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Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Titel: Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Poore
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prophezeiten, die Indianer würden an Mumps, Pocken, Zahnfäule und anderen Krankheiten sterben, die die Weißen mitgebracht hatten. Sie erzählten, wie die neue Nation ihren Anfang genau hier in dieser kleinen frommen Gemeinde nahm und sich ausbreitete, wurzelnd in Blut, Gold und Sklaverei.
    Es würde einen Wettstreit der Trottel geben, die man »Rednecks« nannte und die eine Art nationales Maskottchen waren. Es würde Schulen geben, Fabriken, Gefängnisse und Städte – alles im Überfluss. Es würde eine Maschine geben, die zu den Menschen redete und ihnen bewegte Bilder zeigte, und die Menschen würden tun, was immer diese Maschine sagte.
    Weiter konnten die Kinder nicht in die Zukunft schauen. Stattdessen wandten sie sich an ihre Mütter und Väter und erzählten ihnen, dass einige Leute in der Gemeinde sich des Öfteren mit anderen Personen vom jeweils anderen Geschlecht, die nicht ihre Ehemänner und Ehefrauen waren, heimlich in Schuppen und Ställen trafen, um miteinander zu …
    Nie zuvor hatte man eine Meute Erwachsener gesehen, die sich so blitzartig auf ihre Sprösslinge stürzte, sie schnappte und in die Häuser zerrte.
    ***
    Von seinem Wigwam am Waldrand aus beobachtete der Teufel, wie die Dorfbewohner sich zurückzogen. Er hoffte, dass die Pilger zurück nach England segeln würden, falls die Kinder nicht verstummten.
    Als die Dämmerung hereinbrach, kam Jenny Mather über die Wiese zu des Teufels Wigwam und blieb vor dem Eingang stehen. Ihr Schatten und ihre Umrisse sahen der schönen Pocahontas so ähnlich, dass es Sehnsucht in ihm weckte.
    Jenny band ihre Haube los und schüttelte die langen dunklen Haare, bevor sie ihm anbot, ihn zu vögeln, bis ihm Hören und Sehen verging, wenn er nur den Spruch aufhob, mit dem er die Kinder belegt hatte.
    Der Teufel vernahm es mit Freuden und erklärt sich einverstanden.
    Und dann trieb er es mit Jenny Mather. Sie machten Dinge unter der Sonne – und später unter dem Mond –, die sämtliche Lebewesen in der Umgebung in Verlegenheit brachten.
    Als sie schließlich entkräftet nach Hause taumelten, kramte der Teufel unter seinen wenigen Siebensachen – Fellen und Knochen, Pfeilspitzen und Samen und seiner Pfeife –, bis seine hölzernen Finger sich um eine faustgroße Glaskugel schlossen.
    Er blickte hinein. Die Kugel war so klar wie ein Regentropfen. Oder doch nicht? Waren dort Schatten und Trübungen im Innern? Je länger er auf die Kugel starrte, desto mehr veränderte sie sich. Schließlich zeigte sie dem Teufel die gleiche Zukunft wie zuvor den Kindern.
    »Warum sieht die Zukunft immer so verteufelt schwarz aus?«, wunderte er sich laut und legte die Kugel weg. Er hatte keine Lust, sich Dinge anzusehen, die er noch nicht begreifen konnte.
    ***
    Der Herbst kam und mit ihm der Mond des Jägers. Die ersten Stürme kamen; Meer und Himmel wurden grau. Der Teufel trieb sich auf den Wildfährten herum und nahm an den Erntefesten des Morgenvolks, des Fischervolks und des Volks der Lauten Stimmen teil.
    Und er dachte an sie .
    Er musste damit aufhören. Die Zeit blieb nicht stehen. Niemand wusste das besser als er.
    Die Dörfer des Waldvolks waren kleiner als früher, und es gab immer weniger davon.
    »Watani-ay tougash misoughioughi« , sagte ein alter Indianerhäuptling zu ihm. »Das ist die Hustenkrankheit.«
    »Ni quoi quoi ai watha« , sagte ein anderer. »Die Alten scheißen sich tot.«
    Es waren starke Menschen, und sie starben an Kinderkrankheiten.
    Der Teufel erinnerte sich wieder, wie wütend er auf die Pilger war. Wenn welche von ihnen starben, kamen sogleich neue aus Übersee, um sie zu ersetzen. Wenn die Menschen des Waldvolks starben, wurden zwar Kinder geboren, um die Lücken zu schließen, doch nun starben diese Kinder ebenfalls.
    Als der Winter kam, schlossen die Pilger sich wie erwartet in ihren Häusern ein, in denen sie froren, hungerten und starben. Der Friedhof quoll über. Selbst die Kühe starben, was den Teufel besonders traurig stimmte.
    Diese Leute waren nicht geeignet, eine Nation zu gründen.
    Der Teufel beschloss, einen Krieg zwischen den Roten und Weißen anzustiften, obwohl Pocahontas das Kämpfen hasste. Das Volk vom Fallenden Wasser hatte bereits gegen die Pilger gekämpft, unten in Jamestown.
    Also zog der Teufel durch die Walddörfer und sprach mit den Bewohnern. »Ihr solltet etwas gegen diese weißen Kasper unternehmen, solange ihr noch Krieger zum Kämpfen habt«, rief er sie auf.
    Seine Worte fielen auf fruchtbaren

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