Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
deren Gleiter und verabschiedeten sich voneinander. Insaidia brach mit Kabalogs Raumgleiter zu Ikonia auf, um den Ikoniern zu berichten, dass Adam den General und seinen Begleiter getötet hätte. Alucard verschwand im Untergrund.
*
»Der Schwebgleiter ist jedenfalls Schrott«, stellte Malte fest und trat gegen das Fahrzeug.
»Nicht so schlimm«, antwortete Anna, es ist nicht mehr weit. »Wie viel Zeit haben wir noch?«
Efzet hatte genau diese Frage erwartet. »Eine Feesenstunde und achtundzwanzig Minuten.«
»Wie weit ist es denn noch?« Der Junge humpelte etwas, er hatte sich beim Kampf gegen Koloss das linke Knie aufgeschlagen.
»Da lang!« Anna zeigte auf ein weit geöffnetes Schleusentor. »Seid vorsichtig, es könnte eine Wache in der Schleuse sein.«
Mit großer Geschwindigkeit flog Efzet in die Schleuse und kam gleich darauf zurück. »Der Weg ist frei. Keine Wachen!«
Die Zwillinge folgten dem Thronario, kletterten eine Leiter hinauf und krochen durch ein langes, leicht abfallendes Rohr, durch das Koloss wahrscheinlich gekommen war. Am Ende stiegen sie aus dem Rohr und fanden sich in einer Produktionshalle mit extremen Ausmaßen wieder.
Laute Poch-, Hämmer-, Schneide- und Schweißgeräusche legten sich auf die Ohren der Kinder, die eilig hinter eine Werkbank krochen und Schutz suchten.
»Wir müssen ...«, begann Anna einen Satz, den sie nicht vollendete.
Malte sah, dass sich das Gesicht der Schwester verfärbte. Tränen schossen in ihre Augen, das Mädchen riss den Mund weit auf und schrie plötzlich wie eine Bestie.
Efzet versteckte sich. Er ahnte nicht, was Anna gerade sah. Ihr Brüllen ließ nicht nach. Sie griff ihrem Bruder an die Schultern und kniff ihn dabei so sehr, dass auch der Junge aufschrie. Beide waren nun gedanklich in einer anderen Welt: Sie waren auf POOR:
Ein Thronario erschoss einen Menschen, der ein langes, graues Gewandt trug und recht groß wirkte. Eine Sekunde später zerplatzte ein Ikonier, ebenfalls durch ein Geschoss des Thronarios. Der Vater stürzte sich auf den Boden, wollte nach etwas greifen, doch Laserstrahlen des Thronarios schnitten ihm gleichzeitig beide Arme direkt unter den Schultern ab.
›Anna?‹, hörten die Kinder den Vater flehen. ›General Kabalogs und Kaan Sulak wurden durch Insaidia umgebracht! Er wird mich denunzieren! Ihr müsst die Wahrheit wissen!‹
»Papa!«, brüllten die Kinder gleichzeitig.
»Jetzt, Graf Alucard! Jetzt ist die Stunde der Rache gekommen! Töte den Kaiser, aber töte ihn richtig!«, hörten sie Insaidia rufen.
Ein anderer Ikonier zielte auf den wehrlosen Vater. Der Strahl aus dessen Waffe verbrannte Adams Gesicht, den Kopf und schließlich seinen gesamten Körper.
Die Stimmen der Kinder dröhnten. »Papa!« Dann lagen sie sich in den Armen und weinten, bis Efzet sie aus der Schmerzlethargie weckte: »Es sind nur noch achtundfünfzig Feesenminuten. Alyta wird bald hier eintreffen.«
Anna blickte das Thronario schluchzend an. »Papa ... Der Kaiser ...«, stammelte sie.
»Er wurde ermordet«, brachte Malte die Gedanken der Schwester zu Ende.
Efzet flog vorsichtig voran. »Oh, oh«, brummte er sehr leise. »Oh, oh. Das ist nicht gut!«
*
Norana von Universus, Präsidentin der Universen, Abgesandte im Rat der Planeten und Kapitän des Schlachtschiffes AMELIANIA, stand mit verschränkten Armen vor den riesigen Monitoren. »Stoppen die Ikonier ihre Schiffe?«, fragte die alte, ehrwürdige Dame.
»Nein, Präsidentin. Das Ultimatum ist jetzt abgelaufen!«, erklärte ein Offizier der menschlichen Flotte.
»Erfasst das erste, zweite und dritte Schiff der Ikonier mit den Hochenergielaserwaffen! Trefft sie am Heck, dort sind wenige von ihnen untergebracht, es wird ihnen nicht allzu sehr wehtun. – Feuer!«
Drei der Ikonischen Kampfkreuzer wurden getroffen. Es gab Explosionen, die Schiffe blieben jedoch stabil.
»Verbindung!«
Schreiende Ikonier waren zu sehen, es war ein wildes Durcheinander. Nur einer der Ikonier erkannte die Verbindung.
»Ich bin Norana von Universus. Ich führe ein hochmodernes Kampfschiff der Menschheit, ausgestattet mit den fortschrittlichsten Langstrecken-Plasmawaffen und Hochenergielaserwaffen. Scheinbar habt ihr mich nicht verstanden, daher wiederhole ich mich! Sollte sich die Geschwindigkeit eurer erbärmlichen Schiffe in den nächsten dreißig Sekunden nicht spürbar verringern, schießen wir mit höherer Leistung. Ich warte! – Doch ich warte nicht lange!«
Ein hasserfülltes Sabbern
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