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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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beneidet haben sollen, weil der Pharao Djoser Imhotep sehr nahe stand. Man nahm an, die Mumie Imhoteps müsste sich hier in der Nähe befinden, aber ...«
    »Imhoteps Mumie hätte an diesem Ort entdeckt werden können. Doch Sein Ich sah die unbeschreiblichen Schergen Hesires, die Netjeri-chet hassten, Imhoteps Mumie ins Sonnenlicht brachten, sie dort verbrannten und das Grab zu Staub und Imhotep vergessen zu machen versuchten.« Die Stimme, die das sagte, klang blechern und schrill.
    Mit offenen Mündern betrachteten Tämmler und Schmitts den Roboter, der im Sand aufgetaucht war, als wäre er selbst eine göttliche Erscheinung.
    »Muutaapa?« Anna sprang auf und lief zu diesem Roboter. »Muutaapa! Du musst mir sagen, was wichtig ist. Re und Atum meinten: ›Der Reisende wird dir sagen, dass es Dinge gibt, die du wissen musst.‹ – Was aber sind das für Dinge?«
    »Gemach und bedächtig, meine gewachsene Kaiserin. Die fragenden Gesichter der beiden Bekannten sollen erst ihren Ausdruck ändern. – Imhotep war einer, der in Frieden kam und ging. Zur falschen Zeit am falschen Ort hat Imhotep gelebt. Seine Kenntnis war berauschend, seine Fingerfertigkeit beeindruckend, sein Rechtsempfinden enorm. Hesires ging mit Imhoteps Klugheit sich selbst bevorteilend hausieren. Das ist die Richtigkeit. Imhotep, der seinem Pharao Netjeri-chet nicht die Stirn bieten konnte – das Recht verbot es ihm, der wahnsinnig wurde, weil seine Geliebte Ini-et-ka-es siebzehnjährig neben Pharao Netjeri-chet liegen und sterben musste, an jenem Tag, an dem Netjeri-chet die Welt der Lebenden verließ. Beide waren eingeschlossen in eben jenem Grab, das Imhotep aufwendig für Ini-et-ka-es und nicht, wie stets behauptet, für seinen Pharao entwarf und bauen ließ!«
    Thomas Schmitts kicherte. »Gewissermaßen, quasi haben wir jemanden hier, der damals zugegen war? Einer, der behauptet, Imhotep wäre in die Tochter des Pharaos verliebt gewesen und hätte diese Stufenpyramide«, er zeigte hinüber zur Pyramide, »von Sakkara nicht, wie bisher angenommen, für den Pharao, sondern für dessen Tochter gebaut?«
    »Gebeichtet hat Imhotep seine Verliebtheit zu Ini-et-ka-es Seinem Ich. Auch Hetep-her-nebti, die Gattin des Pharaos Netjeri-chet, wusste davon. In Iunu – ihr nennt es Sonnenstadt oder Heliopolis – musterte Hetep-her-nebti belustigt Imhotep und Ini-et-ka-es bei einem Zeugungsakt.«
    Schmitts entfuhr ein: »Das kann doch alles nicht wirklich wahr sein!« Anschließend wischte er sich erneut den Schweiß von der Stirn und kicherte ein weiteres Mal. »Dieser blecherne Kerl ist gewissermaßen, quasi ein real existierendes wandelndes Geschichtsbuch! Er hat die Geschichte miterlebt. Und er kennt die intimsten Geheimnisse unserer Vorfahren!«
    Annas Gesicht blieb ernst und angespannt.
    »Muutaapa!«, unterbrach die Kaiserin, von dem Gedanken verängstigt, der Roboter könnte so schnell verschwinden, wie er aufgetaucht war. »Das Liebesleben dieser längst verblichenen Ägypter interessiert mich herzlich wenig. Du musst mir sagen, was wirklich wichtig ist. Was sind das für Dinge, die ich von dir erfahren sollte? Ich bin hier, damit ich endlich weiß, ob das richtig ist, was ich tue.«
    »Richtig?« Muutaapa drehte das Kopfsegment mehrmals um die Längsachse seines Körpers. »Sein Ich kennt lediglich nur eine Richtigkeit. Dein Tun entspricht nicht der Definition.«
    Anna schien verunsichert. »Also ist alles falsch, was ich anstelle?«
    »Das hat Sein Ich keinesfalls behauptet. Erinnere dich! Hat sich dein Geburtsplanet zehnmal vollständig um die persönliche Sonne bewegt, so soll deine Lebensform die letzte bleibende und geduldete sein, so sie im Ersten Distrikt den Tempel Imhoteps errichtet hat und vollzählig zugegen ist. – Tust du, was dir geheißen?«
    Zögernd lief die junge Kaiserin durch den Sand und sah dabei über Muutaapa hinweg auf das Monument. »Ich lasse auf CV80 die Stufenpyramide von Sakkara im Verhältnis von einhundert zu eins nachbauen«, flüsterte sie. »Ich trenne die Menschen rigoros von den Ikoniern. Ich arbeite an Plänen, jeden einzelnen Menschen in den Ersten Distrikt umzusiedeln und dafür jeden Ikonier aus unserem neuen Distrikt zu verbannen.« Anna stampfte auf und tat es direkt vor Muutaapa. »Sind das nicht die Dinge, die diese beiden verrückten Heidenkinder von mir verlangen, damit die Menschheit überlebt? Oder habe ich irgendetwas falsch verstanden?«
    Der uralte Roboter klimperte mit den silbernen

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