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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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dich an die Worte Muutaapas? Wenn nicht jeder das Elend bekämpft, bekämpft es keiner. Das eine Individuum, das gegen den Strom schwimmt, hemmt den Fluss. Die Herde muss eins sein, um das Endziel zu erwirken. Ihr habt den Lauf des Flusses gehemmt. Der Rat der Planeten hat beschlossen, den Ärmsten mit den Mitteln der Reichsten zu helfen. Das ist ein gewaltiger Schritt gegen die Ungerechtigkeit. Und ihr habt den Rat zu genau diesen Überlegungen geführt. Darauf, mein lieber Sohn, musst du stolz sein!«
    Malte grinste. »Hast du gerade wirklich ›Sohn‹ gesagt?«
    »Habe ich das? – Jo, jo. Das habe ich. Sohn ...«, stotterte M.A.M.I. »Eine Abkürzung für: Seltsames Objekt hiesiger Natur. S.O.H.N. ... Und nun ... verzeih mir, ich bin gleich zurück.« Sie beugte sich weit nach vorn, klappte die Arme und Beine ein und flog davon.
    »Das kannst du ruhig immer sagen!«, rief Malte ihr hinterher.

    *

    Direkt am Wasser hockte Keko mit Tämmlers kleiner Tochter. Beide Kinder hatten eine große Burg aus Sand und Wasser gebaut. Doch gerade hatte Keko beschlossen, eine imaginäre Armee ihren Krieg gegen die Burg führen zu lassen. Das Mädchen regte sich selbstverständlich laut darüber auf und schrie um Hilfe.
    M.A.M.I. konnte einlenken. Mit sanfter Stimme sprach sie auf Keko ein und überzeugte ihn davon, dass es besser wäre, friedlich mit der Burg zu spielen.
    Das war dem kleinen Keko jedoch zu langweilig, also sprang er durch das seichte Wasser zu seinem Bruder Baba.
    »Keko, du musst draußen bleiben!«, rief Baba sogleich. »Bleib bei M.A.M.I.!«
    Annas Kopf tauchte fünfzig Schritte weiter aus dem Wasser auf. »Kommst du endlich, Baba?«, rief sie.
    »Wohin wollt ihr denn?«, fragte M.A.M.I. sogleich, die einige Meter über dem Wasser schwebte.
    »Wir tauchen zum Riff. Und Anna wird mich führen!«, rief Baba, rückte die Badehose zurecht und steckte sich das kleine Sauerstoffgerät zwischen die Zähne.
    Was er dann noch sagte, konnte M.A.M.I. beim besten Willen nicht verstehen. Sie schwebte weiter hinauf und scannte den Meeresabschnitt. »Es sind keine gefährlichen Tiere zu sehen. – Gebt trotzdem Acht! Ihr könntet euch an Steinen und Korallen verletzen!«
    Davon hörte Baba nichts mehr. Mit großen Schritten war er losgerannt und warf sich in das blaue Wasser.
    Kurz darauf tauchte er neben Anna. Der Grund war an dieser Stelle nicht allzu weit von der Wasseroberfläche entfernt, so drang das Licht der irdischen Sonne in das blaue Nass und beleuchtete die traumhaft glitzernde Unterwasserwelt.
    Baba betrachtete die vielen verschiedenen Farben, dann fühlte er Annas Finger auf seiner Schulter. Als er sich zu ihr umdrehte, winkte Anna ihm, dass er ihr folgen sollte. Schnell schwamm sie davon.
    Kurz darauf durchquerten die Kinder einen Höhlendurchgang im Korallenriff. Anna schaltete eine Lampe ein, die sie hier unten versteckt hielt. Dann zeigte das Mädchen auf mehrere Gefäße. Baba griff hinein und hielt plötzlich wunderschön glänzende Perlen zwischen seinen Fingern.
    Anna schwamm nah an den Jungen heran, ihre Nasen berührten sich. Ganz sanft versuchte sie, Baba ihre Gedanken mitzuteilen, und Baba bekam dieses Mal keine Kopfschmerzen davon.
    ›Tokahn hat alles vorausgesehen‹, vernahm der Junge. ›Doch er hat sich geirrt. Er sah uns auf Rook. Und nun sind wir hier.‹
    Baba nickte unter Wasser. ›Eines Tages will ich aber auch auf Rook mit dir tauchen‹, dachte er.
    ›Eines Tages? Vielleicht! – Aber jetzt ... Wer zuerst am Strand ist!‹, dachte Anna und verließ die Höhle.
    Baba folgte dem Mädchen mit kräftigen Zügen, nicht ahnend, welches intergalaktische Trauerspiel längst begonnen hatte.

Der Fremde

    Fau Holl stemmte die kurzen, kräftigen Arme in die Hüften. »Warum sollte ich das tun, Tobobo?«, fragte er und schaute zu dem Thronario auf, das fast regungslos über seinem Kopf schwebte.
    Die FUGBUG, ein kleines, wendiges und schnelles Schiff, das einst den Streitkräften M’bagas zur Verteidigung des Planeten gegen die Ikonier gedient hatte, bewegte sich im Orbit des in seiner Sonne hell leuchtenden blauen Planeten.
    »Sie könnten es als feindliche Handlung ansehen, wenn du bewaffnet bist«, surrte das Thronario.
    Widerwillig legte Fau Holl den Waffengürtel ab. Nun trug er nur noch die Strahlenschutzeinheiten über dem schäbigen Kleid. »Ich hoffe, es ist kein Fehler, auf dich zu hören!«, herrschte er den fliegenden Computer an. Daraufhin betrachtete er nochmals den Planeten.

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