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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Aragorn und Sklavenherren, waren die Bosheit in Person. Mit dem peitschenähnlichen Schwanz, an dem eine schimmernde Krummklinge befestigt war, bot der Kataki einen denkbar furchteinflößenden Anblick.
    Die Jagdgruppe war nun komplett, in der ich den Kataki, den Chuktar Strom, für den Gefährlichsten hielt. Nun, darin irrte ich mich gewaltig, kannte ich doch damals Phu-si-Yantong noch nicht. Doch in allem anderen stimmte meine Einschätzung durchaus.
    Strom Rosil trug eine schmucke hamalische Uniform, während sein Helm den Erfordernissen seiner Rasse entsprach: klein, rund, eng anliegend, ohne Erhebung oder Federschmuck. Der Grund lag darin, daß er den Schwanz, der eine fürchterliche Waffe war, frei bewegen mußte. Als Paktun, als berühmter Söldner, hatte er bei den hamalischen Streitkräften Karriere gemacht und über ganze Armeebrigaden kommandiert. Ohne daß Garnath ihn sonderlich dazu drängen mußte, war er zu seiner früheren Tätigkeit zurückgekehrt und hatte die Entführung Saffis organisiert, die in Garnaths Pläne paßte. Ich wußte nicht, wie diese Pläne im weiteren aussahen oder welche Rolle Yantong darin spielte; ich wußte nur, daß Saffi hier war, in diesem Palast, und daß ich ebenfalls zur Stelle war. Die Entscheidung stand bevor.
    Die Menschen in diesem Raum waren zusammengekommen, um einen Jagdurlaub zu verbringen – um Spaß und Spiel zu erleben, um zu trinken und zu singen und wunderhübsche junge Mädchen zu töten.
    »Offenbar sind wir spät dran, Rosil«, wandte sich Garnath an seinen Begleiter. »Du kannst bezeugen, daß wir keine Schuld daran tragen.«
    Der Kataki wandte sich zu ihm um. »Außerdem«, fuhr Garnath fort, »sind wir ja nun hier, und das Löwenmädchen ist auch hier – was ist also verloren?«
    Wenn ihm der Kov von Faol antworten wollte, wurden seine Worte durch die leise Flüsterstimme des Zauberers von Loh überdeckt.
    »Du hast uns warten lassen, Vad Garnath. Dafür verzeihen wir dir. Doch unsere Vergebung wird dich einiges kosten.«
    Der Kataki stand neben Garnaths Sänfte. Es war deutlich zu sehen, daß sich beide Männer fürchteten. Ich staunte. Aber wie gesagt: Noch kannte ich Phu-si-Yantong nicht, noch hatte ich keine Ahnung von seiner wahren Macht.
    Die beiden hatten eine gute Entschuldigung für ihre Verspätung (ob sie nun stimmte oder nicht); daß Flutsmänner sie angegriffen haben sollten, machte meine eigene Geschichte nur um so glaubhafter.
    Natürlich gab es in den Sänften auch ein Toilettentöpfchen, und es war die wenig angenehme Aufgabe einer kleinen Sklavin, für die Säuberung dieser Einrichtung zu sorgen. Ich beugte mich ein wenig zur Seite und sagte zu dem armen Wesen, das ich mir beim Kov von Faol ausgeliehen hatte: »Ich muß mich einen Augenblick zurückziehen. Sag den Trägern, sie sollen mich hinausbringen.«
    Bei den Trägern handelte es sich um Fristles; auf Geheiß der Sklavin brachten sie mich zur Tür.
    »Was ist, Quarnach? Wir wollen anfangen!«
    »Ihr müßt mich entschuldigen, Kov. Ich bin gleich zurück.«
    Encar Capela nickte; ihm war es nur recht. Wenn einer seiner Kunden, der außerdem kein Mädchen mitgebracht hatte, den Beginn des Jikai verpaßte, hatten die anderen Gäste um so mehr Spaß.
    Kov Numrais mußte trotz seiner Verschlagenheit einen Funken Sympathie für Vad Quarnach empfunden haben, der immerhin im Jikaidaspiel gegen ihn verloren hatte, denn er sagte: »Was soll's denn, Encar! Warten wir ein paar Mur! Es kommt doch nicht darauf an, bei Yskaroth!«
    Manchmal können wohlmeinende Zeitgenossen die schlimmsten Probleme heraufbeschwören. Ich hatte es mir ganz einfach vorgestellt: ich wollte meinen Stuhl verlassen, die Waffen ergreifen und mich mit allen Rasts befassen, die sich mir auf der Suche nach Saffi in den Weg stellten; dann wollte ich das Löwenmädchen befreien und mit einem Voller zu Imbis Frolhans Grab hinausfliegen!
    Jetzt blieb mir wohl nichts anderes übrig, als die hier versammelten Rasts in die riesige Höhle im Innern der Felsenkuppel zu begleiten. Ich hatte keine Lust auf den künstlichen Dschungel – man hatte uns erzählt, Capela habe diesmal einen Kristall vorbereitet. Mein Ziel lag in den Gängen und Bereitschaftsräumen, in denen die Sklaven und Wächter, Tierwärter und Menschenjäger untergebracht waren. Nur dort konnte ich Saffi finden.
    »Schtump!« ertönte die unheimliche Echostimme des Zauberers. »Schtump, Vad Quarnach!«
    Schtump ist eine Aufforderung zur Beeilung – allerdings ein

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