Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
worden war und hatte den Angreifer abgeschossen.
Efzet ratterte regelrecht, so schnell zischten seine Strahlen und Projektilwaffen. »Noch drei!«, rief er von weit oben und kam im Sturzflug herunter, so dass es laut pfiff. Dabei schoss er einen weiteren Gegner ab. »Korrektur! Noch zwei!«
Die letzten beiden Thronarios schienen verschwunden. Sie waren intelligent. Eines lag auf dem Transportband direkt hinter einem Robomutanten und war kaum zu sehen. Das andere schwebte unter dem Transportband, als würde es daran kleben, und kam ebenfalls näher.
Efzet durchschaute den Plan der feindlichen Thronarios. »Geht von dem Band weg!«, rief er. »Schnell!«
Malte und Anna liefen los. Im gleichen Augenblick zerschoss Efzet die Halterungen eines riesigen Krans, mit dem einst die Halleneinrichtung aufgebaut worden war. Das gewaltige Teil stürzte herab und zerbarst genau auf dem Band, wobei die letzten beiden Thronarios zerschmettert wurden.
»Weiter!«, rief Anna. »Nicht aufhalten lassen!« Sie hatten bereits zwei Drittel der Halle hinter sich gebracht. Nun rannten die Kinder so schnell es ging. Bald kamen sie an den letzten Robotern vorbei. Ihre Aufgabe war es, einen Robomutanten nach dem anderen in eine siedende, metallische Masse zu werfen.
»Alles Ausschuss!«, stellte Malte fest, obwohl er kaum Luft bekam.
Eine Gruppe von etwa zehn Robomutanten sah die beiden Kinder kommen. Sie saßen in einem merkwürdigen Gefährt, das zur Hälfte in einer Röhre steckte.
Anna schloss die Augen und Malte wusste, was das zu bedeuten hatte. Gerade als das Transportgerät mit hoher Beschleunigung in der Röhre verschwand, zerplatzten die kleinen Gehirne der Robomutanten.
»Dort!«, rief Anna. »Wir brauchen den Aufzug! – Efzet!«
Das Thronario sah die durchscheinende Röhre, die weit hinaufführte. »Jo, jo, bin schon unterwegs!«, rief es und surrte davon.
Kurz darauf schoss ein ebenfalls durchsichtiges Teil in der Röhre herunter und hielt direkt über dem Boden.
Maltes versuchte gerade, seinen Atem zu normalisieren. »Du willst aber hoffentlich nicht, dass wir damit ...«, fluchte er.
»Du musst ja nicht mitkommen«, meinte Anna. Dann zeigte sie hinter Malte und fragte: »Mein Gott, was ist denn das?«
Sofort drehte sich der Bruder um und bekam im selben Moment einen derben Schubs, der ihn in die Röhre stolpern ließ. Anna sprang hinterher, hielt Malte fest und brüllte: »Hoch mit uns, Efzet!«
Starke Kräfte drückten die Kinder auf den Boden des Aufzugs. Zwei Sekunden später stoppte der Lift ebenso rabiat, wie er gestartet war.
Malte war benommen und kroch aus dem Lift. »Dort müssen wir lang!« Anna hatte sich bereits wieder gefangen und zeigte auf eine dicke, stählerne Tür. »Öffne sie, Efzet!«
Das Thronario heftete sich an die Steuerung der Tür. »Es gibt ein Problem«, gab es kleinlaut von sich. »Das Ding arbeitet mit einem Sprachcode. Es verlangt die Stimme von Alyta.«
Das Mädchen hockte sich mit dem Rücken gegen eine Wand. Es beobachtete den Bruder, der von dem Absatz, auf dem sie sich gerade befanden, weit hinunter in die Produktionshalle schaute. »Malte! Gib mir deine Schleuder!«
Erstaunt sah der Junge das Mädchen an. »Die Tür kriegst du damit nicht klein«, meinte er.
»Wer will denn durch die Tür?« Anna griff sich das Plasmakatapult. »Die Tür ist in den Durchgang gebaut. Und der ist aus Granit. Das ist spröde und ...«
»Du sprengst uns den Halt unter den Füßen weg? Bist du verrückt?«
»Wir haben keine andere Wahl! Willst du etwa, dass alles umsonst war?« Anna zielte bereits. Efzet entfernte sich einige Meter. »Geh in den Lift!«
»Nein! Nicht schon wieder!« Malte trat vorsichtig zurück in den durchsichtigen Lift.
»Efzet! Wenn ich geschossen habe, fährst du den Lift ein Stückchen runter. Und dann wieder hoch. Verstanden?«, rief Anna.
»Ein Stückchen?« Das Thronario besaß keinen Kopf, den es hätte schütteln können.
Anna zog den Spanndraht bis zum Kinn, während Malte auf dem Boden des Lifts kniete und nach unten blickte. Er schloss die Augen, als seine Schwester den Energieknopf bis zum Anschlag drückte. Während sie den Draht schnippen ließ, brüllte sie: »Jetzt!«
Die Kinder konnten nicht sehen, nur fühlen, wie stark das Plasmageschoss war, denn der Lift rauschte bereits in die Tiefe, so dass beide den Halt verloren und hart aufschlugen, als der Transportbehälter unten stoppte. Es blieb ihnen keine Zeit, auch nur einen einzigen geregelten Atemzug
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