Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
jedoch kaum erinnere. Ich weiß noch, daß sich die prächtige Saffi geschickt ihrer Haut wehrte und ich sie mit Jikairufen anstachelte. Dann schob sie mich in den Voller. Ich ließ mich fallen, und Saffi stand über mir. Ich dachte daran, daß ich ja eigentlich sie retten sollte und nicht umgekehrt, und stemmte mich hoch. Ich vermochte meinen Thraxter gegen ein paar Rapas und einen Apim ins Spiel zu bringen, der uns am liebsten wieder herausgezerrt hätte. Der Voller ruckelte, bewegte sich, sprang in die Luft.
    Wir rasten über den Dschungel dahin.
    Zair muß uns beigestanden haben, denn es dauerte eine Weile, ehe die Flugboote der Verfolger starteten. Die Vorbereitungen für die Jagd hatten früh begonnen; es war kaum Mittag. Wir konnten nicht damit rechnen, daß uns die Dunkelheit so schnell zu Hilfe kam.
    Saffi hielt südlichen Kurs. Nun, das war mir im Augenblick nur recht. Wir mußten unseren Verfolgern davonfliegen oder sie irgendwie täuschen, ehe wir den langen Rückflug nach Ruathytu antreten konnten. Saffis Überlegungen schienen in dieselbe Richtung zu gehen, denn sie blickte sich um, und ihr langes goldenes Haar wehte im scharfen Fahrtwind und war herrlich anzuschauen. Sie lachte mit jener Lebhaftigkeit, wie sie nur der Kampf oder das erregende Abenteuer hervorrufen kann. Meine linke Schulter war taub; ich fühlte eine graue Woge durch mein Gehirn schwemmen, die jeden vernünftigen Gedanken auslöschte.
    »Wir fliegen den Rasts davon, Hamun, und verstecken uns im Dschungel. Wenn wir ein Versteck gefunden haben, sind wir in Sicherheit!«
    »Die ... Menschenjäger ...«, sagte ich mühsam.
    »Mit einer Waffe brauche ich doch wohl keinen Menschenjäger zu fürchten; außerdem habe ich dich ja neben mir!«
    Nun, Numinmädchen sind für ihren Mut bekannt. Ich begann zu zittern. Mit meiner Gesundheit stand es wahrlich nicht zum besten. Die Taufe im Brunnen des Zelph-Flusses hatte meinem Körper zwar neue regenerative Fähigkeiten verliehen, doch solche Dinge brauchten ihre Zeit. Der Dolch des Angreifers hatte eine tiefe Wunde gerissen. Ich hatte Fieber und fühlte mich ausgesprochen mies.
    »Geradeaus, Saffi!« ächzte ich. »Flieg weiter!« Es gelang mir, mich hochzustemmen, um zu sehen, wohin wir flogen. Saffi wandte sich um.
    »Sie bleiben uns auf den Fersen, Hamun. Wir sollten im Dschungel landen und uns verstecken.«
    »Nein! Flieg weiter. Bleib auf diesem Kurs!«
    Sie sah mich schmollend an, und ihre goldenen Augen musterten mich abschätzend.
    »Ich bin noch nicht im Delirium, Saffi. Ich lasse mich von der rastverfluchten Wunde nicht unterkriegen.« Das Sprechen und Denken machte mir Mühe. »Wir fliegen weiter. Halte nach einer Lichtung Ausschau, nach Höhlen, Hütten – und Villen.«
    Ich schloß die Augen. Wenn ich meinen Einsatz falsch placiert hatte, war alles verloren. Sich im Dschungel zu verstecken, war eine bedeutungslose Geste, sobald man die Menschenjäger von Antares auf uns hetzte ...
    Das Flugboot raste durch die warme Luft, und von Zeit zu Zeit drehte sich Saffi besorgt um. Jedesmal wenn sie sich wieder zurückwandte, waren die Falten auf ihrer Stirn tiefer geworden. Offenbar ließen sich die Verfolger nicht abhängen.
    Wir hatten uns zwar einen schnellen Voller ausgesucht, doch offenbar nicht den schnellsten von Smerdislad.
    »Zwei Flugboote kommen näher, Hamun«, sagte Saffi.
    »Sie haben eben reinere Mineralien in ihren Silberkästen«, sagte ich leise, ehe mir auffiel, was ich da preisgab. Doch es war zu spät. Saffi achtete allerdings nicht auf meine Worte; vielleicht nahm sie an, daß ich bereits im Delirium spräche.
     
    Zair ist mein Zeuge, ich habe mich stets bemüht, diesen Tonbändern die Wahrheit anzuvertrauen, so wie ich sie gesehen habe. Ich gebe zu, daß ich viele Fehler habe und daß ich im Notfall wie ein Schurke zu handeln vermag, doch ich möchte behaupten, daß ich Sie an keiner Stelle bewußt getäuscht habe. Ich will dieser Maxime auch jetzt treu bleiben, indem ich gestehe, daß ich nicht die geringste Erinnerung an die nächsten Ereignisse habe. Ich weiß nur, daß ich plötzlich erwachte, gespickt mit Akupunkturnadeln, und in das Gesicht Dr. Larghos' starrte. Die folgenden Details entstammen Saffis Bericht.
    Saffi ließ den Voller im Zickzack fliegen und wich damit einem Schauer von Armbrustbolzen und Lanzen aus, den unsere Verfolger abschossen und schleuderten. Unser Flugboot war mit vielen Waffen versehen, die im Luftkampf gebräuchlich waren. Ich hatte zwar

Weitere Kostenlose Bücher