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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Köcher mit Pfeilen fortgeworfen, doch im Boot lag ein weiterer. Irgendwie vermochte ich die Armbrust gegen eine Spante des Vollers zu stemmen und die Waffe mit einer Hand neu zu spannen. Saffi brüllte etwas, und ich schoß, und der Pilot des führenden Verfolgers riß die Hände hoch, taumelte zurück und stürzte in die Tiefe.
    Doch die Verfolger waren mit einzelnen Pfeilschüssen nicht aufzuhalten. Der erste Voller erschien an Backbord; Saffi wich nach Steuerbord aus und steuerte schräg nach unten. Der zweite ließ sie näherkommen, flog dann neben ihr her und schickte seine Enterhaken herüber.
    Mein Thraxter bemühte sich vergeblich, die drahtverstärkten Seile zu kappen. Ich vermochte zwei Haken loszureißen, wobei ich Stücke unserer Vollerbespannung opferte. Trotzdem machten die Verfolger bei uns fest. Saffi stellte die Kontrollen um, woraufhin wir im Sturzflug auf den Dschungel zurasten. Die beiden anderen Voller folgten uns. Sie waren vollbepackt mit Bewaffneten.
    Ich kämpfte. Ich erinnere mich nicht daran, doch ich kämpfte. Offenbar bildeten Saffi und ich ein gutes Team. Wir wehrten uns verzweifelt. Ein Armbrustpfeil ragte mir aus der linken Schulter, und angeblich habe ich gebrüllt: »Verschwendet ruhig eure Schüsse, ihr Kleeshes!« Immerhin war mein linker Arm längst lahmgelegt.
    »Hinter dir, Hamun!«
    Ich fuhr herum, duckte mich ungeschickt. Mein Thraxter entwickelte ein erstaunliches Eigenleben und erledigte einen Rapa, der sich gerade anschickte, mir den Kopf abzuschlagen. Thraxter klirrten gegeneinander, wurden vorgestoßen und zurückgezogen. Wie viele Männer in diesem Kampf ihr Leben lassen mußten, weiß ich nicht. Saffi wurde jedenfalls ziemlich schwer verwundet; über ihre herrliche goldene Haut lief Blut. Ich muß wie ein Berserker gekämpft haben. Trotzdem schien unsere Lage aussichtslos. Die Flugboote flogen gefährlich tief; unser Voller lag noch immer zwischen den beiden anderen.
    »Kämpfe bis zum Ende, Hamun!« brüllte Saffi. Ihr goldenes Haar wurde vom Flugwind durchgepeitscht.
    »Wir werden kämpfen, Saffi!« brüllte ich zurück. »Aber am Ende sind wir noch lange nicht! Schau! «
    Ich hatte mich in den Numins nicht getäuscht.
    Unter uns erschien eine Lichtung. Auf einer Seite ragte eine Felswand auf, in der schwarze Höhlenöffnungen gähnten. Hütten und Villen brannten. Die Leichen zahlreicher Menschenjäger lagen auf Straßen und Plätzen verstreut, durchbohrt von Armbrustpfeilen. Am Himmel schwebten die Voller mit den goldenen Farben des Trylon vom Goldenen Winde.
    Jiktar Horan, Rees' Wachkommandant, hatte Wort gehalten.
    Nun gab es für Saffi nicht mehr viel zu berichten; sie machte große Augen und sagte: »Und der gute Horan und unsere Männer nahmen die Vollerkämpfer aus Faol auseinander, Amak Hamun.«
    Ich lag flach im Bett und beäugte die Nadeln, um die sich Dr. Larghos kümmerte. »Während des Kampfes hast du mich aber Hamun genannt«, sagte ich ächzend.
    Sie lächelte. »Wenn du willst, Hamun, nenne ich dich von jetzt an so.«
    »Es ist mir eine Ehre, Saffi. Was macht deine Wunde?«
    Larghos der Nadelstecher schaltete sich ein. »Lady Saffi muß ruhen, Amak! Aber davon wollte sie nichts wissen, sie wollte erfahren, wie es dir geht und ob du wohl sterben mußt. Ich habe ihr gesagt ...«
    »Ich werde sie darum bitten, Larghos.« Ich lächelte Saffi an, ein Lächeln, das mir nicht die geringsten Schmerzen bereitete. »Um deines Vaters willen, Saffi, du mußt dich ausruhen.«
    »Wenn du es sagst, Hamun.«
    Für mich gab es keine Ruhe.
    Larghos verband mir den Arm. Bei mir genügten wenige Burs, um den Heilungsprozeß abzuschließen, aber das konnte ich ihm natürlich nicht verraten und mußte seine nervöse Fürsorge über mich ergehen lassen.
    Eine Kleinigkeit war noch zu tun, ehe ich nach Hause fliegen konnte.
    Ich erzählte Saffi, Horan und Larghos nichts von meinem Plan; sie hätten ihn nicht verstanden. Sie alle hielten es für selbstverständlich, daß ich sie auf dem Rückflug nach Ruathytu begleiten würde.
    Jiktar Horan, der ein echter Berufssoldat war, war mit seinen Kämpfern meiner Beschreibung gefolgt und hatte die Höhlen gefunden und ausgeräuchert. Auf Faol gab es keine Menschenjäger mehr; das Blatt hatte sich gewendet; sie waren alle tot. Die Sklaven, die nicht in den Dschungel geflohen waren, sollten fortgebracht werden; die meisten wurden in die Freiheit entlassen. Die betrügerischen Führer waren entweder getötet worden oder entkommen.

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