Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
riss einen Letonator heraus und drückte zweimal ab. »Doch wird Zejoh dir nicht helfen, Dummkopf!« Das Blut in den Körpern der beiden Krieger zischte kochend auf, gleichzeitig sanken sie auf den Boden, während der Strahlenschutz Fau Holls aufglühte und nur allmählich wieder erlosch.
Amabo betrachtete zufrieden sein Werk und raunte: »Ein Trauerspiel in einem Aufzug. Jener Goethe würde angesichts meiner perfekten Inszenierung vor Neid erblassen.« Er lachte kurz auf, nahm das irdische Buch und einen Speicherstift, der das Hologramm erzeugt hatte, berührte den edlen Stein seines Ringes und sprach dabei: »IMT Transport ... jetzt!«
Der Intermolekulartransporter des universen Kriegsschiffes holte Amabo unbeschadet zurück auf dessen Raumschiff. »Habt ihr die Legionärs-Schiffe geortet?«, fragte er sogleich.
Ein Thronario flog beschäftigt durch den Raum. »Jawohl, Berater Amabo!«
»Werden wir sie mit unseren MAM-Waffen auf einen Schlag vernichten?«
»Dem Beschuss einer Materie-Antimaterie-Waffe werden sie weniger als eine Sekunde standhalten können.«
Der Berater der Präsidentin nickte. »Vernichtet erst sie und löscht dann die Station aus!«
»Wie Ihr befehlt, Berater Amabo. Die Vernichtung erfolgt in zehn Sekunden ... neun ... acht ...«
Sprachlos stand Fau Holl vor dem Monitor. Fast gleichzeitig wurden die Schiffe der Lecoh-Legionäre zerstäubt, kurz darauf vernichtete ein kraftvoller Hieb die Station NESÖK-DAB und ließ nichts von ihr übrig.
»Trotzdem schuldet mir Amabo eine Million Kram«, flüsterte der Schmuggler. »Tobobo, produziere ein neues synthetisches Double!«
Das Thronario hatte das Gespräch zwischen Amabo, Zejoh und Fau Holls Double aufgezeichnet. »Ich bin froh, dass ich dein Double nicht begleiten musste«, bemerkte es treffend.
»Denk immer daran, du bist nicht das einzige Thronario auf der Welt«, stellte Fau Holl fest.
»Jedoch bin ich das beste Thronario«, versicherte Tobobo. »Amabo hat den Sensor, das angebliche DNS-Sonar, tatsächlich eingesteckt. Der Rat, ihm dies zu geben, kam von mir. Oder?«
Fau Holl grinste und machte sich am Navigationssystem der FUGBUG zu schaffen, bis auf einem Monitor zunächst ein Rauschen, bald aber schon die große, helle Kommunikationszentrale eines universen Kriegsschiffes auftauchte. Der Sensor generierte ein dreidimensionales, kugelförmiges Abbild, selbst Einzelheiten waren gut zu erkennen.
*
Berater Amabo stand mit verschränkten Armen inmitten der Kommunikationszentrale und gab dem holografischen Abbild eines Kybernetics lautstarke Anweisungen: »Ich verlange augenblicklich, die Präsidentin zu sprechen! Es geht um die nationale Sicherheit von Universus! Wie kannst du es wagen, dich meinem Wunsch zu verweigern? Wie ist deine Bezeichnung?«
Die abgesicherte Verbindung zu Amabos Heimatplaneten stand. Doch weigerte sich der Kybernetic, die Präsidentin aus einem Gespräch zu rufen.
»Meine Bezeichnung ist ›Fepastel‹. Ich bin für den Schutz der Privatsphäre der Präsidentin Norana von Universus verantwortlich. Die Präsidentin darf nicht gestört werden!«
Amabo verzog sein Gesicht zu einer zornigen Grimasse. »Der Nichtsnutz Fepastel weiß scheinbar nicht, mit wem er es zu tun hat!«
»Ich bin mir dessen durchaus bewusst, dass Ihr der Berater der Präsidentin seid, Amabo. Und ich wiederhole mich gern: Die Präsidentin darf im Moment nicht gestört werden!«
»Sag der Präsidentin, wie sie mich erreicht. Und sag ihr, dass es wichtig sei!« Amabo wollte bereits die Verbindung trennen, doch er setzte noch hinzu: »Und denke darüber nach, was du demnächst tun wirst, Fepastel, denn die jetzige Position wirst du nicht mehr lange innehaben.« Er beendete wütend die Verbindung, verließ den Raum und betrat die Steuer- und Kampfzentrale der NIRAGAG. Sofort gab er neue Anweisungen: »Wir nehmen Kurs auf den Planeten Seido! Getarnt und mit Höchstgeschwindigkeit!« Er ließ sich in den Kommandositz fallen.
Ein Thronario näherte sich sanft im Tiefflug. »Bitte entschuldigt, Berater Amabo. Wir fliegen nicht nach Universus?«
»Wenn wir nach Universus fliegen würden, dann hätte ich das auch befohlen! Befolge meine Befehle und stell sie nicht infrage!«
»Entschuldigt, Berater Amabo«, säuselte das Thronario. »Ohne dass ich eure Befehle infrage stellen wollte, so irritiert mich eine Kollision zweier von Euch befohlener Maßnahmen.«
Amabo schaute das Thronario bitterböse an. »Was für eine Kollision?«
»Ihr gabt
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