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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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dreihundertsechzig Grad und die kurzen Stelzen klappten aus. Dann rotierte der gesamte Körper und der Roboter rollte an den Rand des Bettes. Dort fuhr er die langen Greiferarme auf Maximum aus, stützte sich geschickt auf dem Boden ab und zog den Körper nach, bis er gerade auf seinen Rollen stand.
    »Entschuldigung, Adam«, plärrte er, während er um das Bett herumfuhr. »Rückstellung wurde notwendig nach einem Angriff auf die elektronischen Systeme. Ich konnte mich eine Nanosekunde vor der Überhitzung selbst abschalten. Alle Systeme laufen normal.«
    Adam klopfte dem künstlichen Freund auf den Kopf. »Wirklich? – Schön, dass du wieder da bist.« Er nahm das Datenbuch aus dem Schränkchen, flüsterte: »Komm mit!«, ging – von Kozabim gefolgt – in den kleinen Sanitärtrakt und schloss die Tür von innen. Kozabim baute sich vor der Toilette auf, auf der Adam Platz nahm. Er legte das Datenbuch erneut auf seinen Schoß. »Kannst du empfangen? – Ich bin in ihr System eingedrungen. Da ist das AOS, das die meisten Funktionen des Ikonischen Kampfkreuzers steuert. Wir sind auf einem Kriegsschiff, das IKK 8 heißt und zu Vizeadmiral Insaidia gehört, der den Zweiten Distrikt beherrscht und wahrscheinlich unsere Zivilisation ausgelöscht hat. Verstehst du, Kozabim? Unsere Freunde will man nach Lunanova bringen, das scheint so etwas wie ein zoologischer Garten zu sein. Und mich schafft man zu Insaidia. Da will ich aber gar nicht hin, du kannst dir nicht vorstellen, wie hässlich dieser Typ ist.« Adam machte eine kurze Pause, damit Kozabim etwas sagen konnte.
    »Die Daten sind überspielt.«
    »Hast du ihre Sprachkennung?«
    »Positiv. Gespeichert.«
    »Gut. Bleib hier und versuche, so viel wie nur möglich zu erfahren. Vor allem will ich wissen, wo Josef und die anderen sind und warum sie gerade mich wollten. Ich muss noch was regeln. Und sei ganz still!«
    »Flüstermodus aktiv in drei ... zwei ... eins ... jetzt.« Endlich schwieg Kozabim.
    Eilig verließ Adam den Sanitärtrakt, verschloss die Tür ordentlich, prüfte kurz das Datenbuch und gab etwas ein. »Sirena, erwache!«, flüsterte er beschwörend. Anschließend ließ er den Minicomputer wieder im Nachtschränkchen verschwinden und legte sich scheinbar schlafend auf das Bett.
    Kurz darauf öffnete der Junge das rechte Auge. Sirena schwebte still über ihm, worauf er herzhaft gähnte und sich streckte. »Und, hat der Strom geschmeckt?«, fragte Adam und setzte sich aufrecht hin.
    Sirena schien die Frage nicht zu verstehen. »Ich habe die Energie nicht gegessen.«
    »Gut, dann eben eine andere Frage: Warum wurde meine Zivilisation vernichtet?« Der Junge hatte zuvor das Sicherheitssystem des Thronarios abgeschaltet und erwartete nun die wahre Antwort.

    *

    Müllermann saß in Gedanken versunken in einem der Sitze des SSS, während der Navigator Komsomolzev an der Steueranlage stand und ratlos einige Elemente bediente.
    »Reisen wir nun achtundvierzig Stunden bereits als Packehuck mit den Fremden.«
    Müllermann schaute nicht hoch. »Huckepack«, verbesserte er. »Und von meinem Brüderchen keine Spur. Ich will nur wissen, was der gerade anstellt.«
    »Zu helfen er sich weiß bestimmt«, sagte der Ostkandare. Ein Blick auf den Hauptschirm zeigte ihm, dass im Weltall noch immer nichts zu erkennen war.
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, dass wir nicht allein im Universum sind.« Sonja Esther reckte und streckte sich, so dass ihre wundervolle Figur in allen Einzelheiten sichtbar wurde.
    Müllermann fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Das haben wir doch schon immer geahnt, oder? Jetzt ist es lediglich bewiesen, dass wir nicht die Einzigen sind.«
    »Warum aber wurden wir geweckt?« Samuel Simon kam in die Steuerkanzel, den gähnenden Tämmler im Schlepptau.
    »Geweckt wir euch nicht haben«, stellte Komsomolzev fest.
    Der Kapitän ging zum Protokollcomputer und tippte mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf den Monitor. »Hier steht: ›Weckalarm Koje vier, acht und elf.‹ – Noch einmal meine Frage. Warum?«
    Müllermann erhob sich und stampfte zu seinem Datenbuch, das mit dem Hauptrechner des Schiffes verbunden war. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Sie waren hier«, flüsterte er nur. »Oder sie sind es noch. Unsere Freunde haben uns den Wecker gestellt.«
    »Manchmal der Trug scheint«, sagte Komsomolzev.
    »Hä? Du meinst: Der Schein trügt? Mein Gott!« Müllermann stand vor den Monitoren und schüttelte den Kopf. Ganz plötzlich

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