Der raetselhafte Kunstraub
Bescheid.“
„Bitte keine Familiengeschichten“, grinste Paul Nachtigall. Und dann meinte er: „ Immerhin sollte man es mal probieren.“
„Und zwar sofort“, schlug Karlchen Kubatz vor.
Eine Unterhaltung, die alles verändert
Schon eine halbe Stunde später radelten die Glorreichen Sieben gemeinsam mit Ulli Buchholz in die Stadt zurück.
Endlich war wieder etwas los.
Fritz Treutlein verabschiedete sich kurz vor dem Karlsplatz. „Holt mich aber wirklich erst im letzten Augenblick“, bemerkte er noch. „Samstags ist bei uns Hochbetrieb, und ich habe Glück, wenn ich überhaupt loskomme.“
„Du schaffst das schon“, meinte Paul Nachtigall zuversichtlich.
„Ihr habt keine Ahnung von Leuten, die im Beruf stehen“, schimpfte Fritz Treutlein und fuhr los.
Die Glorreichen Sieben bogen in die Herderstraße ein. Bei der Verkehrsinsel am Kurpark hob Paul Nachtigall die Hand. Kurz darauf kurvte er in eine Toreinfahrt. Er sprang von seinem Rad und drückte sich an die Wand. „Habt ihr ihn gesehen?“ fragte er.
ja, drüben im Kurpark“, antwortete Emil Langhans.
Die Jungen blickten aus der Deckung heraus vorsichtig über die Straße.
Drüben im Kurpark kam Polizeimeister Kalender gerade an einer Gruppe von Arbeitern vorbei, die zwischen der Mineralquelle und dem Musikpavillon ein Holzgerüst für das Feuerwerk aufstellte.
„Du bleibst in seiner Nähe“, sagte Paul Nachtigall zu Emil Langhans, der dicht neben ihm stand. Alles andere läuft ab wie besprochen.“
Emil Langhans kletterte wieder auf sein Rad und fuhr jetzt ganz langsam zum Kurpark hinüber. Dort war Herr Kalender gerade stehengeblieben und blickte sich um.
Die anderen bezogen inzwischen ihre Posten auf dem Rathausplatz, zwischen den einundfünfzig ausgestellten Kunstwerken im großen Sitzungssaal und vor dem Seitenflügel, wo es eine zweite Tür zur Dienstwohnung von Herrn Kalender gab.
Der Polizeimeister spazierte aus dem Kurpark über die Straße. Als er an dem Zeitungskiosk auf der Verkehrsinsel vorbeikam, blickte er auf seine Uhr. Dann grüßte er Oberstudiendirektor Senftleben, der gerade mit seiner Frau vom Einkäufen kam und in einen Bus stieg.
Emil Langhans war schnell von seinem Fahrrad geklettert und tat jetzt so, als sei irgend etwas mit dem Reifen nicht in Ordnung. Dabei blickte er über seine Schulter und ließ Herrn Kalender keine Sekunde aus den Augen.
Als der Polizeimeister fünf Minuten später auf dem Rathausplatz aufkreuzte, wurde er von den anderen Jungen beschattet, die hier auf ihn gewartet hatten.
Eine ganze Menge Touristen, die kurz vorher aus drei Omnibussen geklettert waren, machten die Sache einfach.
Karlchen Kubatz und Hans Pigge hatten sich unter die Besucher gemischt, die überall herumliefen. Oder sie blickten zum Rathausturm hinauf und fotografierten sich gegenseitig mit den Fahnen und Girlanden im Hintergrund.
Ulli Buchholz stand an einem Stand für Ansichtskarten, und Manuel Kohl saß auf der Rathaustreppe in der Sonne. Nebenbei fütterte er Tauben. Eine Weile betrachtete sich der Polizeimeister den Betrieb auf dem Rathausplatz. Dann stieg er an Manuel Kohl vorbei über die Treppe, ging durch die Eingangshalle und dann zum großen Sitzungssaal.
Dort wurde er zuerst von dem kleinen Sputnik entdeckt, der nun schon eine halbe Stunde lang zwischen den ausgestellten Kunstwerken, den Gummibäumen und den Stechpalmen hin und her gewandert war.
Gleich darauf wurde auch Paul Nachtigall aufmerksam. Er hatte sich einer Gruppe angeschlossen, die mit einem Fremdenführer durch den Saal ging. Man stand gerade vor dem Gebilde aus Chrom und Plexiglas mit der Nummer 16.
Ein Polizeibeamter, der bisher in einer Zeitung gelesen hatte, stand auf und machte Herrn Kalender Meldung. Anschließend unterhielten sich die Herren miteinander.
Plötzlich sagte eine Stimme: „Guten Tag, Herr Kalender.“
Der Polizeimeister drehte sich um und sah dicht hinter sich einen Jungen, der klein und dick war. Er schien sich gerade das Kunstwerk mit der Nummer 36 zu betrachten.
„Bist du nicht der kleine Hugendubel von der Schokoladenfabrik?“ fragte Herr Kalender nicht unfreundlich. „Stimmt’s, oder hab’ ich recht?“
„Es stimmt“, lächelte Sputnik.
„Schönen Gruß an deine Eltern“, richtete Herr Kalender aus, und dann erzählte er seinem Beamten, daß er jetzt zum Mittagessen in seine Wohnung gingen .
„Hinterher haue ich mich aufs Ohr“, erklärte der Polizeimeister. „Ich habe die ganze Nacht kein Auge
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