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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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den zweifelsfrei nicht infrage zu stellenden Befehl, die NIRAGAG zu tarnen. Andererseits gabt ihr den ebenso nicht infrage zu stellenden Befehl, Präsidentin Norana solle sich auf einer geschützten Frequenz zurückmelden. Die Kollision ist Folgende: Ist die NIRAGAG getarnt, kann sie keine geschützten Verbindungen aufbauen, weil das Halische Gas die Kontaktnahme negativ beeinflusst.«
    Amabo rekelte sich in seinem bequemen Sitz. »Sie hat mich ignoriert. Nun ignoriere ich sie! Du siehst, meine Befehle sind eindeutig.«
    Das Thronario schwebte voraus, dann wieder zurück. Es leuchtete erst violett, dann dunkelrot und meinte schließlich: »Eindeutig. Selbstverständlich, Berater Amabo.«

    *

    Fau Holl lächelte noch immer und rekelte sich in seinem Sitz. Er hatte dank des Senders alles verfolgen können. »Wie du siehst, mein lieber Tobobo, gibt es auch andere, die ihm die Stirn zu bieten versuchen. – Weck mich, wenn sich etwas tut!«
    »Wohin fliegen wir?«
    Mit gespieltem Erstaunen blickte der Schmuggler sein Thronario an. »Wir tarnen uns und folgen der Spur der NIRAGAG bis zum Planeten Seido. Ich gönne mir derweil eine Pause.« Und mit verschlossenen Augen flüsterte Fau Holl: »Und weck mich, Tobobo, wenn mein Mörder etwas Unflätiges tut.«

    *

    To Zu Fan spielte den Mitschnitt erneut ab, als wolle er es nicht glauben. Das Medienthronario war auf Lauschangriffe ausgerichtet. Saabel Tuun, Inhaber und Konstrukteur des Ersten Intergalaxialen Senders IGS1, hatte To Zu Fan entwickelt, nachdem Amabo von Universus den Vorgänger und sein bestes Thronario Zo Fu Tan hatte zerstören lassen. Nur ein Zufall hatte damals verhindert, dass der Journalist Saabel Tuun, ursprünglich ein Feese, mit seiner Sendemannschaft getötet wurde. IGS1 galt als Volkssender aller Rassen, die Einschaltquoten waren enorm. Die brisanten Erkenntnisse über die Intrigen Insaidias, die der Ikonier Tokahn mit Zo Fu Tan geteilt hatte, hatten schließlich zur Vernichtung der Sendeanlagen geführt.
    Der Rückschlag hinderte Saabel Tuun – der sich stets im Hintergrund versteckte – nicht daran, einen neuen Sender zu entwickeln, der seine Frequenzen beliebig änderte, so dass der Standort der ohnehin getarnten Sendestation bisher nicht entdeckt werden konnte. To Zu Fan erhielt die modifizierten Eigenschaften seines Vorgängers, erwies sich als ebenso aufdringlich wie nützlich und war einen Quant vorsichtiger. To Zu Fans Hauptaufgabe bestand in erster Linie darin, die Präsidentin und vor allem ihren korrupten Berater Amabo zu beschatten. Diese Aufgabe erfüllte er bestens, wobei er ein winziges, jedoch modern ausgestattetes Schiff nutzte, das oval wie ein Thronario und in seiner Ausdehnung nicht größer als achtzig Zentimeter war und dadurch kaum aufgespürt werden konnte. Zudem war es To Zu Fan möglich, sich auch ohne Schiff zu tarnen.
    »Hier ich«, übermittelte er an Saabel Tuun. »Neuigkeiten. Ich habe den Übertragungscode von Amabos Schiff zum Präsidentenquartier geknackt.«
    »Konntest du herausfinden, warum Amabo die Station und die lecohranischen Schiffe zerstört hat?«
    »Selbstverständlich. Ich habe ein Gespräch mitgeschnitten. Ich folge der NIRAGAG, sie will nach Seido.«
    »In Ordnung«, antwortet Tuun. »Schick mir den Mitschnitt!«
    »Geschieht gerade. Ende!«
    »Ja, ja. Ende!« Saabel Tuun kratze sich an einer der wenigen freien Stellen am Kopf. Gewöhnlich führte er Selbstgespräche, wenn ihm etwas nicht geheuer war. So auch in diesem Moment. »Der M’baganianer wäre schön blöd, sich nur durch einen einzigen Lecohraner beschützen zu lassen, wenn er Amabo gegenübertritt. Noch dazu mit einer solch phänomenalen Entdeckung.« Er drehte sich mit seinem Stuhl. Tuuns Kopf war mit allerhand Gerätschaften bedeckt, so dass er fast einem Roboter glich. Er rutschte an sein Arbeitspult heran und befahl: »Informationen über die Art M’baganianer!«
    »Sind lebenserhaltende Maßnahmen gemeint?«, fragte eine Computerstimme.
    »Zum Beispiel«, antwortet Saabel Tuun und kratzte sich erneut.
    »Das Volk von M’baga geht fast allen Streitigkeiten aus dem Weg und lässt sich lieber sofort unterjochen, bevor es an kriegerischen Handlungen teilnehmen würde.«
    Tuun drehte eine weitere Runde auf dem Sitz. »Die individuellen Maßnahmen!«, rief er. »Lügen sie? Laufen sie weg? Nutzen sie andere Selbstschutzmaßnahmen?«
    Der Computer surrte kurz, dann meldete die Stimme: »M’baganianer schützen sich vor allem vor dem

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