Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
Vom Netzwerk:
suchend um.
    In einem Regal fand er den Holoplayer, der im Internat meistens an der gleichen Stelle gelegen hatte. Es war ein universelles Gerät zur akustischen Beschallung und zum visuellen Betrachten von Filmen. Adam hatte ihn umprogrammiert, so dass die Altersschutzsperre und die der Bezahlsendungen umgangen wurden.
    Er nahm den Holoplayer mit der linken Hand, berührte ein paar Tasten und stellte ihn vor einer Wand auf den Boden. Ein Bild baute sich auf, das stark wackelte, was wahrscheinlich an der hohen Fluggeschwindigkeit des Ikonischen Kampfkreuzers lag. Das Zufallsprogramm zeigte ein Musikvideo aus den Anfängen des einundzwanzigsten Jahrhunderts, als Musik zum Teil noch mit Instrumenten gemacht wurde.
    Adam sang leise mit, wich noch einen Schritt zurück und hob dann den rechten Arm, die Daumenkuppe auf dem linken Knopf. Er zielte auf den Holoplayer und drückte ab. Doch nichts geschah. Ein Musiker mit Gitarre zappelte noch immer vor der Wand. Vorsichtig bewegte der Junge den Daumen zum rechten Knopf und berührte diesen. Ein Lichtblitz, gefolgt von einem Knirschen, schaltete den Holoplayer für immer ab. Das Bild brach zusammen, der Ton verstummte.
    »Also ist der rechte Knopf für Roboter und der linke für Lebewesen«, erkannte der Junge, steckte den Letonator in die Hosentasche, ging zum Holoplayer und verbrannte sich fast die Hand daran, als er ihn aufhob. Er warf ihn in das Regal zurück und eilte zum Bett.
    Im nächsten Moment hielt er das Datenbuch auf dem Schoß und betrachtete das Display. Er pustete Luft zwischen die Finger, die sich nach der Berührung mit dem Holoplayer taub anfühlten, dann ließ er sie auf der Tastatur zappeln. Gewohnheitsgemäß flüsterte er dabei, während er sich immer wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich: »In Ordnung, der IMT wird von einem System gesteuert, das sich AOS nennt, allgemeine Objektsteuerung. Das AOS ist auch für die Sicherheitsvorkehrungen, die Innenbordnavigation und die Thronarios zuständig. Es hat viele Sicherheitslücken. Auf jeden Fall hat die Übersetzungsroutine geklappt. ... Die IBN ... Innenbordnavigation ... hier mein Standort. Wo ist die Zentrale? ... Hier? Könnte sein. Muss aber nicht. Warum benutzen die Idioten dreistellige Zahlencodes zur Verriegelung? Sind die naiv! Jetzt müsste ich ...« Er hob für einen Moment den Kopf. Das kreisrunde Türsegment verschwand seitlich in der Wand, wobei es auffällig knirschte. Adam lächelte, denn Efeins, der kleine kybernetische Krieger der Lecoh-Legionäre, stand vor der Tür und schaute ihn durch leuchtend grüne Sehschlitze erstaunt an. »’tschuldigung – Fehlfunktion!«, rief der Junge mit erzwungenem Lächeln, während er eine Taste drückte und die Tür damit wieder schloss. Erneut zappelten die Finger über das Display. »Frag mich nur, wo sie die Steuerfunktionen des Kampfkreuzers verstecken ... Egal ... Anfrage ... kürzlich aufgenommenes Material ... hier ... kybernetisches Objekt von FV1 ... könnte die Bezeichnung für unseren Planeten sein ... Kozabim, wo bist du? ... Da bist du ja, mein Freund! – IMT ... Ortung ... Ziel ... und ...« Wieder schaute Adam auf. »Eigentlich müsste es klappen.«
    Zunächst war nur ein Schatten zu sehen, dann rumpelte es kurz. Adam spürte einen Schlag und sprang zur Seite. Nicht einen Augenblick später hätte er das tun dürfen, denn genau in diesem Moment lag Kozabim regungslos auf seinem Bett. Der Junge schaute nach dem Roboter, der die kurzen Beine von sich gestreckt hielt, als wäre er eine tote Ratte.
    »Du bist gleich dran, Schlafmütze«, raunte Adam und widmete sich erneut dem Datenbuch. »Sirena ... Sirena«, flüsterte er, während er tippte. »Billig, billig ..., Jeder Türcode zu Hause war komplizierter ...« Eine letzte Taste. »Bing! Abgeschaltet.« Der Junge versteckte das Datenbuch im Schränkchen und kniete sogleich neben Kozabim auf dem Bett. Einige Sekunden lang suchte Adam, bis er eine kleine Klappe fand, die sich öffnen ließ. »Wo ist deine Reset-Taste?«, flüsterte er, ohne eine Antwort zu erwarten. In einem Hohlraum zeigte sich das winzige Touchscreenfeld, das so klein war, dass der Junge einen Stift vom Nachtschrank nehmen musste, um mit dessen Spitze die Taste zu berühren.
    Irgendetwas summte in Kozabims Inneren. Dann war ein blechernes »Notalarm!« zu hören. Die Sensoren leuchteten nacheinander auf, Kozabim fuhr zunächst alle Bauteile ein und dann wieder aus. Das Kopfsegment drehte sich viermal um

Weitere Kostenlose Bücher