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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Amabo nicht kannte.
    Die Besprechung wurde durch Xulk eröffnet: »Ich begrüße die Mitglieder des engen Beirates des militärisch-industriellen Ausschusses der Distrikte. Die kurzfristige Einberufung erfolgte auf Wunsch des Beraters Amabo von Universus. Er möge reden!«
    Amabo erhob sich – wie es Sitte war. »Die wirtschaftliche Krise in unserer Industrie hat Ausmaße angenommen, die wir so nicht mehr hinnehmen können. Die Militärindustrie, von der wir allesamt profitieren wollen, stagniert. Als Hauptgrund sehe ich die Eindämmung sämtlicher bedeutsamer Konfliktherde.«
    Cropania sabberte und sprach im Sitzen, was gegen die Etikette verstieß: »Erzähl uns etwas Neues, Mensch!«
    »Ich spreche über diese Dinge, damit auch du sie verstehst, Cropania, darum verzeih mir!« Amabo verzog verächtlich das Gesicht. »Wir könnten untätig bleiben, wie ihr es alle seid, könnten darauf warten, dass wir auf den Straßen unserer Planeten betteln müssen.« Seine Stimme schwoll deutlich an. »Wir können uns aber auch bewegen und etwas gegen den Verfall tun!« Der Berater lief langsam im Kreis, während er sprach. »Ich habe neue Kenntnisse über den Aufbau und die Verbindung der Distrikte. Der Synus wird uns bald nicht mehr im Wege stehen. Wir dürfen ein neues Schlachtfeld betreten, ohne dass unsere Welten in Mitleidenschaft gezogen werden.«
    »Der Synus ist nicht bezwingbar!«, sabberte Cropania. »Selbst Admiral Alyta musste sich das eingestehen.«
    Amabo blieb vor dem ikonischen Industriellen stehen. »Der Synus!« Er lachte und es klang peinlich. »Die Ansammlung menschlicher Seelen? – Sie muss nicht vernichtet werden.« Gekonnt ließ er kurze Pausen. »Es gibt eine zweite Verbindung zum Ersten Distrikt! – Und ich bin die einzige Person in diesem Universum, die davon weiß.«
    Faaso Rin war es nicht möglich, sein Erstaunen zu verbergen. »Einen zweiten Übergang? Und selbst Präsidentin Norana weiß nichts davon?«
    »Norana!« Erneut lief Amabo im Kreis. »Sie ist unzuverlässig. Ich vertraue ihr längst keine Geheimnisse mehr an.«
    »Wenn sie unzuverlässig ist, muss sie beseitigt werden«, entfuhr es dem Ikonier Cropania.
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte der Berater. »Norana gefährdet uns nicht. – Doch zurück zu meiner Rede: Was ist unser gemeinsames Ziel?«
    »Profit«, antwortete Cropania sogleich. Die Ikonierin hingegen schwieg beharrlich.
    »Profit«, flüsterte Amabo, um sofort laut fortzufahren: »Doch der kommt nicht daherspaziert, schon gar nicht in Friedenszeiten! Profit ... Was wir dringend benötigen, ist die allumfassende Grundlage großer kriegerischer Auseinandersetzungen. Was wir dringend benötigen, ist ein stabiles, intelligent gezeichnetes und doch für den Pöbel bestens verständliches und allgegenwärtiges Feindbild. Genau das ist uns nämlich abhanden gekommen. Ikonier hassten die Menschen – es gab Krieg und unser Profit stieg ins Unermessliche. Doch gegenwärtig lieben sich die beiden Rassen und unser Profit versiegt. Wir bauten das Feindbild der Lecohraner auf, unser Profit stieg, denn es gab Krieg. Und nun? Heute sitzen die Lecohraner in unseren Reihen und unser Profit versiegt! Was rechtfertigt gegenwärtig die Regierungen, was rechtfertigt gegenwärtig unsere Mittelsmänner in diesen Regierungen, den Etat für Rüstungsausgaben zu erhöhen? Nichts! – Im Gegenteil, immer weniger Geld wird für die Sicherheit ausgegeben, kaum ein Auftrag wird ausgelöst.« Amabo holte tief Luft.
    Nun regte sich die Ikonierin. Ihr Hologramm erhob sich aus ihrem Sessel und schien auf Amabo zuzuschweben. Ihre Tentakel zeigten in die Runde. »Es spricht Inastasia, Gouvernante von Lunanova, Tochter des Vizeadmirals Insaidia.« Sie ließ ihren Titel einen Moment lang wirken, während sich Amabo setzte. »Mein Vater ließ sein Leben für die Sache. Er war ein Ikonier, doch Amabo von Universus gleicht ihm. Insaidia war ruhelos, kämpfte stets um sein Vermögen.« Sie drehte sich langsam auf der Stelle. »Gestern noch habe ich darüber nachgedacht, meine Anteile an ZECK und BIS abzustoßen, mir ein gesichertes und ruhiges Leben zu gönnen. Doch als dieser Mensch redete, da sah ich meine Nachkommen, da sah ich sie einer unbeschreiblichen Armut ausgesetzt. Und plötzlich wurde mir bewusst, welch hohe Verantwortung ich trage. Ich stimme Amabo völlig zu und durchschaue seine Gedanken. Wenn die Gesellschaften ZECK und BIS weiter existieren wollen, dann benötigt unsere Welt dringend ein neues

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