Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Greifarme?«, fragte Z’tel gelangweilt. »Ja oder nein?«
»Das ist ein typischer, nicht wieder gutzumachender Fehler deiner Konstrukteure. Man hätte in deinem Körper durchaus Greifer integrieren können.«
»Wir werden verbrennen, wenn wir das nächste Mal in eine Atmosphäre eintauchen. Und du allein trägst die Schuld!«
»Warum will hier niemand begreifen, dass ich ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung inter...«
Fau Holl klopfte mit einem Werkzeug gegen Kozabims Kopfsegment. »Du hast zwei Minuten«, sagte der M’baganianer. »Länger will ich die Tarnung nicht ausschalten. Wir nähern uns bereits dem Übergang zum Zweiten Distrikt. Ich will endlich wieder auf Rook sein! – Los jetzt!«
Kozabim rollte zur Schleuse und schaltete bereits die Außenborddüsen ein. »Oh, oh. Wo bin ich hier nur gelandet?«, brummte er währenddessen. »Eines Tages wird es euch sehr leidtun, dass ihr meine Funktionalität mit solch belanglosen Aufgaben wie dem Anbringen einer Hitze dämmenden Schindel gefährdet habt. Immerhin, ich bin ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen ...«
Mehr hörten Fau Holl und Z’tel nicht, denn Kozabim befand sich bereits außenbords.
»Wir werden gerufen!«, plärrte das Thronario, kaum dass Fau Holl die ROOKATOR enttarnt hatte.
»Von wem?«
»Unbekannt.«
»Auf den Hauptschirm!«
Ein großer Kampfroboter der Reichsarmee tauchte auf dem Monitor auf. Hinter ihm waren zwei weitere Roboter zu sehen, die einen kleinen Aufklärer steuerten und mit der Kommandokapsel verschmolzen waren.
»Hier ist Löhner Xobx-III, Kommandant eines Aufklärungsschiffes der Reichsarmee! Identifizieren Sie sich!«
Fau Holl blickte das Thronario Z’tel erstaunt an. »Identifiziere unser Schiff«, flüsterte er schließlich.
Z’tel sendete die Signale.
Augenblicklich begann Xobx-III eine weitere einstudierte Ansprache: »ROOKATOR! Sie begehen den Versuch, die Grenzen des Dritten Distrikts zu verletzen. Falls sich Menschen an Bord der ROOKATOR befinden, sind diese vorläufig festgenommen!«
Nicht zu bändigende Wut stieg in Fau Holl auf. »Sag mal, du Blechkommode«, rief er wütend, »was ist das für ein Blödsinn?! Ich führe ein Handelsschiff, dessen Heimat der Planet Rook ist. Ich bin unbewaffnet, wie es die Gesetze des Reiches vorsehen!«
»Bitte keine Beleidigungen!«, kam es von der anderen Seite. »Wir sollten uns benehmen wie vernünftige Roboter! Identifizieren Sie sich!«
»Fau Holl. Mensch. Händler. – Noch was?«
»Fau Holl, Sie sind vorläufig festgenommen!«
Der M’baganianer schaute erneut zu Z’tel. »Hol Kozabim zurück«, flüsterte er.
Z’tel gab die Befehle an Kozabim weiter. »Er ist bereits auf dem Rückweg. Die Reparatur war erfolgreich.«
»Wenn die Luke zu ist, müssen wir drei Dinge im selben Moment tun: tarnen, schießen und flüchten. – Schaffst du das?«
»Selbstverständlich.« Das Thronario bewegte sich nicht von der Stelle.
Fau Holl öffnete wieder einen Kanal. »In Ordnung. Ich beuge mich der Gewalt, wenngleich ich aufs Schärfste protestieren muss! Das Vorgehen der Kaiserin ist unbegreiflich. Ihr habt es mit einem Handelsschiff zu tun, deshalb kann ich ...«
In diesem Moment geschahen drei Dinge gleichzeitig, ausgelöst und gesteuert von Z’tel. Ein biochemischer Plasmawerfer, der als solcher bei den Waffenkontrollen nicht erkannt werden konnte, setzte eine seiner geballten Energieladungen vor den Bug des Aufklärungsschiffes der Reichsarmee, so dass dieses instabil durch das All zu trudeln begann, dann beschleunigte der ehemalige Ikonische Kampfkreuzer und wurde schließlich unsichtbar.
Löhner Xobx-III konnte zwar die fünf anderen Aufklärer über die Flucht der ROOKATOR informieren, doch die durchquerte bereits den Übergang zum Zweiten Distrikt, flog getarnt an der Raumstation des Rates der Planeten vorbei und näherte sich dem Planeten Rook.
»Mein Gott«, flüsterte Fau Holl deprimiert. Auf dem Hauptmonitor waren unzählige Schiffe der Reichsarmee zu sehen. »Hoffentlich bemerken sie uns nicht.«
»Ich habe eine Strecke berechnet, über die wir in die Atmosphäre von Rook eintauchen können«, ließ Z’tel verlauten. »Ich korrigiere unsere Flugbahn.«
Kozabim rollte heran.
»Was?«, fragte Fau Holl, der äußerst angespannt war.
»Entschuldigt, aber habe ich einen chiffrierten Notruf von M.A.M.I. empfangen. Es scheint mir wichtig, euch mitzuteilen, dass die Familien in großer Gefahr und
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