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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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es noch. »In dieses Handelsunternehmen flossen Mittel des Rates der Planeten. Aber ...«
    »Aber?«
    »Es existieren keine Handelsvereinbarungen.«
    »Und das heißt?«
    »Der Rat bezahlte mehrere Milliarden Kram an die AKFIH, ohne eine Gegenleistung zu erhalten.«
    »Die Transportrouten von Seido – wohin führen sie?«, fragte Fau Holl flüsternd, als würde er die Antwort bereits ahnen.
    »Es sind einige kleine und zwei bedeutsame Routen eingetragen.«
    »Beschränke dich auf die bedeutsamen, Tobobo!«
    »Eine führt von Seido direkt zum Planeten Ikonia«, antwortete das Thronario.
    »Das habe ich mir gedacht. Und die andere?«
    »Sie führt von Seido zum Planeten Lunanova.«
    »Lunanova? Zum früheren Ausflugsplaneten der Ikonier?«
    »Es gibt kein Früher mehr«, berichtigte das Thronario. »Lunanova wird wieder von unzähligen Ikoniern und sogar von Menschen besucht. Die Ikonische Regierung ließ dort ein riesiges Mahnmal bauen, das ohne optische Hilfsmittel vom Weltraum aus zu sehen ist. Außerdem wachsen dort Wohnsiedlungen in die Breite, ebenso Vergnügungsparks und unglaubliche Fahrattraktionen.«
    »Wird Lunanova auch von Universen besucht?«, fragte Fau Holl nach kurzer Bedenkzeit.
    Erneut schwebte Tobobo eine Runde um den Kopf des M’baganianers. »Es existiert eine regelmäßige Flugverbindung zwischen Universus und Lunanova. Für Passagiere und auch für Waren«, antwortete er.
    Vierzehn Finger kratzten erregt an Fau Holls Wangen.
    »Der Punkt ...«, sagte er schließlich und zeigte auf den Monitor. »Wo will Amabo hin?«
    »Er lässt sich direkt in das Geschäftsgebäude der Firma ZECK transportieren. Wahrscheinlich ist, dass er dort den Niederlassungschef Xulk besuchen will. Genau genommen ist er bereits bei ihm angekommen.«
    Aufgeregt stand Fau Holl vor dem Bildschirm. »Warum sehe ich nichts davon?«
    »Wahrscheinlich ist, dass Amabo den Sender entdeckt hat. Möglich ist auch, dass die Gebäude der Firma ZECK abgeschirmt sind.«
    »Kannst du ...«, fragte Fau Holl.
    Doch Tobobo unterbrach ihn sofort: »Während der Sicherheitskontrolle beim Hintransport wurde der Sender vernichtet. Wir konnten es leider nicht sehen, weil die aufgelösten Molekularteilchen für unsere Sinne nicht wahrnehmbar sind. Amabo ist ab sofort unsichtbar für uns.« Das Thronario schwebte herab und setzte hinzu: »Leider.«

    *

    Die drei Sicheln der Monde Proy-Eins, Proy-Zwei und Proy-Drei machten die Nacht auf dem Planeten Speelz fast zum Tag. Sie bewegten sich seit Jahrtausenden in einer Reihe um die Heimat der Menschen, die auf zwei Kontinenten ihr Dasein fristeten. Speelz bot ausreichend Wasser und Natur, so dass sich seine Bewohner gut entwickeln konnten. Es gab viele Tierarten auf dem Planeten und kaum ein Bedrohung, denn die Industrie war nur mäßig entwickelt und Kriege kannten die Menschen nicht.
    Auf dem Nordkontinent lebten die hellhäutigen Yaos, auf dem südlichen die dunkelhäutigen Hynas. Beide Volksgruppen standen im regen Handel miteinander, denn im Norden gab es reichliche Bodenschätze, im Süden hingegen gedieh das Korn. Außerdem lebten die Menschen auf Speelz vor allem vom Fischfang im weltumspannenden Ozean. Yaos und Hynas verehrten den Eisernen Gott, der ihnen einst den Bau der Wohnpyramiden und die Nutzung des Wassers zur Energiegewinnung beigebracht hatte. Muutaapa, dem Eisernen Gott, der eines Tages auftauchte und nach langer Zeit der Gegenwart im Nichts verschwand, sind viele Rituale gewidmet. Die Ansiedlungen der Yaos im Norden waren weitläufig, die pyramidenförmigen Hütten standen auf den Hochebenen meist unter großen Bäumen und in der Nähe eines fließenden Gewässers. Am Tag wärmte die Sonne, in den Nächten leuchteten die Monde. Es regnete fast nie, Niederschläge fielen fast ausschließlich als Schnee an den Polen, tauten oberflächlich und flossen dann über die Kontinente ins Meer.
    Eine der Ansiedlungen im Norden trug den kurzen Namen Zyu. Hier lebte das intelligente Mädchen Reese gemeinsam mit ihrer Mutter in einer der Pyramiden. Reese war sechs Speelz-Jahre alt, was etwa zwölf Erdenjahren entsprach, und besuchte eine Schule im Zentrum von Zyu, in der Nähe des großen Wasserfalls, der den Ort mit Energie und Trinkwasser versorgte.
    Reese war ein ganz besonderes Mädchen. Es waren nicht nur ihre roten, schillernden und langen Haare, auch nicht die besonders filigranen Nasenflügel, die diese Besonderheit ausmachten. Nein! Sie hatte in der Schule von Dingen erzählt, die

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