Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
schoss gegen eine Wand und stoppte den zurückprallenden Ball mit dem Fuß.
»Das Aussehen ist zweitrangig. – Du solltest das nicht tun.«
»Sind wir jetzt im Zweiten Distrikt?« Adam schoss mit voller Wucht gegen die Wand. Sirena konnte dem Fußball gerade noch ausweichen.
»Du solltest das nicht tun!«, wiederholte das Thronario etwas schärfer. »Ja, wir haben den Zweiten Distrikt erreicht.«
»Was ist mit Kozabim?«, fragte Adam und schoss erneut gegen die Wand. Er traf eine Stehlampe, die krachend umfiel. Der Ball flog wieder auf Sirena zu und verschwand, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
»Ich habe dich gewarnt. – Der Roboter aus deiner Welt wurde von einem der Lecoh-Legionäre deaktiviert.«
»Du bist nicht anders, als es die Aufsichtspersonen in meiner Schule waren. – Wie nennt man die Waffe, die Graf Alucard benutzt hat?« Der Junge blickte das Thronario aus nächster Nähe an.
»Man nennt sie Letonatoren. Kampferprobte Handwaffen, basierend auf der Beeinflussung der Irritabilität entwickelter Lebewesen. In verschiedenen Stufen werden die Neurone zu Affekten gesteuert, die für die meisten Lebensformen unangenehm sind. Letonatoren können also überall eingesetzt werden. Außerdem haben sie Funktionen, die nichtleitende Materie für Bruchteile von Sekunden leitend machen und somit auch kybernetische und elektronische Objekte unschädlich machen können.«
Adam nickte. »Ich habe begriffen. Bei Lebewesen wird das Nervensystem angegriffen und bei Robotern das elektronische System.« Seine Nasenspitze berührte fast die schimmernde Oberfläche von Sirena. »Die Lecoh-Legionäre sind Krieger? Findest du nicht, dass sie etwas klein geraten sind?«
Das Thronario entfernte sich einen Fingerbreit von Adam. »Lecoh-Legionäre sind Sicherheitskräfte. Sie sind sehr zäh, kräftig und stehen Seiner Majestät Vizeadmiral Insaidia loyal zur Seite. Auch die Vereinten Planeten werden durch die Lecoh-Legionäre geschützt. Im Auftrag des Rates der Vereinten Planeten kämpfen die Lecoh-Legionäre im gesamten Universum, um dessen Beschlüsse durchzusetzen. Und da es nicht genügend von ihnen gibt, wurden kybernetische Klone geschaffen – wie Efeins – die sich von den echten Legionären nicht unterscheiden, jedoch weniger störanfällig sind.«
Mit einem Finger berührte Adam das schwebende Thronario. Sirena tat, als wäre nichts gewesen. »Wo bist du, wenn du nicht hier bist?«, flüsterte er.
»Ich verbrauche Energie wie jedes elektronische Gerät. Zwar kann ich eine gewisse Reserve aus meinen Bewegungen und meiner Umwelt generieren, jedoch muss ich hin und wieder an meine Ladestation. Dort bin ich auch sicher, wenn das Schiff springt.«
»Und wie heißt das Schiff?« Es machte fast den Eindruck, als würde Adam nie damit aufhören, weitere Fragen zu stellen.
»IKK 8«, antwortete Sirena. »Ikonischer Kampfkreuzer Nummer 8. Siebte Baureihe, ikonische Eigenentwicklung.«
Adam legte sich auf das Bett. »Wie lange fliegen wir noch?«
»Nach deinem Zeitgefühl etwa zehn Stunden.«
Der Junge gähnte vor Müdigkeit. »Lass mich jetzt schlafen. Geh dich aufladen, Sirena«, flüsterte er.
»Das ist momentan nicht notwendig.«
Noch einmal setzte sich Adam auf. »Kapierst du nicht?«, fragte er. »Ich will meine Ruhe haben!«
Kurzzeitig schwebte das Thronario auf und nieder, als würde es nachdenken. Dann verschwand es im Nichts.
Ein paar Minuten wartete Adam, dann erhob er sich, lief zum Duplikator und sagte: »Ich will einen voll funktionstüchtigen Letonator essen!« Der Junge wartete, doch nichts passierte. Deshalb wandte er sich ab. »Man kann’s ja mal probieren«, flüsterte er.
Adam schaute sich um, dann ging er zum Nachtschränkchen. Gerade, als er das Schubfach öffnen wollte, war ein sanftes Geräusch zu hören, das vom Nahrungsduplikator kam. Irgendetwas lag in der Ausgabe! Eilig ging er hin und nahm die Waffe an sich. Es war tatsächlich die gleiche eine Waffe, mit der Graf Alucard Kozabim und ihn ausgeschaltet hatte!
»Die sind ja so was von blöd«, stellte Adam fest, kroch mit der Waffe unter die Bettdecke, ließ nur wenig Licht darunter und betrachtete den Letonator ausgiebig. Auf der Oberfläche waren verschiedene Bedienelemente – zwei Knöpfe nebeneinander, die mit dem Daumen erreichbar waren. Vorn gab es kleine Öffnungen. Mehr war da nicht. Zunächst kratzte sich der Junge am Kopf, dann kroch er unter der Decke hervor, hielt den Letonator in der rechten Hand und schaute sich
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