Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
komplizierter sind als die von Baba«, sprach sie währenddessen, »so seid ihr doch voll kompatibel. Auch wenn ich die organischen Fortpflanzungsorgane betrachte.«
Anna sprang auf. »Was sagst du da? Fortpflanzungsorgane? Ich habe nie behauptet, dass ich so etwas Ekelhaftes mit Baba tun würde! Und überhaupt ...« Sie verließ eilig den Raum.
Dafür kam Kozabim zurückgerollt. »Warum verhält sich Anna so merkwürdig?«, fragte er.
Einige Male drehte M.A.M.I. den Kopf hin und her.
»Mein lieber Kozabim. Die Kinder sind jetzt an einem sehr schwierigen Abschnitt ihres Lebens angelangt. Viele Dinge, die sie tun, werden dir merkwürdig vorkommen. Du brauchst dich nicht darüber zu wundern.«
Kozabim rollte zur Tür und blickte eine Weile hinaus.
»Dann braucht es mich auch nicht zu wundern, dass der kleine Keko in einer Höhe von zwölf Metern und siebenunddreißig Zentimetern an den Füßen festgebunden in einem Baum hängt und um Hilfe schreit?«, fragte er schließlich.
Sogleich ließ M.A.M.I. das Besteck fallen, das sie gerade verteilen wollte, und jagte an dem kleineren Roboter vorbei ins Freie.
Zweiter Aufzug
Tobobo schwebte nahe an den Kopf des M’baganianers heran und ließ einen aufdringlichen Ton in extremer Frequenz erklingen.
Fau Holl schreckte hoch und stieß mit der Stirn heftig gegen den Rumpf des Thronarios. »Du sollst mich nicht mit diesem schrecklichen Pfeifen wecken!«, wetterte er sogleich.
»Entschuldige bitte, doch mir fehlen leider die mechanischen Möglichkeiten, dich sanft berühren zu können. – Sie sind auf Seido angelangt. Amabo schickt sich an, auf den Planeten transportiert zu werden.«
Sogleich sprang der Schmuggler auf und lief zur Navigationskontrolle. »Wann kommen wir dort an?«
»In zehn Stunden. Amabos Schiff ist ungleich moderner als unsere FUGBUG.«
Vorsichtig drehte sich Fau Holl um. »Hm ...«, summte er zunächst. »Wie viele Menschen sind an Bord seines Schiffes?«
»Einhundertsiebenundachtzig. Und etliche Kampfthronarios. Du solltest nicht einmal daran denken, die Schiffe zu tauschen.«
Der M’baganianer wandte sich wieder ab. »War nur eine Idee. Können wir seinen Ankunftsort ermitteln?«
Tobobo ließ eines seiner Segmente rotieren. Ein Monitor im vorderen ovalen Teil der FUGBUG flackerte auf und blendete einen grauen Planeten ein. An einer bestimmten Stelle bildeten sich aus einem Punkt Kreise. »Nach den IMT-Signalen lässt er sich genau dorthin transportieren.«
Fau Holl trommelte auf der Abdeckung einer Konsole mit vierzehn Fingerkuppen einen unmusikalischen Rhythmus. Schließlich zeigte er auf den Ankunftspunkt. »Was ist dort? Wen besucht er da?«
Während Tobobo Informationen aus den Speichern zusammensuchte, flog er mehrmals um den Kopf des M’baganianers. »Weder Universus noch der Rat der Planeten haben offizielle Beziehungen zum Planeten Seido. Seido besitzt eine höchst ungastliche Atmosphäre. Er wurde von den Ikoniern vor siebenundachtzig ikonischen Jahren erobert und hält große Bodenschätze bereit. Der Planet brachte nie eigenes Leben hervor, auf ihm leben lediglich die Familien der Arbeiter. Zwar wird Seido laut offiziellen Eintragungen von der Republik Ikonia verwaltet, doch der Planet gehört, getroffenen Vereinbarungen zufolge, einer industriellen Gruppe.«
Einige Momente musste Fau Holl warten, denn Tobobo suchte nach weiteren Informationen. »Und? Welcher Gruppe?«
»Entschuldigung«, plärrte das Thronario monoton, »ich bediene mich gerade an streng geheimen ikonischen Datenbänken. Ich bin ein Thronario und kein Sternenkreuzer. – Die industrielle Gruppe nennt sich ZECK. Die Abkürzungen ließen sich in ›Organisation zur Erschaffung hochwertiger Verteidigungsmechanismen‹ übersetzen. Chef der Firma ist der Ikonier Cropania, ein kaum in der Öffentlichkeit auftretender Sprössling einer extrem reichen Familie von Industriellen, die geschlossen auf Ikonia lebt. Cropania lässt die Produktion auf Seido von einem kybernetischen Objekt verwalten, das unter der Bezeichnung Xulk bekannt ist. Die Firmen von Cropania setzen pro Ikonierjahr etwa fünf Milliarden Kram um, einen gewaltigen Teil durch Aufträge, die die Ikonische Regierung bezahlt. Allerdings existiert auf Seido noch ein kleines unscheinbares Handelsunternehmen mit dem universen Namen ›Allgemeinnützliche Kooperation Für Interdistriktialen Handel‹, kurz: AKFIH, das einem Bruder Cropanias zu gehören scheint.«
»Und?«
Das Thronario zögerte, als suche
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