Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
»Ihr könnt bei mir bleiben. Haltet zu mir, dann könnte es wahr werden. Immerhin bin ich euer letzter Blutsverwandter. Wollt ihr einen mächtigen, von mir aus auch anständigen Urgroßvater? Dann verjagen wir dieses Pack und teilen die Welt unter uns auf.«
»Ja, ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen«, sagte Anna und lächelte verbissen.
Efzet und Malte wunderten sich über diese Worte.
Anna streckte eine Hand zu Adam aus. »Gib mir dein Spielzeug«, sprach sie. »Ich will es unserem liebsten Urgroßvater in Dankbarkeit überreichen.«
»Spinnst du?«, fragte Malte.
»Nun gib es schon her!« Anna riss Malte das Plasmakatapult aus der Hand, drehte sich zum Abbild des Admirals um, hielt ihm die Waffe hin und ließ sie los. Die Schleuder fiel durch das Abbild hindurch auf den Boden.
»Was ist? Nimmst du mein Geschenk nicht an?« Anna fuhr mit einem Arm durch das Bild Alytas. Dann hob sie das Katapult vom Boden auf. »Jetzt bin ich aber sauer. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand meine Geschenke abweist.« Sie drehte sich um neunzig Grad, zog den Spanndraht lang und schoss.
Der Kopf von Sinep zischte in einer Stichflamme auf, dann bröselte er mitsamt dem darunter befindlichen Kasten als feine Asche auf den Boden.
*
Auf Fees-Zwei sanken die Robomutantentruppen wie energielose Marionetten in sich zusammen. Unter den Dissidenten, die sich bereits ergeben hatten, brach ein unbeschreiblicher Jubel aus.
*
»Mama!«, brüllte Malte.
Die SOPHISMA explodierte auf der Oberfläche. Annas Abbild drehte sich jedoch nicht um. Es blickte den leiblichen Alyta an.
»Du wolltest es so, Urgroßväterchen!«, entfuhr es Anna. »Also gib nicht mir die Schuld für das, was nun geschehen wird.«
Unten verschwand Alytas Abbild. Die echte Anna hingegen schloss ihre Augen und wirkte angespannt.
Alyta griff sich an die Schläfen, während Anna vor ihm stand und ihn anstarrte.
›Nur Malte, du und ich sind übrig. Wir sind die letzten Synusier!‹ Hass lag in Annas Gedanken, die in Alyta eindrangen. ›Deine Robomutanten sind nichts als Schrott! – Und da wir nun unter uns sind, fällt es mir nicht schwer, deine winzigen Felder zu finden. So ist das, Großväterchen. Du konntest nie genug bekommen. Nun hast du auch mich. Ich bin in dir. Und jetzt stelle ich ein Ultimatum!‹
Alyta schwankte, die Schmerzen in seinem Gehirn wurden unerträglich.
›Ich zähle bis drei‹, erklärten Annas Gedanken. ›Wenn bei drei Mama und Papa nicht lebendig vor mir stehen, lass ich dein Gehirn zerplatzen. Ganz langsam und schmerzvoll wird es sein. Ich werde deine Nerven überreizen, deine Sehnerven vom Gehirn trennen, die Sauerstoffzufuhr in deinem Körper stoppen. Ich werde dir Schmerzen zeigen, von denen du glaubst, dass sie nicht möglich sind.‹ Schnell und ohne Pause sagte das Mädchen: ›Eins, zwei, drei! – Tut mir leid, du hast das Spiel verloren, alter Mann!‹
Malte starrte die Schwester an. Ihr Körper bewegte sich, als würde sie sich in eine enge Röhre quetschen. Anna arbeitete schwer mit ihren Gedanken.
Machtkampf und Massaker
Die Menschen auf der Oberfläche kamen allmählich zu sich. Sie begriffen nicht gleich, warum die Robomutanten gruppenweise umfielen. Auch ahnten sie nicht, warum Alyta schrie, als hätte man ihn auf einen Pfahl gespießt, warum er plötzlich loslief, wie ein Blinder zu Boden ging, erbärmlich brüllte und warum sich seine Hautfarbe ununterbrochen änderte. Sie mutmaßten selbst dann nicht, als der alte Mann das Mädchen röchelnd ansah, mit den Händen in der Luft rang und dann regungslos liegen blieb. Admiral Alytas Gehirn war in seinem Schädel explodiert. Hirnmasse floss aus dem aufgerissenen Mund des dahingeschiedenen Herrschers.
In diesem Moment landeten die Ikonischen Kampfkreuzer auf FV1. Lärm breitete sich aus. Unzählige Ikonier strömten aus den Schiffen. Sie umzingelten Norana und die Führer der Menschen, die überlebt hatten. Die Soldaten der Erde hingegen brachten ihre Waffen brüllend in Anschlag. Gestikulierend zeigten die ikonischen Kämpfer auf die Leiche des vernichteten Admirals. Schließlich hob Norana beide Arme.
»Haltet ein!«, rief sie. »Senkt die Waffen! – Wir sind keine Feinde mehr!«
Ein ikonischer Offizier näherte sich und sabberte. »Es spricht Salomos von Rook! Keine Feinde?«, brüllte er höhnisch. »Wir haben die Information erhalten, dass euer Kaiser unser Oberhaupt General Kabalogs hinterrücks ermordet hat! Nennt ihr das Freundschaft? Sieht
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