wächter hinein und verstaute sie in einer Nische. Dann blickte ich noch einmal in den Korridor hinaus. Der Sklave mit dem Feuerholz war verschwunden. Niemand hatte das Handgemenge gesehen. Ich zog den Kopf ein und schloß die Tür.
    Wieviel Zeit ich noch hatte, wußte ich nicht. Vermutlich nicht viel, denn der Kov von Faol führte einen gut durchorganisierten Haushalt.
    Der Raum, in dem ich mich befand, war seltsam widersprüchlich. An den Wänden, die aus dem Gestein gemeißelt und notdürftig mit Kalk geweißt waren, hingen da und dort ein paar schäbige Wandteppiche. Einerseits war die Höhle kahl und abweisend, wie es zu einem Sklavenquartier paßte, andererseits gab es da und dort einige kleine Farbtupfer; zum Beispiel Ponshofelle und gepolsterte Sofas, und aus einem Nebenzimmer war das Plätschern von Wasser zu hören. Dort badeten einige nackte Mädchen.
    Nach einem kurzen Blick ging ich in den nächsten Raum. Saffi war nicht unter ihnen.
    Zwei aufgebrachte Xaffer eilten auf mich zu. Xaffer sind eine seltsame Diff-Rasse, die oft in Harems- und Chail-Sheom-Quartieren zu finden ist. Ich setzte ein grimmiges Gesicht auf und brüllte: »Im Namen des Kovs! Laßt mich in Ruhe, ihr Onker!«
    Sie vermochten mich nicht aufzuhalten. Ich ging durch einen schweren Vorhang aus besticktem Leinen und erreichte andere Zimmer, in denen sich Mädchen der verschiedensten Rassen aufhielten. In diesem Quartier gab es kein fröhliches Lachen und Plaudern; die armen Dinger wußten nur zu gut, welches Schicksal sie im Kovnat Faol erwartete. Von Saffi keine Spur.
    Meine Zeit wurde knapp. Ich überlegte fieberhaft. Die Xaffer liefen hinter mir her und protestierten lautstark gegen

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