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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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oder ich zerstöre die EUROPANIA!«, fragte Muscons Stimme.
    »Wie gesagt, du solltest es nicht tun. Weil sonst deine Ära und die deiner Präsidentin schlagartig beendet sind. Ich verrate dir nur eines, Muscon: Der Synus ist nicht begeistert davon, dass die Zwillinge verbannt wurden. Der Synus weiß, dass Insaidia, deine Präsidentin und natürlich du hinter dem Komplott stecken. Er sagte mir, dass er eure Gehirne zerplatzen lassen würde, falls mir oder dem Schiff etwas zustößt, bis dieses Schiff mit den Zwillingen den Übergang durchquert haben. Jetzt habe ich dir bereits zu viel verraten, mein verräterischer Freund. – Und nun lass mich schlafen oder zerstöre mein Schiff. – Verbindung Ende!«
    Norana bewegte sich nicht mehr. Sie starrte lange Zeit den Monitor an.
    »Was meint Ihr nun, Präsidentin?«, wagte Muscon zu fragen. »Foppt er? – Ich habe ein berechtigtes Interesse, mein Gehirn noch einige Zeit mit mir herumtragen zu wollen – wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    »Wohin fliegt die EUROPANIA?«
    »Hannsen schaut sich verschiedene Sternensysteme an. Ein wirkliches Ziel konnten wir noch nicht erkennen. Die EUROPANIA hält sich nirgends auf.«
    »Und sie fliegt auch nicht nach Z’foh?«
    »Wir sind weit von Z’foh entfernt.«
    Für einen Moment wandte sich Norana ab. »Ich melde mich. Ich muss mit meinen Leuten sprechen. Ende der Verbindung!«
    »Vielen Dank, Präsidentin.« Muscon verbeugte sich, obwohl das Hologramm längst verschwunden war. »Ihr habt mich bestens informiert.«
    Auf der Brücke befahl er dem diensthabenden Thronario, den Abstand beizubehalten und der EUROPANIA so unauffällig wie möglich zu folgen.

    *

    Ein dumpfer Knall war zu hören, dann vibrierte der Boden kurzzeitig. Bu ließ ein sehr tiefes Pfeifen erklingen. Er kroch zur Schleuse des Containers, der Anna und Malte seit Wochen als Wohnhaus diente.
    »Was war das für eine Explosion? Was ist los, Bu?«, rief Anna und schaute hinaus.
    Sogleich stand Malte neben der Schwester. »So merkwürdig hat er sich lange nicht verhalten«, flüsterte der Junge.
    Bu lehnte sich an den Container, schob seinen schlanken Körper in die Höhe und ruderte mit den kurzen Vorderbeinen. Immer wieder ertönte das tiefe Pfeifen. In diesem Augenblick erklang ein lautes Krachen aus großer Entfernung, begleitet von kurzen, dumpfen Explosionen.
    Hydraulische Geräusche zeugten davon, dass M.A.M.I. herbeieilte. »Was ist los, Kinder?«, fragte die Roboterfrau, deren Panzer im Sonnenlicht glänzte. »Ich nehme seismische Erschütterungen wahr. Die Umgebungstemperatur ist sprunghaft angestiegen.«
    »Und Bu scheint etwas gewittert zu haben.« Anna streckte den Hals lang, konnte jedoch noch immer nichts erkennen.
    Mit einer Hand kraulte Malte den Ypsinenhund zwischen den abstehenden Ohren. »Was ist los, Bu? – Schade, dass er nicht reden kann.«
    Anna verdrehte die Augen. »Schade, dass du sprechen kannst. Seit wann können Tiere reden?«
    M.A.M.I. trat gänzlich aus dem Container heraus. »Ich werde die Lage erkunden. Ihr bleibt hier!«
    Mit offenen Mündern beobachteten die Kinder, was nun geschah. Die Roboterfrau knickte in den Knien ein, beugte sich nach vorn, fuhr die Arme deutlich aus, hob den Kopf und begann zu zischen. Staub und Blätter wirbelten auf, als sie vom Boden abhob, sich streckte und in die Höhe flog. Auch sie nutzte die Schwerkraftregulatoren, die von den Thronarios stammten.
    »Ich war mir nie sicher, ob es wirklich funktioniert«, rief Malte.
    Währenddessen drehte M.A.M.I. in beachtlicher Höhe ihre Kreise. Bald schon landete sie etwas ungeschickt in der Nähe des Containers, erhob sich und nahm wieder ihre normale Form an. M.A.M.I. sah die fragenden Augen der Zwillinge. Im Speichergehirn der Roboterfrau arbeitete es. Ihre Lüfter rauschten deutlich hörbar.
    Ein gewaltiges Krachen erschütterte den Container, Kozabim kam herausgefahren. »Alles durcheinander! Was für eine Unordnung!«, plärrte er.
    Bu versteckte sich hinter Malte.
    »Was ist das, M.A.M.I.?«, versuchte Anna den Lärm durch lautes Schreien zu übertönen. »Was hast du gesehen?«
    »Ich kann keine annehmbare Lösung unseres Problems finden. Wir müssen diesen kontinentalen Abschnitt Z’fohs sofort verlassen. Er ist tektonisch instabil und verkleinert sich rapide.«
    Das Bersten von Stein und die Explosionen nahmen zu. Schwefeldampfwolken stiegen auf und hüllten die Umgebung des Containers in gelblichen Qualm. Dort, wo zuvor eine dichte Vegetation

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