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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wort, das im Grunde beleidigend gemeint ist. Welchen Rang Yantong einnahm, wußte ich nicht. Als Zauberer von Loh wähnte er sich natürlich weit über allen anderen kregischen Kreaturen, mit Ausnahme eines anderen Zauberers, und es war mir inzwischen klar, daß er niemanden neben sich duldete. Deutlich erinnerte ich mich an die nervösen Ausstrahlungen Que-si-Renings, als er in Lupu mit der Aura Phu-si-Yantongs kurz in Berührung gekommen war.
    Keiner der anderen ließ sich Überraschung oder Schock anmerken, als der Zauberer so zu mir sprach. Der Kov von Faol brachte sogar seinerseits zum Ausdruck, ich möchte mich beeilen. Kov Numrais betastete seinen Bart und blickte zu Yantongs Sänfte hinüber und schien sich nicht im klaren darüber zu sein, was er mit seinem Eingreifen ausgelöst hatte.
    Während die Fristles mich in ein kleines Nebengemach brachten, beruhigte ich mich mit dem Gedanken, daß solche Beleidigungen eigentlich von mir abprallen müßten wie Wasser von den Federn einer Ente. Es kam nur auf eines an: Die Jagd mußte ohne mich beginnen.
    Der sonnendurchflutete Raum hoch oben über der Stadt war von Unruhe erfüllt. Frischer Wein wurde gebracht, und die reichen Jäger und ihr Gefolge stellten sich darauf ein, einige Murs lang auf mich zu warten. Ich verließ die illustre Gesellschaft, die Bronzetür fiel hinter mir zu, und die Wächter in den waldgrünen Tuniken des Kovs von Faol knallten ihre Speerschäfte auf den Boden und nahmen Haltung an.
    Es blieb mir nur ein Ausweg – so schlecht war es um meine Pläne bestellt.
    In dem kleinen Nebenraum forderte ich die Fristles auf, mich abzusetzen. Ich schickte sie fort und sagte, sie sollten sich erst wieder blicken lassen, wenn ich nach ihnen schickte. Anschließend mußte auch die Kleine das Zimmer verlassen.
    »Ja, Herr«, sagte sie furchtsam, verbeugte sich und schloß die Tür hinter sich.
    Ich lehnte mich zurück, machte drei tiefe Atemzüge und wurde aktiv.
    Bei den stinkenden, tropfenden Eingeweiden Makki-Grodnos! Ich mußte sehen, wie ich das Glück wieder auf meine Seite brachte!
    Die vornehme Kleidung Vad Quarnachs streifte ich in der Sänfte sitzend ab – wieder einmal trug ich nur noch das einfache rote Lendentuch. Wenn verstohlene Augen mich beobachteten, würden sie keinen Krüppel zu Gesicht bekommen, sondern einen breitschultrigen Desperado – und das sollte sie gehörig verwirren, bei Zair!
    Der Lärm, den ich machte, hätte mich fast das Leben gekostet.
    In der letzten Sekunde, als ich eben noch den Thraxter umgürten wollte, hörte ich das Schlurfen nackter Füße auf dem Steinfußboden.
    Ich zuckte im Sitz herum.
    Ein eingeölter nackter Mann erschien zwischen den Vorhängen; ein langer Krummdolch wurde mit unglaublicher Kraft herabgestoßen.

19
     
     
    Die Klinge traf mich oben an der linken Schulter.
    Ich versetzte dem Kerl einen Hieb auf die Nase, doch ich vermochte nicht die rechte Kraft in den Schlag zu legen, da meine Beine noch in der Kleidung steckten, die abzulegen ich im Begriff war. Er knurrte und griff von neuem an. Ich vermochte die linke Hand um seinen Arm zu legen. Doch ich konnte wegen meiner Verwundung nicht richtig zugreifen. Wir rangen eine Zeitlang miteinander, wobei er sich freizureißen und mir den Dolch in den Unterleib zu stoßen versuchte, während ich es darauf anlegte, die Füße freizubekommen, um wirkungsvoller angreifen zu können. Ich erkannte den Mann, der im Gefolge Vad Garnaths den Raum betreten hatte. Vermutlich gehörte er zu Chuktar Stroms Männern. Was den Kataki gegen mich aufgebracht haben mochte, wußte ich nicht.
    Mit Mühe stieß ich den Mann von mir, der rückwärts taumelte und in die Knie brach. Die verdammten Gewänder wollten meine Füße nicht freigeben, obwohl ich mich verzweifelt bemühte. Die Thraxterscheide hatte sich zwischen Sänftenfenster und Sitz verklemmt, und ich bekam die Waffe nicht frei. Wieder stürmte der Kerl auf mich zu. Sein Dolch fuhr dicht an meinem Gesicht vorbei. Ungeschickt war dieser Mann, doch zugleich mutig und entschlossen, denn schon wieder versuchte er sein Glück.
    Sein eingeölter Körper schimmerte im Flammenlicht der Öllampe. Diesmal rückte er vorsichtiger vor, doch seine Absicht war klar. Er fintete mit dem Dolch nach links und visierte schließlich einen Punkt rechts unten an. Damit hätte er mich wohl erwischt, wenn ich nicht von der verdammten Kleidung abgelassen und ihm das Handgelenk zur Seite geschlagen hätte. Nun konzentrierte ich mich

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