Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
vorausgesetzt, Sie wollen das noch ... jetzt sofort und elektronisch veranlassen. Die Erlöse werden Ihrem Konto gutgeschrieben, abzüglich meiner fünfzehn Prozent Provision.« Dokumente wurden eingeblendet.
Norana unterzeichnete, noch immer lächelnd, mit einem digitalen Print die Transferpapiere. »So«, sagte sie anschließend, »der erste Schritt wäre damit getan.«
Das Bild des Ikoniers erschien erneut. »Es war mir eine Wohltat, für Sie gearbeitet zu haben.« Seine Stimme wurde etwas leiser, er schaute nach rechts und links und sabberte kurz. »Wisst Ihr eventuell von einem Menschen namens Fau Holl?«, fragte der Makler plötzlich.
Norana verneinte erstaunt. »Wer ist das?«
»Oh ... mein Einblick in die Transferforderungen erlaubte mir zu erfahren, dass dieser Mann gegenüber Berater Amabo eine Forderung von immerhin einer Million Kram stellt.«
»Eine Million?«, fragte Norana überrascht. »Wofür?«
»Ihr wisst das natürlich nicht von mir. – Fau Holl hat Amabo vertrauliche Informationen überlassen, für deren Übergabe Amabo eine Million Kram aus dem Vermögen des Rates der Planeten versprach. Doch ...« Der Makler zögerte.
»Doch was?«
»Doch da ich mich stets mit Informationen versorge, solltet Ihr vielleicht Einblick in eine Sendung von IGS1 nehmen. Die berichteten vor wenigen Stunden ohne Vorbehalt von der Hinrichtung Fau Holls durch die Truppen Amabos. Aber ...« Erneut ein Zögern.
»Aber?«
»Aber scheinbar stimmt etwas nicht. Zwar sah man Fau Holl bei IGS1 sterben, jedoch ging die Forderung erst später auf den Konten des Beraters ein. Eine Übertragungsverzögerung ist allerdings auszuschließen, soweit ich dies kontrollieren konnte. Nochmals die Bitte, dass die Präsidentin diese Informationen nicht von mir erhalten hat.«
»Selbstverständlich. Ich danke für die Vermittlung.« Norana beendete den Kontakt. – »Kiwawa, bitte geh in dein Zimmer, ich komme gleich zu dir.«
Das Mädchen sortierte ihre Zeichenutensilien, berührte liebevoll die rechte Schulter der Großmutter und verließ den Raum.
»Fepastel«, sagte Norana zu ihrem Kybernetic. »Ich will den Beitrag von IGS1 sehen. Und anschließend eine Verbindung zu Amabo!«
*
Anna lag rücklings auf einer Matratze, trieb im Zentrum des Pools und starrte in den Himmel, als erwarte sie bereits die Ankunft Fau Holls zu sehen, während Malte und Baba am Beckenrand saßen und die Beine im Wasser kühlten. Kozabim stand einige Schritte entfernt im Stand-by-Modus.
Mit einem Glas in der Hand, das voller Eis und nur mit wenig Wasser gefüllt war, saß ein in Zivil und viel zu warm gekleideter schwarzer Mann auf dem Stuhl. »Wir wollen das Treffen auf dem Stützpunkt der NASA durchführen. Eure Sicherheit kann dort garantiert werden.«
Anna bewegte den Körper ein wenig und erzeugte kleinste Wellen im Pool.
»Ich will ihm zuerst allein gegenübertreten«, sagte sie, ohne den Mann anzusehen. Der räusperte sich und trank einen Schluck. Bevor er eine Antwort geben konnte, sagte Anna: »Nein, Sie müssen Ihre Vorgesetzten nicht erst fragen, denn ich habe mich bereits festgelegt. Nur mein Bruder darf mich begleiten. Sorgen Sie dafür, dass die Irdische Intergalaxiale Vereinigung im Orbit zugegen ist, damit Sie ihm folgen können, falls er flüchtet.«
Noch einmal wollte der Mann etwas sagen. Doch bevor er sprechen konnte, schnitt ihm Anna das Wort ab. »Nein, ich brauche Ihre Waffen nicht. Ich habe eigene Waffen. Und mein Bruder auch.« Das Mädchen schaute sich um und blickte zu jenem Offizier der Amerikanischen Streitkräfte. »Sie können jetzt gehen.«
Der Mann erhob sich ohne ein weiteres Wort, stellte das Glas derb auf einen Beistelltisch, so dass es umfiel, und verschwand.
Malte war etwas unwohl. Und Baba wusste nicht, was er von Annas Reaktion halten sollte.
»Was bezweckst du damit, den Mann zu verärgern?«, fragte Baba, ließ sich ins Wasser gleiten und tauchte direkt neben Annas Kopf wieder auf.
»Du hast keine Ahnung, was die Armee, der dieser Mann angehört, tagtäglich für Unheil anrichtet. Ich aber muss es mir jedes Mal mit ansehen!« Auch Anna glitt ins Wasser, die Matratze trieb davon. Baba tauchte unter und beobachtete das Mädchen, das ewig lange unter der Wasseroberfläche aushalten konnte. Während er Anna anschaute, sah er schreckliche Bilder: Eine Menschenansiedlung, in der die Bewohner in Zelten wohnten, wurde von Soldaten angegriffen, die auf alles schossen, was sich bewegte. Kurz darauf sah Baba
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