Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Halle. »Dort müssen wir hin! Einhundertfünfzig Meter über dem Hallengrund befinden sich die Räume, in denen Cerebius und Sinep warten.«
Malte zitterte. »Du willst nicht etwa wieder nach oben?«
Das Thronario war bereits verschwunden. Die Zwillinge schlichen vorwärts und blieben im Schutz eines langen Förderbandes. Produktionslärm erfüllte die Halle. Auf dem Band wurden Rümpfe von Robomutanten bewegt, die stationsweise von Robotern komplettiert wurden.
»Schneller!«, forderte Anna. »Er ist bereits im Orbit von FV1!«
Sie begannen zu rennen, bis sie deutlich schneller waren als das Transportband. Trotzdem waren es noch mindestens zweitausend Meter bis zum gegenüberliegenden Hallenende. Kurzerhand kletterte Anna auf das Band, lief darauf weiter und sprang über die unfertigen Robomutanten. Malte benötigte einen Moment, um zu begreifen, dass seine Schwester sich von ihm entfernte. Also stieg auch er auf das Band. Anna hielt in jeder Hand einen Letonator, Malte die Schleuder. Die Kinder mussten genau darauf achten, wohin sie traten, denn die automatisierten Roboterarme nahmen keine Rücksicht darauf, ob sie einen Robomutanten oder einem menschlichen Fuß eine Niete einschossen.
Malte war froh, als er die Schwester mit mehreren langen Sprüngen eingeholt hatte.
Efzet schwebte heran und fasste seine Beobachtungen zusammen: »In der Produktionshalle gibt es zwölf bewaffnete Thronarios. Außerdem verlässt aller zwanzig Sekunden ein Robomutant das Band. Die fertigen Krieger werden mit einer Schwerkraftzentrifuge aus der Halle entfernt.«
»Wo sind die Thronarios?«, fragte Anna, während sie über unfertige Robomutanten sprang.
»Sie haben scheinbar die Aufgabe, drei Roboter am Ende der Produktion zu überwachen.«
»Kannst du sie ausschalten? Wir brauchen freie Bahn!«
»Ich könnte es versuchen. Aber verlasst euch besser nicht darauf, dass meine Aktionen von Erfolg gekrönt sein werden.«
»Das werden sie! Und lass dir etwas einfallen, dass die Produktion der Robomutanten nicht mehr fortgesetzt werden kann!«, rief Malte, doch Efzet war bereits verschwunden.
»Darum können wir uns kümmern. Wir müssen doch lediglich eine Station stören.« Anna ließ sich vom Band tragen, ohne selbst zu laufen. Sie näherte sich einem Roboter mit fünf langen Greifarmen, der von einem kleineren Zuführband Teile entnahm und diese den Robomutanten einpflanzte. Sein fünfter Arm war der Schweißarm.
Das Mädchen zielte mit einem Letonator auf genau diesen Roboterarm, der sich augenblicklich zu Metall verflüssigte. Teile der Köpfe der zu komplettierenden Robomutanten wurden nicht mehr befestigt und fielen schon während des Transports vom Band.
»Klappt doch«, stellte Anna etwas zu früh fest, denn in diesem Moment kamen acht Thronarios dicht über dem Boden angerast; hinter ihnen flog Efzet, der bereits feuerte, der aber wiederum von drei weiteren Thronarios verfolgt wurde und deshalb zunächst einen Bogen unter dem Band hindurch schlagen musste. Eines der verfolgenden Thronarios krachte gegen das Band und blieb auf dem Boden liegen.
Anna und Malte sprangen gleichzeitig hinunter und suchten Schutz unter dem Förderband. Die Zwillinge feuerten mit voller Kraft aus ihren Waffen. Die Zahl der Angreifer halbierte sich zwar, jedoch flogen die Thronarios nun eine andere Taktik. Sie teilten sich auf und griffen von zwei Seiten an.
Malte zerschoss mit dem Plasmakatapult alle möglichen Produktionsgegenstände, doch die Thronarios waren für ihn zu klein und zu schnell. Er packte die Schleuder weg und griff sich einen Robomutantenarm aus einer Kiste hinter dem Förderband. Dann stellte er sich mit dem Rücken hinter eine größere Maschine. Genau gegenüber befand sich eine extrem glatte und damit reflektierende Folie, in der Malte wie in einem Spiegel sehen konnte, ob sich ein Thronario näherte.
Neugierig schwebte eines heran, doch kaum riskierte es einen Blick hinter die Maschine, holte Malte mit dem Roboterarm aus und traf das Thronario so hart, dass es in mehrere Teile zerfiel.
»Ja!«, brüllte Malte. »Kommt her! Das habt ihr davon!«
Das nächste Thronario näherte sich und erlitt das gleiche Schicksal wie sein Vorgänger.
Vorsichtig blickte der Junge um die Ecke. Was er nicht sehen konnte, war, dass dicht über der Maschine ein Thronario schwebte und ihn bereits anvisierte. Eine Sekunde später fiel es glühend vor Maltes Füße. Anna hatte gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass ihr Bruder bedroht
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