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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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und wird eines Tages nur als feiner Staub herniederrieseln. Das hat er über Insaidia gesagt. – Tokahn hat sich geopfert, um unser Leben zu retten! Wir müssen den Sektor sofort verlassen!«
    »Unsere Triebwerke schalten sich automatisch ein!«, stellte Fidelia fest. »Wir entfernen uns von den Schiffen! Tokahn hat unseren Steuercomputer bereits mit Daten gefüttert!«
    »Haltet euch besser fest!«, brüllte Nedal Nib, schnappte sich Keko und Baba und ließ sich mit seinen Söhnen in einen der Sessel fallen.
    Ein heulender Laut, gefolgt von einem kurzen, dumpfen Bass, fraß sich in die Ohren der Besatzungen der ROOKATOR und der EUROPANIA. Ein wuchtiger Hieb schlug im Weltall ein. Ein winziges, grelles Leuchten breitete sich zu einem Lichtsturm aus. Insaidias Kampfkreuzer verschwand in diesem Feuer und löste sich in zahlreiche Partikel auf. Nur zwei Sekunden später kippte das gewaltige Schiff AMELIANIA in eine instabile Seitenlage und wurde mehrere Kilometer durch das All geschleudert, während seine Bordwände hell erglühten.
    Nedal Nibs Schiff und die EUROPANIA hatten den direkten Einflussbereich der Druckwelle zwar verlassen, doch auch sie wurden noch von einer Teilchenflut getroffen, die beide Schiffe in allen Fugen erbeben ließ und aus dem Kurs brachte.
    Nach und nach beruhigte sich jedoch die Lage wieder.
    Baba saß schweigend neben dem Vater und hielt sich verkrampft an den Lehnen des Ikoniersessels fest. Plötzlich aber fiel er dem Vater um den Hals und weinte bitterlich.
    Nedal Nib fuhr mit der rechten Hand sanft über das Haupt seines großen Jungen. »Tokahn hat uns einen unbezahlbaren Gefallen getan, Baba. Tokahn ist ein Held. Und irgendwann wird es diese Welt begreifen. Sei glücklich, dass du ein Freund dieses Helden warst.«
    »Ein lebender Held ist mir lieber als ein toter«, flüsterte der Junge.
    »Alles wird gut, mein Sohn.«
    »Versprichst du mir das, Papa?«
    »Versprochen. Wir bringen die Sache hier hinter uns, dann begleiten wir die Zwillinge zur Erde. Hoch und heilig versprochen.«
    Babas Gesicht zeigte ein wenig Heiterkeit hinter den Tränen.

    *

    »Wir erhalten einen Notruf von der AMELIANIA!«, wurde Kapitän Sigurd Hannsen gemeldet.
    »Dann auf den Schirm damit!«
    Der Monitor zeigte in wackelnden, flackernden Bildern einen aufgeregten Offizier der Universen. »Die Reaktoren unseres Schiffes sind instabil! Wir werden alle getötet, wenn ...«
    »Was schlagen Sie vor, das wir tun könnten?«, fragte Hannsen, die Hände auf dem Rücken.
    »Wir könnten die Besatzung der AMELIANIA per IMT auf Ihr Schiff transportieren, wenn Sie uns die Erlaubnis erteilen. – Wir haben nur noch drei Minuten!«
    »Was ist mit Muscon?«, fragte Hannsen.
    »Er wurde bereits festgenommen«, antwortete der Offizier. »Ich habe das Kommando über die AMELIANIA übernommen.«
    Zwei Sekunden benötigte Hannsen, um einen klaren Gedanken zu fassen. »In Ordnung. Also dann: Keiner der Transportierten ist bewaffnet! Und bringen Sie diesen Muscon mit! Ich gebe die Zielkoordinaten in sechzig Sekunden durch!« Der Kapitän drehte sich zu seinen Offizieren um. »Nutzt die Laderäume zehn bis zwanzig! Höchste Sicherheitsstufe. Der Transport beginnt in wenigen Sekunden!« Erneut wandte er sich an den letzten Kapitän der AMELIANIA. »Ihre komplette Besatzung steht unter Arrest! Ich nehme Sie aus rein humanitären Gründen auf, obwohl Sie alle, die meinem Kommando unterstanden, Anteil am Tod der Zwillinge haben!«
    Erstaunt hob der Offizier den Kopf. »Die Zwillinge?«, fragte er. »Die Zwillinge sind an Bord des Ikonischen Kampfkreuzers. Sie sind nicht tot.«
    Hannsen stand zunächst wie versteinert auf seiner Brücke. Dann riss er sich die Kapitänsmütze vom Kopf und warf sie durch den Raum. Er hüpfte und tanzte, als wäre er selbst ein Kind. »Sie leben! Die Zwillinge haben überlebt!«, rief er enthusiastisch.
    Seine Besatzung stimmte in den Jubel ein, der auch noch anhielt, als die Besatzung der AMELIANIA bereits auf das irdische Schiff transportiert wurde.
    Kurze Zeit später folgte die EUROPANIA der ROOKATOR mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Sektor.
    Auf allen Monitoren war die AMELIANIA zu sehen. Das unglaublich riesige Schiff war zunächst hell erleuchtet, dann blitzte ein regenbogenbunter Strahl durch das Weltall, kurz darauf erlosch das Licht um das Schiff. Als alle dachten, es wäre vorbei, entzündete sich ein Feuerwerk, das selbst in entfernten Galaxien zu sehen war. Noranas Traumschiff zerplatzte wie

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